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Nach Todesdrama auf Gardasee: Video von Überwachungskamera soll Crash zeigen

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Von: Sebastian Aicher

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Salo: Italienische Forensiker begutachten den Schaden an einem Boot. Im Fall zweier Toter auf dem Gardasee nach einer mutmaßlichen Bootskollision ermittelt die italienische Polizei gegen zwei Deutsche aus München.
Salo: Italienische Forensiker begutachten den Schaden an einem Boot. Im Fall zweier Toter auf dem Gardasee nach einer mutmaßlichen Bootskollision ermittelt die italienische Polizei gegen zwei Deutsche aus München. © picture alliance/dpa/AP | Gabriele Strada

Nach dem Todes-Drama auf dem Gardasee Ende Juni ist nun ein neues Video aufgetaucht, welches den tragischen Crash zeigen soll. Die schockierenden Aufnahmen sollen von der Überwachungskamera einer Villa am Ufer stammen.

Gardasee/München - Im Fall des Bootsunglücks auf dem Gardasee hat der italienische Fernsehsender Rai 1 ein Video ausgestrahlt, das den tödlichen Unfall zeigen soll, nach dem ein Deutscher in Haft ist. Auch der „Bild“ liegt das Video vor (hinter Bezahlschranke). Am Donnerstagabend (8. Juli) verbreitete der öffentlich-rechtliche Kanal in seiner Nachrichtensendung „TG1“ die Aufnahme einer Überwachungskamera, auf der zu sehen sein soll, wie das Motorboot zweier Münchener das kleine Boot eines italienischen Pärchen rammt und überfährt. Außerdem soll zu erkennen sein, wie das Motorboot der beiden Manager aus München nach dem Crash kurzzeitig abhebt. Auf den dunklen Aufnahmen, die von einer Villa am Ufer des Sees stammen sollen, waren die beiden Boote nur als Lichtbälle zu erkennen.

Absolute Missachtung der Sicherheit für den Schiffsverkehr

Der Sender zeigte auch ein Foto eines Motorbootes, das eine Schramme am Bug aufwies. Der 52 Jahre alte Münchener, der das Boot mutmaßlich steuerte, habe für einen erfahrenen Bootsfahrer schwere Verstöße begangen, die eine absolute Missachtung der Sicherheit für den Schiffsverkehr darlegten, hieß es in einer juristischen Anordnung, aus der die Nachrichtenagentur Ansa und Rai 1 zitierten.

Eine offizielle Bestätigung für das mutmaßliche Unfall-Video seitens der ermittelnden Behörden lag zunächst nicht vor. Das Büro des Verteidigers sagte der Deutschen Presse-Agentur am Freitag, man kenne das Video. Zu den Beweisen, die auf dem Tisch lägen, füge es aber nichts hinzu oder ändere etwas daran.

Die beiden verdächtigten Deutschen hatten nach dem Unfall in der Nacht von Samstag (19. Juni) auf Sonntag (20. Juni) angegeben, diesen nicht bemerkt zu haben. Kurz darauf reisten sie nach München zurück. Einen der beiden 52-Jährigen suchte die italienische Justiz später mit einem europäischen Haftbefehl. Er soll in der fraglichen Nacht am Steuer gewesen sein. Anfang der Woche übergab er sich freiwillig den Behörden im norditalienischen Grenzort Brenner.

Ermittlungen wegen Totschlags und unterlassener Hilfeleistung

Bei dem Unfall kamen ein 37 Jahre alter Mann und seine 25-jährige Begleiterin ums Leben. Sie stammten aus der Gegend am Westufer des vor allem bei deutschen Touristen beliebten Gardasees. Die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Totschlags und unterlassener Hilfeleistung, weil die beiden Deutschen nach dem Zusammenprall nicht zum Helfen angehalten haben sollen.

aic mit Material der dpa

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