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"Entführungs-Krimi" in Österreich - Neue Details bekannt

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Von: Martina Hunger

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88-Jährige auf offener Straße in Österreich entführt
Ein Kameramann filmt im Bereich des Schauplatzes der Entführung einer 88-Jährigen in der Esterhazy Straße. © picture alliance/dpa

Eisenstadt - Riesenwirbel um einen angeblichen Entführungsfall im Burgenland. Erst hieß es, die Mutter des Vermögensverwalters der Adeligenfamilie Esterhazy, Stefan Ottrubay (65), sei gekidnappt worden. Doch nicht einmal 24 Stunden später die überraschende Wende.

Update, 14. Uhr: Neue Details

Am Vormittag gab es eine überraschende Wende im angeblichen Entführungs-Krimi in Österreich. Das angebliche Opfer ist in Kitzbühel wieder aufgetaucht. Nun sind weitere Details bekannt:

„In der Nacht haben sich die beteiligten Personen bei der Polizei in Tirol gemeldet. Die Frau aus Eisenstadt, bei der es sich um die Mutter von Generaldirektor Stephan Ottrubay handelt, ist nach den Erstbefragungen der daran Beteiligten, also auch von ihr selbst, freiwillig mitgefahren.“ Das teilte die Polizei am Vormittag mit. Wie Oe24.at berichtet, rief offenbar die Tochter der "entführten" Fürstenmutter auf der Polizeistation an und teilte den Beamten mit, dass ihre Mutter bei ihr in Tirol sei. 

Österreichs Innenminister Herbert Kickl sagte bereits Dienstagabend in einer ORF-Sendung: „Zur Stunde ist es nicht wirklich gesichert, ob es sich um eine Entführung im klassischen Sinn handelt.“

Derzeit gibt es noch einige offene Fragen: Aktuell liegen noch keine Informationen zu Motiv und den näheren Umständen des Vorfalls vor. Offenbar wurde die "Entführung" erst 50 Minuten nach der filmreifen Entführung/Abholaktion bei der Polizei gemeldet. Laut den Behörden laufen die Ermittlungen noch. Wie Oe24.at berichtet, zeigte Esterházy-Chef, Stefan Ottrubay, die Entführung seiner Mutter an. Bei der Abholaktion soll es sich um eine familieninterne Geschichte handeln.

Update, 8.56 Uhr: Fürstenmütter in Kitzbühel aufgetaucht

Offenbar gibt es eine Wende in dem Entführungsfall rund um die Adelsfamilie Esterházy. Wie krone.at nun berichtet, sei die vermutlich entführte Fürstenmutter nun bei ihrer Tochter in Kitzbühel aufgetaucht. Laut ersten Informationen soll es um eine "familieninterne" Angelegenheit handeln.

Vorbericht

"Zum jetzigen Zeitpunkt wissen wir, dass sich diese vermeintliche Entführung um circa 15.30 Uhr zugetragen hat in Eisenstadt in der Esterhazy Straße", das teilte Polizeisprecher Helmut Marban am Dienstagabend der APA in einem Interview mit. Bei dem Entführungsopfer soll es sich laut Oe24.de sich um die 88-jährige Mutter des Direktors der Esterhazy-Stiftungsgruppe Stefan Ottrubay handeln. Die Polizei ist laut eigenen Angaben "auf jeden kleinsten Hinweis angewiesen". Diese Hinweise können an das Landeskriminalamt unter +43/(0)59 133 10 3333 oder an jede Polizeidienststelle gerichtet werden.

Zunächst war nur bekannt, dass die Frau in eine schwarze Limousine "verfrachtet" wurde. Zur Identität des Opfers hielt man sich weiter bedeckt.

Nach Angaben der Polizei war die Frau in Eisenstadt mit ihrer Pflegerin unterwegs, als neben ihr zwei schwarze Limousinen hielten. Die Pflegerin wurde zur Seite gestoßen, anschließend die 88-Jährige in eines der Fahrzeuge gesetzt. Bei den Tätern soll es sich um zwei Frauen und einen Mann gehandelt haben. In einer der beiden Limousinen soll laut Polizeisprecher eine große, schlanke, blonde Frau am gesessen haben, die eine Haube getragen haben soll. Die Pflegerin der 88-Jährigen wurde bei dem Vorfall nicht verletzt. Ihr gehe es den Umständen entsprechend gut.

Polizeisprecher: "Wir ermitteln auf Hochtouren"

Weitere Angaben zur Identität der Entführten machte die Polizei allerdings nicht. Sie erklärte, die Ermittlungen würden "international" geführt. "Wir ermitteln auf Hochtouren", so Marban weiter. Die beiden Limousinen hatten demnach womöglich ausländische Kennzeichen. Der Vorfall löste laut österreichischen Medien einen massiven Polizeieinsatz in der Kleinstadt nahe der ungarischen Grenze aus. Das Zentrum der Stadt habe einer Festung geglichen, so Oe24.de weiter. Gegen 17 Uhr leiteten die Behörden eine Großfahndung im Raum Eisenstadt ein. Nach Angaben eines Augenzeugen wurden Autos mit ausländischem Kennzeichen - insbesondere aus Ungarn - gestoppt und durchsucht.

Innenminister hinterfragt Entführung 

Innenminister Herbert Kickl (FPÖ) hat sich am Dienstagabend eher zurückhaltend zum möglichen Entführungsfall in Eisenstadt geäußert. Es sei derzeit nicht sicher, „ob es sich um eine Entführung im klassischen Sinn handelt“, meinte er im ORF-„Report“. Er wolle daher keine voreiligen Aussagen tätigen, meinte der Innenminister. Im Laufe des Mittwochs sollen nähere Erkenntnisse veröffentlicht werden. Im Moment sei es aber zu früh, um auf Details einzugehen, so Kickl.

Stefan Ottrubay ist Vorstand der Esterhazy-Stiftungen und Generaldirektor der Esterhazy-Betriebe. Die Esterhazys sind eine bedeutende ungarische Magnatenfamilie, die seit 1687 zum Hochadel zählte. Die Esterhazy-Gruppe erwirtschaftete im Jahr 2017 einen Umsatz von 53 Millionen Euro.

mh

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