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Corona: Deutscher Chefarzt stellt sich auf Katastrophenfall ein - „Gipfel der Durchseuchung noch nicht erreicht“

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Richard Strobl, Alicia Greil, Naima Wolfsperger, Kathrin Reikowski, Katharina Haase, Andreas Beez

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Coronavirus: In Deutschland wurden Maßnahmen angeordnet, um die Covid-19-Ausbreitung einzudämmen. Der RKI-Chef gab nun eine Einschätzung zu den Beschränkungen ab. Alle News.

Update, 9.18 Uhr: Nachdem bereits 15 Menschen in einem Alten- und Pflegeheim in Wolfsburg nach einer Infektion mit dem Coronavirus gestorben sind, kämpft nun ein weiteres niedersächsisches Pflegeheim mit Infektionen. 

23 Bewohnerinnen und Bewohner sowie 17 Mitarbeiter eines Altenheims im Landkreis Oldenburg wurden positiv auf Covid-19 getestet. Das teilte der Landkreis mit. Das Gesundheitsamt habe alle 51 Bewohner und 44 Mitarbeiter getestet, nachdem ein 89-Jähriger mit schweren Vorerkrankungen und Coronavirus-Infektionen gestorben sei. 

Das Ausmaß der Erkrankungen deute darauf hin, dass das Virus nicht erst vor Kurzem in das Heim eingeschleppt worden sei, teilte der Landkreis mit. Die nun positiv gestesten Bewohner sollen für zwei Wochen in ihren Zimmern bleiben. Sie werden von ebenfalls positiv getesten Mitarbeitern versorgt. 

Die negativ getesten Bewohner werden in Einzelzimmern von ebenalls negativ getesteten Mitarbeitern versorgt. 

„Es ist eine fürchterliche Entwicklung“, betonte Carsten Harings, Landrat des Landkreises Oldenburg. Dies zeige, „auf brutale Weise“, wie wichtig die Beschränkungen wie Betretungsverbot oder auch Kontaktverbote seien.

Sebastian Kurz hat nun verschärfte Corona-Maßnahmen für Österreich verkündet.*

Coronavirus in Deutschland: Zahl der Infizierten steigt

8.15 Uhr: In Deutschland sind nach Angaben der Johns-Hopkins-Universität aktuell 62.435 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 9.211 Menschen haben die Erkrankung bereits überstanden und sind genesen. 541 Menschen starben an den Folgen des Virus.

Update vom 30. März 2020, 5.16 Uhr: Auf nicht unbedingt notwendige Besuche beim Zahnarzt verzichten Patienten angesichts der Corona-Pandemie momentan besser. Auf dem Zahnarztstuhl habe man engen Kontakt, der eine Virusübertragung generell erleichtere, erklärt John Ziebuhr, der Leiter des Instituts für Medizinische Virologie der Universität Gießen.

„Wenn man also keine Zahnschmerzen hat, sollte man aus meiner Sicht jetzt nicht zum Zahnarzt gehen. Vorsorgeuntersuchungen etwa müssen jetzt erstmal warten.“ Gerade der Zahnarzt sei gefährdet, sich bei einem infizierten Patienten anzustecken, führt Prof. Ziebuhr aus.

Und wenn die Ärztin oder der Arzt unbewusst das Sars-CoV-2-Virus in sich trägt? „Das Risiko einer Weitergabe an den Patienten ist vergleichsweise gering, wenn der Zahnarzt einen chirurgischen Mundschutz und Handschuhe trägt - sie kann aber nicht ganz ausgeschlossen werden“, so der Experte.

Grundsätzlich gilt: Zahnarztbesuche sind weiterhin möglich, betont die Bundeszahnärztekammer. Sie bittet aber Patienten, die Symptome haben, begründete Verdachtsfälle sind oder bestätigt an Covid-19 erkrankt sind, nicht in die Praxis zu kommen. Sie sollten sich zunächst telefonisch beim Zahnarzt melden.

Corona: Deutscher Chefarzt stellt sich auf Katastrophenfall ein - „Gipfel der Durchseuchung noch nicht erreicht“

Update um 22.59 Uhr: Nach dem Corona-Verdacht bei 46 Menschen auf dem deutschen Kreuzfahrtschiff „Artania“ vor Australien hat am Sonntag die Rückholaktion für hunderte Passagiere begonnen. Unterdessen berichtete die westaustralische Regierung von 29 neu bestätigten Infektionen - zuvor war bereits bei neun Personen an Bord des Schiffes mit insgesamt 832 Passagieren eine Covid-19-Infektion bestätigt worden. 

Coronavirus in Deutschland: Passagiere von deutschem Kreuzfahrtschiff werden zurückgeholt

Alle, die nicht positiv auf Covid-19 getestet wurden und keine Krankheitssymptome zeigten, dürften laut Angaben des Bonner Reiseveranstalters Phoenix nach Hause fliegen. In den vier dafür gecharterten Maschinen sollten auch 40 wegen der Corona-Krise gestrandete deutsche Urlauber nach Frankfurt gebracht werden.

Update um 20.55 Uhr: Aufgrund von Corona-Infektionsfällen unter den Mitarbeitern nimmt das Klinikum Wolfsburg keine neuen Patienten mehr auf. Wie die Stadt am Sonntagabend mitteilte, werden neue Patienten nun auf umliegende Krankenhäuser verteilt. Zudem seien ab sofort gar keine Besuche mehr erlaubt, „auch nicht die bisherigen Ausnahmen“. Die Stadt hat besonders stark mit der Coronavirus-Pandemie zu kämpfen. Insgesamt 15 Menschen sind in einem Wolfsburger Alters- und Pflegeheim nach einer Covid-19-Erkrankung gestorben. 

Ähnlich wie in dem Heim, in dem überwiegend Demenzkranke leben, werden nun auch im Klinikum die Vorsichtsmaßnahmen noch weiter verschärft. So hieß es von der Stadt, dass das gesamte Klinikpersonal „ab sofort im Vollschutz“ arbeiten würde: „Die Patienten werden so verteilt, dass nur noch ein Patient pro Zimmer liegt.“

Coronavirus in Deutschland: Hamburger Chefarzt warnt: „Gipfel der Durchseuchung noch nicht erreicht“

Update um 19.03 Uhr: Hamburg ist aktuellen Zahlen zufolge die Stadt mit den meisten Coronavirus-Infizierten in Relation zur Einwohnerzahl. Dr. Gerian Grönefeld, Cherarzt der Asklepios Klinik Barmbek, einem größeren Stadtteilkrankenhaus der Hansestadt Hamburg, stellt sich mittlerweile auf einen Katastrophenfall ein. Im Interview mit dem Münchner Merkur warnt der Experte vor verfrühten Exit-Strategien. Eine verfrühte Aufhebung der Maßnahmen wäre ihm zufolge „hochsträflich“. „Schließlich befinden wir uns immer noch in der Phase, in der die Fallzahlen steil ansteigen“, erklärte Grönefeld. „Der Gipfel der Durchseuchung ist noch längst nicht erreicht.“ 

Mediziner würden sich aktuell fühlen, als stünden sie am Vesuv und warteten auf den Vulkanausbruch. „Wir wissen nicht, wann genau er kommen wird“, sagte der Chefarzt. „Aber eins ist klar: Er wird kommen - vielleicht schon in den nächsten Tagen, vielleicht auch erst in einem Jahr oder einigen Wochen.“ Deshalb sei es weiterhin alternativlos, soziale Kontakte auf ein Minimum herunterzufahren. Frühestens nach Ostern könne Grönefelds Einschätzung nach bewertet werden, ob es vertretbar wäre, einzelne Beschränkungen schrittweise wieder zu lockern. 

Nun fordert das Coronavirus ein weiteres prominentes Opfer: Die US-Country-Legende Joe Diffie starb am Coronavirus.

17.39 Uhr: Laut einer aktuellen Auswertung der Deutschen Presse-Agentur, die die gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt, sind in Deutschland bis Sonntagnachmittag rund 57.000 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert worden. Besonders hohe Zahlen haben dieser Auswertung zufolge Nordrhein-Westfalen mit 13.630 nachgewiesenen Fällen und 110 Todesopfern sowie Bayern mit 13.263 Fällen und ebenfalls 110 Toten. Anderen Zahlen zufolge ist Bayern mittlerweile aber bereits Corona-Brennpunkt Nummer eins in Deutschland. 

Coronavirus in Deutschland: Hamburg hat in Relation zur Einwohnerzahl die meisten Infizierten

Auf 100.000 Einwohner gerechnet verzeichnet Hamburg mit einem Wert von 112,9 die meisten Infektionen, gefolgt von Bayern (101,4). Im bundesweiten Durchschnitt waren es 68,5 Infektionen pro 100.000 Einwohner. Den aktuellen Angaben zufolge sind bislang bundesweit mindestens 430 mit Sars-CoV-2-Infizierte gestorben. Auch im Ausland starben mehrere Deutsche im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Darunter waren zwei Touristen während einer Ägypten-Reise und ein 67-jähriger Urlauber auf Zypern. Zudem starb auf der griechischen Insel Kreta ein 42 Jahre alter Deutscher. Auch in Deutschland selbst rechnen Experten mit einer hohen Dunkelziffer. 

Video: Hamburger Supermarkt verweigert Kind wegen Corona den Zutritt

Wie am Wochenende bekannt wurde, sind sich die Spitzen der großen Koalition nun darin einig, dass es für eine Lockerung der Corona-Schutzmaßnahmen in Deutschland zu früh ist. Sowohl Vizekanzler Olaf Scholz (SPD) als auch Kanzleramtschef Helge Braun (CDU) nannten den 20. April als Termin, bis zu dem geltende Einschränkungen auf jeden Fall beibehalten werden sollten. Es gab allerdings aus den Reihen der Bundespolitiker auch Mahnungen, die Einschränkungen baldmöglichst zu beenden. Wie lange die Corona-Regeln in Deutschlands Nachbarländern noch gelten, lesen Sie ebenfalls bei Merkur.de*.

16.37 Uhr: In Deutschland ist die Zahl der registrierten Corona-Infizierten innerhalb von nur einem Tag um rund 4000 Fälle gestiegen. Das geht aus Daten hervor, die das Robert-Koch-Institut am Sonntagvormittag veröffentlichte. Die Zahlen registrieren den Stand der Coronavirus-Fälle vom heutigen Sonntag um 0 Uhr. Demnach zählte das Institut bislang insgesamt 52.547 Fälle - 63 pro 100.000 Einwohner. Das waren insgesamt 3965 Fälle mehr als am Vortag

Coronavirus - Pressekonferenz Robert-Koch-Institut
Coronavirus - Pressekonferenz Robert-Koch-Institut © dpa / Carsten Koall

Coronavirus in Deutschland: RKI-Leiter Wieler mahnt, sich nicht zu sehr auf Zahlen zu fokussieren

Gestorben seien insgesamt bislang 389 Infizierte. Die Zahlen lassen sich allerdings nicht einfach von Tag zu Tag vergleichen. So hat das RKI eigenen Angaben zufolge am Samstag von drei Bundesländern keine Informationen übermittelt bekommen. RKI-Präsident Lothar Wieler mahnte, nicht zu viel von den Zahlen abzulesen. „Alle schauen jetzt auf diese Zahlen, vergleichen sie mit anderen Ländern. Das sind aber Momentaufnahmen, und jedes Land funktioniert anders und befindet sich in einem anderen Stadium“, sagte er der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung. 

13.28 Uhr: Die aktuellen Corona-Maßnahmen sollen eine zu schnelle Ausbreitung des Virus in Deutschland verhindern. Allerdings haben die aktuellen Beschränkungen auch einen großen Nachteil: So kann sich keine weitverbreitete Immunität in der Bevölkerung einstellen. 

Ansgar Lohse, Klinikdirektor des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf sagte nun gegenüber der Bild: „Ohne eine Impfung, die vor 2021 nicht kommen wird, kann die unkontrollierte Ausbreitung des Virus nur gestoppt werden, wenn eine ausreichende Zahl von Menschen eine Immunität entwickelt.“ Sobald man die Beschränkungen nun lockere würden die Infektionszahlen ansonsten sehr schnell wieder nach oben schießen. „Wir müssen zulassen, dass sich diejenigen, für die das Virus am ungefährlichsten ist, zuerst durch eine Ansteckung immunisieren“, so Lohse.

Mit Blick auf etwa Kinder und junge Eltern, die allgemein als weniger gefährdet gelten, sagte er weiter: „Je schneller diese Gruppe eine Infektion durchmacht, umso besser. Kitas und Schulen sollten deshalb bald wieder öffnen“, so der Arzt. Gleichzeitig müsse man dann allerdings Risikogruppen, wie etwa ältere Menschen, besser schützen. 

Coronavirus-Maßnahme: Neue Regeln beim Einkauf von Schutzmasken

13.21 Uhr: Um den Mangel an Schutzmasken und -kitteln in der Corona-Krise einzudämmen, versucht die Bundesregierung den Ankauf zu beschleunigen. Dafür hat sie ein besonderes Verfahren gestartet, in dem Lieferverträge ohne weitere Verhandlungen über den Kaufpreis zustande kommen. Das sogenannte Open-House-Verfahren sieht vor, dass Anbieter mindestens 25 000 OP-Masken, Schutzkittel oder FFP2-Mundschutze anbieten können und der Bund diese zu einem von ihm selbst festgelegten Preis kauft - das ist einfacher und schneller als das sonst geltende Vergaberecht mit Ausschreibungen.

Trotz aller Bemühungen sind manche der im Gesundheitswesen beschäftigten Mitarbeiter unzufrieden damit, wie die Bundesregierung mit der aktuellen Krisensituation umgeht. Eine Berliner Krankenpflegerin hat nun Bundesgesundheitsminister Jens Spahn in einem Posting scharf kritisiert - und nicht nur ihn. 

Coronavirus: Mehr als 57.000 Infizierte in Deutschland - RKI-Chef zu aktuellen Maßnahmen: „Im optimalen Fall ...“

Update vom 29. März, 8.36 Uhr: In Deutschland wurden einschneidende Maßnahmen ergriffen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Lothar Wieler, der Chef des Robert-Koch-Instituts, kann aber dennoch nicht ausschließen, dass es in Deutschland zu ähnlichen Zuständen wie in Italien kommt: „Wir können nicht ausschließen, dass wir hierzulande ebenfalls mehr Patienten als Beatmungsplätze haben. Ob es so kommt, ist Spekulation. Wir müssen jedenfalls damit rechnen, dass die Kapazitäten nicht ausreichen, ganz klar“, so Wieler gegenüber der FAZ.

Ob die Maßnahmen wirklich greifen, sei allerdings aktuell schwer zu beurteilen, so Wieler weiter. „Im optimalen Fall sind die Krankenhäuser bis Ostern auf die maximale Kapazität hochgefahren, und die Maßnahmen bewirken, dass die Kurve abflacht“. Allerdings gebe es sehr viele unbekannte Faktoren, die die Entwicklung beeinflussen könnten. 

Deshalb wünsche sich Wieler aus medizinischer Sicht, dass die aktuellen Maßnahmen der Distanzierung möglichst lange durchgehalten werden. 

Nach den aktuellen Zahlen der Johns-Hopkins-Universität sind in Deutschland mittlerweile 57.695 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. 433 Menschen starben an den Folgen. 8.481 Infizierte sind mittlerweile wieder genesen.

Der italienische Präsident sorgte nun dank einer Panne bei einer TV-Ansprache zum Coronavirus für ein Lächeln bei seinen Landsleuten. Unterdessen breitet sich das Coronavirus auch in Russland immer weiter aus.

Coronavirus in Deutschland: Lebensgefährte von Berlins Ex-Bürgermeister Wowereit gestorben

News vom 28. März:

Update 21.35 Uhr: Der frühere Regierende Bürgermeister von Berlin, Klaus Wolwereit, trauert um seinen langjährigen Partner Jörn Kubicki, der nach einer Coronavirus-Infektion gestorben ist. Das bestätigte Wowereits Anwalt Christian Schertz am Samstagabend der Deutschen Presse-Agentur. 

Kubicki hatte zuvor jahrelang an einer Lungenerkrankung gelitten. Infolge der Infektion soll er an an Herzversagen gestorben sein. 

Bei einem seiner letzten öffentlichen Auftritte, hatte Kubicki seinen gesundheitlichen Zustand folgendermaßen beschrieben: „Ich habe COPD, kann kaum noch einen Fuß vor den anderen setzen.“ 

Nach seiner Covid-19-Erkrankung hat sich Friedrich Merz zu Wort gemeldet und eine neue „Post-Corona-Welt“ prophezeit.

Corona in Deutschland: Zwölf Todesfälle in niedersächsischen Wolfsburg

Update 17.30 Uhr: In einem Pflegeheim im niedersächsischen Wolfsburg sind inzwischen zwölf Patienten an den Folgen einer Infektion mit Sars-CoV-2 innerhalb von nur wenigen Tagen gestorben. „Den ersten Toten hatten wir am Montag zu beklagen“, sagte der Leiter des Alters- und Pflegeheims für Demente, Lothar Laubert.

Einer Mitteilung der Stadt Wolfsburg zufolge, handelt es sich bei den beiden letzten Todesopfern um eine 92-Jährige und einen 90-Jährigen. 

Überraschend viele seien verstorben, ohne dass sie Symptome von Corona hatten, sagte Oberbürgermeister Klaus Mohrs. Für das kirchliche Heim mit oft hochgradig dementen Menschen sei die Situation extrem schwierig, sagte der SPD-Politiker. „Wir stehen aber erst am Anfang der Entwicklung. Das wird für uns alle noch eine sehr, sehr harte Zeit“.

Friedrich Habermann, Leiter des Wolfsburger Gesundheitsamts, sagte, dass von den knapp 165 Bewohnern aktuell 72 infiziert seien. Die Heimleitung trenne nun weitere Infizierte von gesunden Bewohnern. 

Auch die niedersächsische Gesundheitsministerin Corola Reimann äußerte sich dazu: „Es sind schreckliche Nachrichten über eine hohe Zahl von Todesfällen in einem Pflegeheim, die uns auf Wolfsburg erreichen.“

Corona in Deutschland: Mehr als 366 Todesfälle bundesweit

Update 17.02 Uhr:  Aus einer aktuellen Auswertung der Deutschen Presse-Agentur, die die gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücktsichtigt, geht hevor, dass bis Samstagnachmittag mehr als 52.100 Infektionen in Deutschland registriert worden sind. Den Angaben zufolge, sind bundesweit mehr als 366 mit Sars-CoV-2 Infizierte bislang gestorben. 

Besonders hohe Zahlen weisen der Auswertung zufolge Nordrhein-Westfalen mit mehr als 12.700 nachgewiesenen Fällen und 105 Toten sowie Bayern mit mindestens 11.800 Fällen und 85 Toten und Baden-Württemberg mit mehr als 9.729 Fällen und 101 Toten auf.  

Des Weiteren starben mehrere Deutsche im Ausland im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion. Darunter waren zwei Touristen während einer Reise in Ägypten und ein 67-Jähriger Tourist auf Zypern. Auf der griechischen Insel Kreta starb ein 42 Jahre alter Deutscher.

Coronavirus: Millionen Schutzmasken aus China - auch für Deutschland

Update 16.01 Uhr: Für den Kampf gegen die Corona-Pandemie ist am Samstag ein Flugzeug mit rund vier Millionen Schutzmasken im spanischen Getafe in der Nähe von Madrid gelandet. Das Material soll in Spanien, Frankreich, Großbritannien und auch in  Deutschland verteilt werden. Das teilte der Luftfahrtkonzern Airbus mit. 

Coronavirus in Deutschland: Virologe spricht von Langzeitschäden

Update 13.49 Uhr: In der Frage, ob durch Infektionen mit dem Coronavirus auch Langzeitschäden auftreten können, scheint es jetzt neue Hinweise zu geben. Christian Drosten spricht im NDR-Podcast davon, dass vor allem Erkrankte mit besonders scheren Verläufen bis einen Monat nach der Entlassung aus dem Krankenhaus bräuchten, um sich vollständig zu erholen. Außerdem gäbe es Hinweise, dass die Lungenfunktion danach eingeschränkt sein könne.

Unterdessen gibt es traurige Nachrichten aus Mecklenburg-Vorpommern: Ein 59-jähriger Mann ist hier an den Folgen einer Covid-19-Erkrankung verstorben - das ist der erste Tote in Mecklenburg-Vorpommern. Der Mann war zuvor zum Skiurlaub in Österreich gewesen, wie Oe24 meldet.

Coronavirus: So sieht es um die Versorgung mit Beatmungsgeräten aus

Update 08.55 Uhr: Stefan Dräger, Chef des weltweit wichtigsten Herstellers von Beatmungsgeräten, gibt in einem Interview seine Einschätzung zur weltweiten Ausstattung mit Beatmungsgeräten ab. Und die ist nicht gerade positiv: „Trotz aller Bemühungen liegt der Bedarf an Beatmungsgeräten und Schutzmasken deutlich oberhalb der Möglichkeiten der gesamten Branche“, sagt Dräger der Welt

Seit im Januar die Anfragen nach oben gingen, habe man die Produktion ausgeweitet. Doch auch wenn es Unterstützungsangebote von anderen Industrieunternehmen gäbe (“Da entsteht gerade ein großer Gemeinschaftssinn innerhalb der deutschen Industrie“, so Dräger), könne man die Produktionskapazitäten nicht enorm steigern. Die für Deutschland bestellten 10.000 Geräte könnten zwar binnen eines Jahres ausgeliefert werden - aber alleine für die USA seien derzeit 100.000 Atemschutzgeräte zur Anschaffung ausgeschrieben und benötigt würden wohl noch viel mehr.
Wie Dräger gegenüber der Welt sagte, müsse er derzeit ständig neu entscheiden, welches Land wie viele Geräte bekomme - Anfragen kämen von überall. Da Teile aus der Produktion aus Asien, Amerika und Neuseeland stammen, warnt er vor allem vor politischen Spannungen. Denn: „Wenn die weltweiten Lieferketten reißen, bekommt am Ende niemand mehr auch nur ein Beatmungsgerät.“ Exportstoppmaßnahmen könnten so zu einer Bedrohung für die Menschheit werden. Länder mit Unterversorgung sollten auf alte Geräte ausweichen und Geräte aus dem Anästhesiebereich umnutzen. 

Auf die Frage, wie die Welt das Problem in den Griff bekommen könnte, sagt er mit Blick auf anstehende Entscheidungen: „Gesunder Menschenverstand und Nächstenliebe sind jetzt noch wichtiger als Ingenieurskunst und viel Geld.“

Coronavirus in Deutschland: Luftwaffe fliegt italienische Patienten ein

Update vom 28. März, 7.24 Uhr: Wegen der dramatischen Notlage norditalienischer Krankenhäuser in der Coronavirus-Krise fliegt die Luftwaffe Patienten nach Deutschland aus. Der Airbus A310 MedEvac, die fliegende Intensivstation der Bundeswehr, sollte am Samstag sechs schwer erkrankte Italiener in Intensivbehandlung von Bergamo nach Köln bringen. Die Maschine sei am Morgen in Köln gestartet, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur.

„In Zeiten größter Not ist es selbstverständlich, dass wir unseren Freunden zur Seite stehen“, sagte Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) zu dem Einsatz. „Deshalb holen wir mit unserer fliegenden Intensivstation der Luftwaffe jetzt Schwerstkranke aus Italien zur Behandlung nach Deutschland. Das ist ein wichtiges Zeichen der Solidarität. Europa muss zusammenhalten.“

Das Flugzeug sollte am späten Mittag zurück in Köln sein. Die Patienten sollten zur Behandlung in zivile Krankenhäuser gebracht werden. Nach dpa-Informationen sollen jeweils zwei Erkrankte im Katholischen Klinikum Bochum sowie in den Uni-Kliniken Köln und Bonn weiterbehandelt werden.

Coronavirus in Deutschland: Karliczek rechnet nicht mit baldigem Impfstoff

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek sieht im Kampf gegen das Coronavirus frühestens Ende des Jahres einen Impfstoff. „Wir müssen davon ausgehen, dass ein Impfstoff, mit dem breitere Teile der Bevölkerung geschützt werden können, erst gegen Ende des Jahres oder Anfang des nächsten Jahres zur Verfügung steht“, sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). Für die Impfstoffforschung gelte: „Wir wollen so schnell wie möglich laufen - aber wir dürfen dabei nicht hinfallen. Wir müssen sicher sein, dass die Impfung wirkt und dem Patienten nicht schadet.“

Karliczek sagte weiter: „Wir reizen die Forschungsmöglichkeiten bis aufs Letzte aus. Wir sind bereit, weitere Gelder zur Verfügung zu stellen, wenn es erfolgversprechende Projekte gibt. Am Geld wird die Corona-Forschung nicht scheitern.“

Coronavirus in Deutschland: Mehr als 48.300 Infektionen

Update, 21.35 Uhr: Das Coronavirus grassiert in der Bundesrepublik weiter. Bis Freitagnachmittag wurden in Deutschland über 48.300 Infektionen registriert, wie aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervorgeht. Besonders stechen dabei Nordrhein-Westfalen* mit 12.000 nachgewiesenen Infektionen und bislang 88 Todesfällen sowie Bayern* mit mindestens 10.180 bestätigten Fällen und 60 Toten heraus.

Corona in Deutschland: 101 Todesfälle in Baden-Württemberg - Mindestens 315 bundesweite Todesfälle

In Baden-Württemberg* wurden bisher mindestens 9729 Fälle registriert, das Bundesland verzeichnet bisher 101 Todesfälle. Auff 100.000 Einwohner gerechnet, verzeichnet Hamburg mit einem Wert von 95,5 die meisten Infektionen. Bundesweit gibt es somit mindestens 315 Todesfälle, die einen Bezug zum Coronavirus hatten. Zudem verstarben zwei weitere Deutsche nach Informationen des Robert Koch-Instituts während einer Reise in Ägypten.

Update, 19.35 Uhr: Nach Angaben von Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) wird die Bundeswehr in der aktuellen Corona-Krise nicht zum Einsatz kommen, um die neuen Ausgehverbote in Deutschland durchzusetzen. Sie sehe das nicht als Auftrag der Bundeswehr, die Rechtslage lasse es ebenfalls nicht zu. 

Corona in Deutschland: Bundeswehr-Auslandseinsätze ausgedünnt - Dafür Hilfe vor Ort

Die Auslandseinsätze der Bundeswehr habe man bereits ausgedünnt, als Beispiel wurde der Irak angeführt. „Aber wir haben auch Verpflichtungen, unsere Verbündeten verlassen sich auf uns. Und darüber hinaus sehen wir etwa in Mali, dass sich Terroristen von Corona nicht aufhalten lassen. Der Kampf dort geht weiter, und wir sind weiter gefordert“, so die Verteidigungsministerin.

Um die Ländern und Kommunen zu unterstützen, setzt die Bundeswehr in der Corona-Krise rund 15 000 Soldaten ein. Gefragt sei vor allem Hilfe aus dem Sanitätswesen, meinte Generalleutnant Martin Schelleis, der den Unterstützungseinsatz koordiniert und führt. Gefragt seien aber auch sichere Lagerflächen für medizinische Güter, Unterkünfte für die Polizei, Fachkompetenz für ein mobiles Krankenhaus, mobile Rettungsstationen und Teststationen.

Corona in Deutschland: Hamburg nimmt zwölf Patienten aus dem Ausland auf

Update 19.20 Uhr: Deutschland zeigt sich inmitten der Corona-Krise solidarisch. Zwei Hamburger Kliniken wollen in den kommenden Tagen schwerkranke Patienien aus den Krisenregionen Italien und Frankreich aufnehmen. Von bis zu zwölf Personen ist dabei die Rede. 

Hamburgs Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) bestätigte dies am Freitagnachmittag. „Es handelt sich um bis zu zehn Patientinnen und Patienten aus Italien, die am AK Harburg (Asklepios-Klinikum) behandelt werden sollen“, teilte Prüfer-Storcks mit. Ebenso seien „zwei Patientinnen und Patienten aus Frankreich“ betroffen, die am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf behandelt werden sollen.

Der Zeitpunkt für die individuellen Ankünfte der Patienten steht noch nicht fest. „Im Moment sind wir in einer Situation in Hamburg, dass wir diese Kapazitäten haben, dass wir diese Solidarität auch üben können. (...) Aber natürlich können wir das nicht garantieren über die gesamte Strecke“, so Prüfer-Storcks.

Corona in Deutschland: Polizei schlecht auf Krise vorbereitet - „Jahrelange Versäumnisse“ bei IT

Update 18.45 Uhr: Die Polizei in Deutschland sei nicht gut auf die Corona-Krise vorbereitet. Kaum ein Landeskriminalamt (Lka) habe die Grundlage um seine Mitarbeiter in größerer Zahl ins Homeoffice zu schicken. Das schreibt Der Spiegel am Freitag unter Berufung auf eine bundesweite Umfrage. 

„Die jahrelangen Versäumnisse bei der IT-Infrastruktur werden uns in der Krise zum Verhängnis“, befand Jan Reinecke vom Bund Deutscher Kriminalbeamter. Nach Angaben des Magazins brach auch im Bundesinnenministerium zeitweise das Telefonnetz zusammen, Datenserver sollen demnach überlastet gewesen sein.

Corona in Deutschland: Sorge vor Hacker-Attacken auf Krankenhäuser

Update 16.00 Uhr: Die deutschen Sicherheitsbehörden warnen in der Corona-Krise vor Hackerangriffen auf Krankenhäuser. Offenbar herrscht Sorge vor Cyberattacken auf Krankenhäuser und andere wichtige Einrichtungen.

Die Auswirkungen solcher Angriffe wären in der aktuellen Krisenlage jedoch „noch gravierender“ als sonst, warnen Kriminalisten von Bund und Ländern in einem vertraulichen Bericht, wie das Magazin Der Spiegel am Freitag berichtet. In der Vergangenheit hatten Hacker bereits mehrfach die IT von Kliniken lahmgelegt, um Lösegeld zu erpressen.

Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik drängt demnach systemrelevante Unternehmen, ihre IT-Schutzmaßnahmen zu verschärfen. Für Hersteller von Medizinprodukten, Pharmafirmen und Forschungseinrichtungen bestehe "ein erhöhtes Bedrohungsrisiko".

Dem Behördenpapier zufolge behaupteten einzelne Cyberkriminelle zwar öffentlich, ihre Angriffe auf medizinische Einrichtungen während der Corona-Epidemie auszusetzen. Doch nicht alle halten sich demnach an den digitalen Waffenstillstand.

Corona in Deutschland: Umfassender Unterstützungseinsatz der Bundeswehr geplant

Update 15.27 Uhr: Die Coronavirus-Infektionszahlen steigen in Deutschland weiter an. In Baden-Württemberg kommen erste Kliniken an ihre Grenzen. In NRW hatte das Krankenhaus in Heinsberg bereits in der vergangenen Woche Alarm geschlagen - es fehle an Schutzausrüstung. Nun bereitet sich die Bundeswehr mit 15.000 Soldaten auf einen Corona-Einsatz vor. 

Man wolle sich für einen umfassenden Unterstützungseinsatz wappnen. Es gehe um „die Aufstellung eines Kontingents zur Hilfeleistung“, sagte ein Sprecher des Kommandos Streitkräftebasis am Freitag der Nachrichtenagentur AFP. „Das Personal kommt dabei aus den verschiedenen Organisationsbereichen der Teilstreitkräfte.“ 

In einem Plan der Bundeswehrführung würden detailliert die Einsatzfelder beschrieben: So sollten etwa 5500 Soldaten für „Absicherung“ und „Schutz“ eingesetzt werden. Und weitere 6000 für die „Unterstützung der Bevölkerung“. Das berichtet der Spiegel.

Corona in Deutschland: Zoff hinter den Kulissen? RKI überrascht mit Pressekonferenz-Absage

Update 15.19 Uhr: Nach dem Virologen Christian Drosten glauben nun auch Forscher in Nordrhein-Westfalen an eine massenhafte Testung auf Infektionen mit dem Coronavirus in Deutschland. Die Kapazitäten für Corona-Tests könnten deutlich erweitert werden, sagte der Bonner Virologe Hendrik Streeck. Zwar fehlten für die klassischen Tests viele Materialien - dafür könnten kreative Lösungen helfen, sagte der Virologie-Professor am Freitag in Düsseldorf.

Damit mehren sich die Stimmen, die der Strategie von Gesundheitsminister Jens Spahn und dem Robert-Koch-Institut widersprechen. Spahn pocht unbeirrt auf Einzelfall-Tests.

Update 12.12 Uhr: Bisher galten in Deutschland die Einschätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) als Ultima-Ratio des Regierungshandelns. RKI-Chef Lothar Wieler hat in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsministerium die notwendigen politischen Strategien entwickelt. Hin und wieder dabei: Christian Drosten, Chefvirologe der Berliner Charité. Doch jetzt scheinen sich die wissenschaftlichen Einschätzungen und Strategien in Deutschland auseinander zu dividieren. Die Experten sprechen plötzlich von unterschiedlichen Testmaßnahmen - und just sagt das RKI die Pressekonferenz ab. 

Das RKI hat wochenlang täglich in einem Briefing Gesellschaft und Presse über die aktuelle Lage informiert. Seit der vergangenen Woche sind diese Briefings auf drei dezimiert. Am Freitag wurde es dann unvermittelt abgesagt. Eine Sprecherin des RKI erklärte die Absage mit der Bundespressekonferenz, an der Wieler am Donnerstag teilgenommen habe. Das berichtet Bild.de.

Corona in Deutschland: Zoff hinter den Kulissen? RKI überrascht mit Pressekonferenz-Absage

Am Donnerstag hatten vormittags Chef-Virologe der Berliner Charité, Christian Drosten, Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und der Charité-Vorstandsvorsitzenden Heyo Kroemer eine neue Taskforce vorgestellt, bei der Wissenschaftsministerium und Klinken möglichst eng zusammenarbeiten wollen. Drosten sprach von einer möglichen Testung ganzer Bevölkerungsgruppen, deren Planung gestartet werden solle. Der Corona-Massen-Test sei ein „Kraftakt und muss gut geplant werden“. Kurz darauf sprachen Spahn, Wieler und Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, in der Bundespressekonferenz. Alle drei schätzen die Testung ganzer Bevölkerungsgruppen als unrealistisch ein und betonten, dass man vorerst an der fallorientierten Testung festhalten wolle. 

Am Freitag meldete sich Premierninister Boris Johnson via Twitter ins Homeoffice ab. Er hat sich mit dem Coronavirus infiziert. 

Corona in Deutschland: Vertrauliches Strategiepapier aufgetaucht - doch Massentest-Hoffnung zerschlägt sich

Update 11.32 Uhr: In der Bundespressekonferenz betont der Sprecher des Gesundheitsministeriums erneut die Aussagen von Gesundheitsminister Jens Spahn und dem Chef des Robert-Koch-Instituts Lothar Wieler vom Donnerstag. Vorerst solle es nur eine verdachtsbezogene Einzeltestung geben und keine Testung von Gruppen. 

Zu dem Strategiepapier des Bundesinnenministeriums äußerst sich auf der Bundespressekonferenz am Freitag noch niemand. Das Papier sei ein internes und unter Geheimhaltung. Entsprechend gebe es dazu keine Aussagen, so ein Sprecher. 

Corona in Deutschland: Schwere Vorwürfe - Hat Gesundheitsminister Jens Spahn einfach weggesehen?

Update 11.16 Uhr: Nur wenige Stunden, nachdem ein Strategiepapier des Bundesinnenministeriums zur flächendeckenden Coronavirus-Testung* bekannt wurde, scheint die Hoffnung auf die damit einhergehende Aufhebung der Sperren in Deutschland wieder zerschlagen. „Flächendeckende Corona-Tests wie in Südkorea sind in Deutschland undurchführbar“, sagte Ute Teichert, Vorsitzende des Bundesverbands der Ärztinnen und Ärzte des öffentlichen Gesundheitsdienstes, dem Nachrichtenportal t-online.de.

Hatte Gesundheitsminister Jens Spahn in der Bundespressekonferenz am Donnerstag noch davon gesprochen, wie gut und stabil das Gesundheitssystem aufgestellt sei, so kritisiert Teichert, der öffentliche Gesundheitsdienst sei „runtergespart“ worden. Die Politik habe schlicht weggesehen. Jetzt habe man „zu wenig Personal und zu wenig Laborkapazität.“

Update 8.07 Uhr: Im Kampf gegen das Coronavirus* setzen Bund und Länder laut Medienberichten inzwischen auf eine massive Ausweitung der Tests als vorrangige Maßnahme. Die "Bild"-Zeitung zitiert in ihrer Freitagsausgabe einen entsprechenden Beschluss aus einem internen Protokoll einer Telefonkonferenz zwischen Kanzleramtsminister Helge Braun (CDU) und den Chefs der Staatskanzleien der Länder hervor. Darin heiße es: "Bund und Länder stimmen darüber ein, die Kapazitäten zur Testung auf das neue Coronavirus deutlich zu erhöhen."

Corona in Deutschland: Strategiepapier des Innenministeriums aufgetaucht

Auch in einem vertraulichen Strategiepapier des Bundesinnenministeriums wird nach Informationen von "Süddeutscher Zeitung" ("SZ"), NDR und WDR hervorgehoben, dass die größtmögliche Erhöhung der Testkapazitäten in Deutschland "überfällig" sei. Vorbild sei dabei Südkorea, berichtet die "SZ". Den dortigen Behörden war es mit Massentests und der Isolierung von Erkrankten gelungen, die Ausbreitung des neuartigen Erregers stark zu verlangsamen, ohne das öffentliche Leben zum Stillstand zu bringen.

Die bei weitem wichtigste Maßnahme gegen das Virus sei den Experten zufolge "das Testen und Isolieren der infizierten Personen", berichtete die "SZ". Getestet werden sollten "sowohl Personen mit Eigenverdacht als auch der gesamte Kreis der Kontaktpersonen von positiv getesteten Personen".

Corona in Deutschland: Ende des öffentlichen Stillstands durch mehr Tests?

Für breit angelegte Tests seien innovative Lösungen erforderlich, heißt es demnach in dem Strategiepapier. Um das medizinische Personal vor Infizierten zu schützen, sollten Bürgerinnen und Bürger den notwendigen Rachenabstrich selbst erledigen, zum Beispiel in Drive-in- oder Telefonzellen-Teststationen. Um die Suche nach Kontakten von positiv getesteten Personen zu erleichtern, sollten längerfristig computergestützte Lösungen und sogar das Location Tracking von Mobiltelefonen zum Einsatz kommen, heißt es in dem "SZ"-Bericht.

Wie die Süddeutsche Zeitung berichtet, soll die Ausweitung der Tests durch eine "Hochdurchsatz-Methode" aus der Pharmaforschung oder durch die Nutzung von Laboren aus der Tiermedizin erreicht werden. Zudem wurde dem Bericht zufolge beim Robert-Koch-Institut eine neue Arbeitsgruppe zur Ausweitung der Testkapazitäten eingerichtet.

Auch Spanien und Italien spitzt sich die Lage unterdessen weiter zu. 

Corona in Deutschland: Neue Infektions-Zahlen bekannt - kommt jetzt die App zur Nachverfolgung?

Update 27. März 2020, 6.51 Uhr: Im Kampf gegen die rasche Verbreitung der Lungenkrankheit Covid-19 wollen Politiker der Union möglichst bald eine App einsetzen, die Bürger freiwillig auf ihrem Handy installieren. Sie soll wie eine Art digitales Tagebuch funktionieren und - falls sich sein Besitzer mit dem Coronavirus infiziert - automatisch anonymisierte Hinweise an alle Menschen versenden, die in den zurückliegenden zwei Wochen mit ihm Kontakt hatten.

Handydaten im Kampf gegen Corona: Datenschutzrechte nicht missachten

Aussagen anderer CDU-Abgeordneter zufolge, hatte Spahn die Idee zur Nachverfolgung per App allerdings aus seinem Corona-Nothilfe-Paket gestrichen. Der Einsatz von Handydaten zur Nachverfolgung infizierter Personen wird in Deutschland aus datenschutzrechtlichen Gründen kontrovers diskutiert. Spahn hätte die Verabschiedung des gesamten Hilfepakets in Gefahr gesehen, so Armin Schuster, Obmann der Union im Innenausschuss des Bundestags zur dpa.

App gegen Corona: Österreich machts vor

Das Rote Kreuz in Österreich hat diese Woche eine „Stopp-Corona-App“ präsentiert. Wer sie auf seinem Handy installiert, muss dafür keine personenbezogenen Daten preisgeben. Ähnliche Überlegungen werden inzwischen auch beim Deutschen Roten Kreuz angestellt

Corona in Deutschland: Neue Infektions-Zahlen bekannt - Ärztepräsident fordert Mundschutz für alle

Update, 22.58 Uhr: Bundeskanzlerin Angela Merkel hat sich zu einem möglichen Ende der Corona-Beschränkungen geäußert. In einer Konferenz zum G20-Gipfel sagte Merkel auf Nachfrage eines Journalisten, dass aktuell noch nicht die Zeit sei, um über die Lockerung der Maßnahmen zu sprechen.

Corona in Deutschland: Achter Todesfall in Berlin gemeldet 

Update, 22.10 Uhr: In der Hauptstadt Berlin wurde ein achter Corona-Todesfall verzeichnet. Insgesamt gibt es derzeit 1937 bestätigte Infektionen mit Sars-CoV-2 in Berlin. Das sind 292 mehr als am Vortag.  

Corona in Deutschland: Neue Infektions-Zahlen bekannt

Update, 21.50 Uhr: In Deutschland sind bislang mehr als 43.000 Infektionen mit dem Coronavirus registriert worden. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Besonders hohe Zahlen haben Nordrhein-Westfalen mit mehr als 10.800 nachgewiesenen Fällen und 82 Toten sowie Bayern mit mehr als 8800 Fällen und Baden-Württemberg mit mehr als 8400 Fällen. Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet außerdem Hamburg mit einem Wert von 87,7 die meisten Infektionen.

Mehr als 260 mit Sars-CoV-2 Infizierte sind den Angaben zufolge bislang bundesweit gestorben. Zwei weitere Deutsche starben nach Auskunft des Robert Koch-Instituts während einer Reise in Ägypten.

Coronavirus in Deutschland: Merkel mit Video-Statement

Update, 21.10 Uhr: In einem G20-Gipfel und auf europäischer Ebene stimmten sich Staaten am Donnerstag über gemeinsame Maßnahmen gegen die Corona-Krise ab. Angela Merkel berichtet am Donnerstagabend in einem Video-Statement über die Ergebnisse.

Coronavirus in Deutschland: Uneinigkeit bei den Experten? Ärztepräsident fordert Mundschutz für jeden

Berlin - Deutschland verzeichnet, im Vergleich zu anderen Ländern, noch immer eine relativ geringe Sterberate von Corona-Infizierten, sagte Chefvirologen der Berliner Charité, Christian Drosten* am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Berlin. 

Das liege vor allem an der frühen und professionellen Diagnostik, die in Deutschland dank der föderalen Struktur der Labormedizin bundesweit einsetzbar ist. Nach Schätzungen des Chefvirologen werden aktuell pro Woche rund 500.000 Tests auf eine Coronavirus*-Infektion durchgeführt. „Der Grund, warum wir in Deutschland im Moment so wenige Todesfälle haben, gegenüber der Zahl der Infizierten, ist hinreichend damit zu erklären, dass wir extrem viel Labordiagnostik in Deutschland machen“, sagte Drosten am Donnerstag in Berlin. 

Diese Ansicht teilen sowohl Gesundheitsminister Jens Spahn, als auch der Chef des Robert-Koch-Instituts Lothar Wieler sowie der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen. Dennoch sprechen sie in der gesondert abgehaltenen Bundespressekonferenz von rund 200.000 Tests pro Woche. Seit dem 9. März seien insgesamt etwa 410.000 Tests durchgeführt worden, schätzt Gassen.

Coronavirus in Deutschland: Werden bald alle getestet?

Auch in der Frage von Corona-Testung gibt es bei den Experten am Mittwoch abweichende Aussaugen. Drosten sprach von der nachträglichen Testung ganzer Bevölkerungsgruppen, die angegangen werden solle und innerhalb einiger Wochen durch sogenannte Antikörpertests möglich sein könnte. Wieler und Spahn konzentrierten sich jedoch auf die fallorientierte und selektive Testung von Menschen mit Symptomen in Kombination mit begründetem Verdacht. 

Der Präsident der Bundesärztekammer (BAEK), Klaus Reinhardt, appellierte am Nachmittag an die Bevölkerung, Schutzmasken zu tragen. „Mein Rat: Besorgen Sie sich einfache Schutzmasken oder basteln Sie sich selbst welche und tragen Sie diese im öffentlichen Raum“, sagte der Reinhardt laut Focus.de. „Diese Masken garantieren keinen Schutz vor Ansteckung. Aber sie können ein wenig helfen, das Risiko zu verringern, andere anzustecken oder selbst angesteckt zu werden.“ Reinhardt ist nicht der erste, der fordert, alle Deutschen sollten Schutzmasken tragen

Coronavirus Deutschland: Gesundheitsminister Spahn warnt vor falschen Hoffnungen

Gesundheitsminister Jens Spahn warnte am Donnerstag außerdem vor falschen Informationen zu Corona-Schnelltests aus China und anderen Ländern. Alle diese Tests würden geprüft. „Diese Tests sind nicht spezifisch genug“, so Spahn. Die Fehlerquote sei bisher zu stark gewesen. Sobald es einen guten Schnelltest gebe, würde dieser auch eingesetzt.

Auch mahnte Spahn, von einer überzogenen Erwartung Abstand zu nehmen, was die den Rückgang der Zahlen von Neuinfektionen anginge. Die drastischen Maßnahmen der Regierung seien erst seit drei Tagen in Kraft. Spahn bittet darum, dass man die zweiwöchige Frist einhalte, um die Lage zu bewerten. 

Coronavirus in Deutschland: Die aktuellen Fallzahlen 

In Deutschland sind bislang mehr als 41.300 Infektionen mit dem neuen Coronavirus registriert. Das geht aus einer Auswertung der Deutschen Presse-Agentur hervor, die die gemeldeten Zahlen der Bundesländer berücksichtigt. Besonders hohe Zahlen haben Nordrhein-Westfalen mit mehr als 10.800 nachgewiesenen Fällen sowie Bayern mit mehr als 8800 Fällen und Baden-Württemberg mit mehr als 7200 Fällen. Gerechnet auf 100.000 Einwohner verzeichnet Hamburg mit 87,7 die meisten Infektionen.

Die Verbraucherzentrale warnte nun vor vermeintlichen Heilmethoden. Darunter zählen auch die umstrittenen Globuli.*

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nai/dpa

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