13.291,57 Euro für dramatische Rettung im Kleinwalsertal: Jetzt ist klar, wer die Rechnung bezahlt
Anfang Juni war eine Gruppe 99 deutscher Schulkinder und acht Lehrern in Vorarlberg in Bergnot geraten. Die Kosten für ihre Rettung wird nun das Bildungsministerium in Rheinland-Pfalz übernehmen. Die Ermittlungen in Österreich sind aber noch nicht abgeschlossen.
Das Land Rheinland-Pfalz übernimmt die Kosten für die Rettung einer großen Schülergruppe aus der Pfalz im österreichischen Kleinwalsertal. Die Rechnung belaufe sich auf exakt 13.291,57 Euro und sei mittlerweile an der Schule eingetroffen, teilte das Bildungsministerium am Dienstag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit. „Das Bildungsministerium wird die Rechnung prüfen und - sofern die Rechnung keine grundsätzlichen Zweifel aufwirft - diese selbstverständlich auch bezahlen“, sagte ein Sprecher.
Die 99 Schüler im Alter von 12 bis 14 Jahren sowie acht Begleitpersonen eines Gymnasiums in Maxdorf im Rhein-Pfalz-Kreis waren am 7. Juni bei einer Wanderung in den österreichischen Alpen in Bergnot geraten. Sie hingen auf einem schmalen und nach Regenfällen rutschigen Grat fest. Etwa 70 Mitglieder der Gruppe wurden von Hubschraubern mit Seilen gerettet, die anderen stiegen von Bergrettern begleitet ab. Zwei Schüler verletzten sich leicht.
Ermittlungen in Österreich noch nicht abgeschlossen
Die Lehrkräfte hatten der österreichischen Polizei zufolge den Wanderweg aufgrund irreführender Informationen im Internet ausgesucht. Der Weg habe sich als weitaus riskanter als beschrieben entpuppt. Nach Beratung unter anderem mit Psychologen und dem Kontakt mit den Eltern wurde die Klassenfahrt nach der Rettungsaktion mit glücklichem Ausgang fortgesetzt.
Nach Angaben des Bildungsministeriums werden alle Fragen im Zusammenhang mit der Kostenübernahme geprüft, darunter auch mögliche Rückforderungen etwa an Lehrer. Dies sei aber nur dann denkbar, wenn den Verantwortlichen Vorsatz oder grobe Fahrlässigkeit nachgewiesen werden könne. „Dabei ist allerdings zu bedenken, dass die juristischen Anforderungen für einen solchen Nachweis sehr streng sind.“ Die Ermittlungen in Österreich seien aber noch nicht abgeschlossen. „Auf die Schülerinnen und Schüler werden auf keinen Fall Kosten zukommen“, betonte der Ministeriumssprecher.
mh/dpa