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Nur 20 Minuten vor seinem Tod schickte Filippo Bari (†28) noch dieses Selfie an seine Familie

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Von: Julia Grünhofer, Martin Weidner

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Filippo Bari Marmolata
Dieses Selfie schickte Filippo Bari (†28) kurz vor seinem Tod an seine Familie. © privat

Bozen – Nach der Gletscherbruch-Katastrophe an der Marmolata ist die Zahl der Toten inzwischen auf neun gestiegen. Einer davon ist Filippo Bari (†28), der nur Augenblicke vor dem Drama noch ein Selfie an seine Familie schickte.

„Wir haben ihm immer gesagt: Pass auf bei diesen Touren, besonders bei diesen Temperaturen. (...) Ich kann kaum Worte finden“, sagte der Bruder des Verstorbenen jetzt in einem Interview mit dem TGR Trento. Angehörige der Familie hatten Filippo Bari am Mittwoch (6. Juli) identifizieren können.

Besonders tragisch: Nur 20 Minuten vor der Katastrophe hatte Bari kurz vor dem Marmolata-Gipfel noch freudestrahlend ein Selfie aufgenommen und an Familie und Freunde geschickt. „Schaut, wo ich bin“, hatte Filippo noch dazu geschrieben. Im Hintergrund ist bereits der Gipfel zu sehen. „Das Foto ist von 13.25 Uhr, 20 Minuten vor dem Ereignis“, so sein geschockter Bruder weiter. Der italienische Fernsehsender RAI (Südtirol) und andere Medien hatten bereits darüber berichtet.

Der 28-Jährige hinterlässt seine Freundin und seinen kleinen Sohn (4). Bari lebte in Malo, einem kleinen Örtchen nordwestlich von Vicenza. Er war an der Marmolata mit zwei Freunden unterwegs, die aus dem selben Ort stammen wie er. Wie es um ihr Schicksal bestellt ist, darüber gibt es derzeit keine gesicherten Informationen.

Am frühen Sonntagnachmittag (3. Juli) waren gegen 13.45 Uhr zwei Gruppen von Bergsteigern an der Marmolata von einer riesigen Lawine aus Eis, Steinen und Geröll mitgerissen worden. rosenheim24.de hat ausführlich darüber berichtet, unter anderem auch über die Schwierigkeiten beim gefährlichen Rettungseinsatz in den Tagen danach. Insgesamt wurden nach der Katastrophe bislang neun Tote geborgen. Es gab acht zum Teil schwerverletzte Bergsteiger, darunter zwei Deutsche (die sich inzwischen auf dem Weg der Besserung befinden). Einige Personen werden noch vermisst. Der zuständige Staatsanwalt hatte gar von einem „unvorstellbaren Massaker“ gesprochen.

mw/jg

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