Experten mit alarmierenden Schätzungen - Meeresspiegel steigt viel extremer als gedacht
Der Meeresspiegel könnte in den kommenden Jahren deutlich stärker steigen als bislang angenommen. Dies geht aus einer Befragung von Experten hervor.
- Auch während der Corona*-Krise bleibt das Klima eines der viel diskutierten Themen.
- Nun melden sich Meeresspiegel-Experten mit alarmierenden Voraussagen zu Wort.
- Bis zum Jahr 2100 könnte der Meeresspiegel um einen Meter ansteigen.
Potsdam - Auch während der Coronavirus*-Krise bleibt ein viel diskutiertes Thema brandaktuell: der Klimawandel. Die Prognosen sind dabei ziemlich düster. Besonders ein Land ist betroffen.
Während Greta Thunberg* und ihre „Friday‘s For Future“-Anhänger aktuell aufgrund der Corona-Schutzmaßnahmen* mit ihren Klima-Demonstrationen eine Pause einlegen müssen, schlagen Meeresspiegel-Experten Alarm.
Klimawandel: Meeresspiegel-Experten mit alarmierenden Voraussagen
Wenn die Menschheit weiterhin so viel Treibhausgas wie bislang ausstößt, könnte der Meeresspiegel bis zum Jahr 2100 um mehr als einen Meter ansteigen.
Dies ist das Ergebnis einer Befragung von mehr als 100 internationalen Meeresspiegel-Experten, die von Wissenschaftlern der Nanyang Technological University in Singapur geleitete wurde.
„Was wir heute innerhalb weniger Jahrzehnte tun, bestimmt den Meeresspiegelanstieg für viele Jahrhunderte“, sagte Co-Autor Stefan Rahmstorf vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) in einer Mitteilung des Instituts, die am Freitag (1. Mai) veröffentlicht wurde. Die Menschheit habe es selbst in der Hand, wie stark sie die Risiken für Millionen von Menschen an den Küsten der Welt ansteigen lasse.
Klimawandel: Aktuelle Schätzungen höher als Prognosen des Weltklimarats
Für das Szenario eines unverminderten Ausstoßes und einer durchschnittlichen Klimaerwärmung von 4,5 Grad Celsius sagten die Experten einen Anstieg des Meeresspiegels zwischen 0,6 und 1,3 Metern voraus. Bis zum Jahr 2300 könne der Meeresspiegel demnach sogar zwischen 1,7 und 5,6 Metern ansteigen. Selbst bei einer schwächeren Erwärmung von 2 Grad Celsius über dem vorindustriellen Niveau sagen die Experten einen steigenden Meeresspiegel von durchschnittlich etwa 0,5 Metern bis 2100 voraus.
Die aktuellen Schätzungen der Experten liegen nach PIK-Angaben im Schnitt höher als die jüngsten Prognosen des Weltklimarat (IPCC). Die Befragung wurde im Journal „npj Climate and Atmospheric Science“ veröffentlicht.
Klimawandel: Hitzerekord in der Antarktis im Februar
Nicht zuletzt auch die Rekordtemperaturen in der Antarktis ließen aufhorchen. Am 6. Februar seien an der argentinischen Forschungsstation Esperanza Base im Norden der Antarktis 18,3 Grad Celsius gemessen worden, mehr als je zuvor seit Beginn der Messungen dort, teilte die US-Raumfahrtbehörde Nasa mit. Am selben Tag sei es in der US-Metropole Los Angeles etwa gleichwarm gewesen.
Die Rekordtemperaturen seien Teil einer Hitzewelle in der Antarktis, die etwa die erste Februarhälfte angedauert habe. Satellitenbilder der Nasa zeigten, dass die Hitzewelle große Schneemassen zum Schmelzen brachte.
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dpa/mbr