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Schweres Bus-Unglück bei Salzburg: Missglücktes Überholmanöver als Ursache

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Von: Tim Niemeyer, Martin Weidner

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Bus Unfall Westautobahn A1 Salzburg Eugendorf
Schwerer Busunfall auf der Westautobahn bei Eugendorf (Salzburger Land). © Franz Neumayr/dpa

Salzburg – Auf der Westautobahn (A1, Wien – Salzburg) hat sich in der Nacht auf Donnerstag (19. Mai) ein schweres Busunglück ereignet. Knapp 20 Menschen wurden zum Teil schwer verletzt.

Update, 16 Uhr - Missglücktes Überholmanöver als Ursache

Wie die Polizei gegen Mittag mitteilt, war wohl ein misslungenes Überholmanöver des Reisebus-Lenkers Ursache für den Unfall. Laut Angaben des Lenkers selbst setzte dieser auf Höhe Eugendorf zu einem Überholmanöver an und überholte auf dem linken Fahrstreifen mit etwa 80 km/h einen Lkw. Während des Überholvorgangs fuhr der Lenker mit dem Reisebus in die dortige Baustelle ein, wo sich die Fahrbahn in zwei Richtungen teilt.

Daraufhin wollte der Bus-Fahrer auf den für Bus und Lkw vorgesehenen Fahrstreifen nach rechts zu wechseln. Dabei touchierte das Fahrzeug die Betonmittelleitwand, wurde dadurch in die Höhe katapultiert und setzte mehrere Meter später wieder auf der Fahrbahn auf. Der Reisebus durchbrach die Betonleitwand und kam schließlich an der Leitschiene auf der Gegenfahrbahn zum Stillstand, das geht aus übereinstimmenden Berichten lokaler Medien herovr.

Update, 12.55 Uhr - Schwierige Anfahrt für Einsatzkräfte

Für die zahlreichen Einsatzkräfte von Feuerwehr und anderen Rettungsorganisationen war es nicht einfach zur Unfallstelle zu gelangen, zumal die Gegenfahrbahn gesperrt war und die Unfallstelle genau dort lag.

Die Einsatzkräfte, die aus Richtung Eugendorf kamen, konnten zwar zur Unfallstelle gelangen – aber jene, die von Hallwang oder aus der Stadt kamen, blieben im Stau stecken. Deshalb waren wir am Anfang ziemlich alleine. Trotzdem haben wir die Erstversorgung durchgeführt, soweit dies möglich war. Die Kräfte der Roten Kreuzes mussten ihre Autos im Stau stehen lassen und waren dann mit einem Fußtrupp vor Ort. Erst dann hat sich die Lage langsam geklärt“, sagte Einsatzleiter Christian Putz von der Freiwilligen Feuerwehr Eugendorf dem ORF.

Zum Unfallhergang gibt es inzwischen erste weitere Details: Demnach soll der Busfahrer bei der Polizei ausgesagt haben, dass er gerade dabei war, einen Lastwagen zu überholen, als er von der Baustelle „überrascht“ worden sei. Ob der Fahrer die Lenk- und Ruhezeiten eingehalten hat, wird derzeit geprüft.

Die Erstmeldung:

Der Reisebus, der auf der Westautobahn bei Eugendorf (Salzburger Land) zwischen den Anschlussstellen Wallersee (Gemeinde Eugendorf im Flachgau) und Salzburg-Nord unterwegs war, befand sich laut diversen Medienberichten auf dem Weg aus dem Kosovo nach Hannover. Von den 25 Menschen an Bord seien drei schwer und 16 leicht verletzt worden, berichtete die Polizei in einer ersten Stellungnahme. Eine Polizeisprecherin hat inzwischen bestätigt, dass es sich bei den Fahrgästen vollumfänglich um kosovarische Staatsbürger handelt.

Der Unfall passierte ersten Erkenntnissen zufolge gegen 3 Uhr auf der A1 bei Eugenburg nordöstlich von Salzburg in einem Baustellenabschnitt. Das Fahrzeug sei aus noch ungeklärter Ursache gegen eine Leitplanke geprallt, hieß es. Auf einem Foto war der Bus aufrecht, aber mit Schlagseite an der beschädigten Leitplanke zu sehen. Die Frachtklappe stand auf und einige Fensterscheiben waren kaputt.

Wegen des Unfalls kommt es auch am Donnerstagvormittag noch zu massiven Verkehrsbehinderungen auf der Westautobahn. Wann diese im Bereich der Unfallstelle wieder frei befahrbar sein wird, ist derzeit nicht bekannt.

mw

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