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Immer wieder Wunder nach Erdbeben-Katastrophe: Wie können Menschen so lange überleben?

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Von: Sebastian Aicher

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Erdbebenkatastrophe in der Türkei - Antakya
Auch nach zehn Tagen geschehen nach der verheerenden Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien noch immer Wunder und Einsatzkräfte retten Verschüttete lebendig. © picture alliance/dpa/DIA | Ugur Yildirim

Auch elf Tage nach dem verheerenden Erdbeben in der Türkei und in Syrien werden noch immer Menschen aus den Trümmern gerettet. Jetzt äußerten sich Experten dazu, wie die Opfer der Katastrophe unter den eingestürzten Gebäuden so lang überleben können.

Istanbul – Noch immer gehen spektakuläre Berichte über Rettungen von Verschütteten nach dem schrecklichen Erdbeben in der Türkei und Syrien um die Welt. Zuletzt befreiten Einsatzkräfte in der Stadt Antakya eigenen Angaben zufolge einen 13-Jährigen nach 228 Stunden aus den Trümmern.

Auf einem Video, das auf Social Media veröffentlicht wurde, ist zu sehen, wie der kleine Mustafa auf einer Trage aus den Überresten der völlig zerstörten Gebäude gebracht wird. Doch wie können Menschen ohne Nahrung und Wasser so lange überleben?

Wetter wird gewissermaßen zum Lebensretter

Dass dies möglich sei, liege vor allem am Wetter, sagte der Vize-Vorsitzende der türkischen Ärztekammer in Adana, Ali Ihsan Ökten, der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Donnerstag (16. Februar). „Die Körperfunktionen der Verschütteten fährt bei dem Wetter runter“, so rette sich der Körper selbst.

Wäre die Katastrophe im Sommer passiert, hätten Menschen wohl niemals so lange ohne Wasser überleben können. In Antakya etwa steigen Temperaturen im Hochsommer häufig auf mehr als 30 Grad. Aber auch die, die nun gefunden würden, seien absolute Ausnahmen. Denn auch das Winterwetter stelle natürlich ein Risiko dar: „Sehr, sehr viele sind in den Trümmern erfroren“, so Ökten.

Er vermutet, dass viele der nun Geretteten irgendeinen Zugang zu Wasser gehabt hätten. In manchen Regionen habe es zwischendurch geschneit und geregnet. Auch das könne die Wasserversorgung mancher Verschütteter gewesen sein.

Zahl der Toten nach Erdbeben-Katastrophe steigt auf über 42.000

Die Zahl der Toten nach der verheerenden Naturkatastrophe stieg unterdessen auf mehr als 42.000 an (Stand: 16. Februar). Der türkische Katastrophendienst Afad meldete am Donnerstag, dass 36.187 Menschen durch die Erdstöße ums Leben gekommen seien. Aus Syrien meldete die Weltgesundheitsorganisation (WHO) zuletzt 5900 Todesopfer.

Mehr als 13.000 Verletzte in Krankenhäusern

In den sozialen Medien teilen derweil viele Menschen Suchanzeigen in der Hoffnung, ihre Angehörigen in Krankenhäusern wiederzufinden. Mehr als 13.000 bei dem Beben Verletzte werden noch in Krankenhäusern behandelt, sind aber teilweise nicht identifizierbar, wie ein Krankenhausmitarbeiter in Adana der dpa sagte. Vielerorts wurde auch die Infrastruktur zur Krankenversorgung stark beschädigt.

aic mit Material der dpa

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