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„Gefährlich, dumm, egoistisch“: Mann lässt sich zehn Mal an einem Tag gegen Corona impfen

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Von: Martin Weidner

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Corona-Impfung Symbolbild
Corona-Impfung (Symbolbild). © Christoph Soeder/dpa

Auckland – Übler Impf-Skandal am anderen Ende der Welt: In Neuseeland hat sich ein Mann an einem Tag bis zu zehn Mal gegen Bezahlung gegen Corona impfen lassen, um damit für andere Menschen Impfzertifikate zu erschleichen.

Wo genau dieser Betrug stattfand und wie er entdeckt wurde, war zunächst nicht bekannt (News-Ticker Dienstag, 14. Dezember). Das neuseeländische Nachrichtenportal Stuff hatte als erstes darüber berichtet. Inzwischen sind auch viele Berichte in europäischen Medien dazu aufgetaucht. Doch wie konnte es überhaupt so weit kommen? In Neuseeland müssen sich Impfwillige nicht ausweisen. Das Gesundheitsministerium zeigte sich nach dem Fall dementsprechend besorgt und strengte Ermittlungen an. Ärzte bezeichneten laut Stuff das Verhalten sowohl des Mannes als auch derjenigen, die ihn für das Impfen bezahlten, als „gefährlich, dumm und egoistisch“.

Gerade wegen der kursierenden Delta-Variante des Virus sei eine Impfung wichtig, hieß es. Eine Ärztin fügte an, am ersten Tag nach der Impfung dürfte es dem Mann nicht sonderlich gut gegangen sein. Das Gesundheitsministerium riet allen Menschen, die mehr Dosen als empfohlen erhalten haben, so schnell wie möglich ärztlichen Rat zu suchen. Viele Geschäfte und Einrichtungen in Neuseeland verlangen für den Zutritt einen Nachweis über eine vollständige Impfung. Etwa 89 Prozent der Neuseeländer sind vollständig geimpft. Bei einer Bevölkerung von fünf Millionen Menschen gab es seit Beginn der Pandemie etwa 12.500 Infektionsfälle und 46 Tote.

Vor rund einem Monat hatte es in Europa bereits einen ähnlichen Fall gegeben. In Slowenien hatte sich ein Mann insgesamt 23 Mal im Namen von anderen Personen gegen das Coronavirus impfen lassen. Auch in Slowenien müssen die Menschen zur Impfung keinen Personalausweis vorliegen, sondern lediglich eine Versichertenkarte. Das Land steht auf der Risikoliste des RKI und zählt zu den Ländern mit den höchsten Inzidenzen in ganz Europa.

mw

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