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Mann setzt Notruf wegen „Vermisstem“ ab – doch Freund hockt besoffen beim Wirt

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Von: Martin Weidner

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Kurioser Einsatz nach Schneeschuhwanderung
Kurioser Sucheinsatz nach Schneeschuhwanderung in Österreich. © dpa (Montage)

Linz/Graz – Zu einem Rettungseinsatz mit kuriosem Ende kam es am Donnerstagabend (23. Februar) in der Nähe von Windischgarten nahe der Grenze zwischen den österreichischen Bundesländern Oberösterreich und Steiermark.

Gegen 19.10 Uhr wurden die örtliche Polizei und mehrere Bergwachten zu einem Sucheinsatz zur Wurzeralm (Gemeinde Spital am Pyhrn) gerufen. Ein Wanderer hatte zuvor einen Notruf abgesetzt – weil er seinen Kumpel vermisste und Schlimmes befürchtete! Die beiden Männer aus der Steiermark waren mit Schneeschuhen über die Hintersteineralm zur Wurzeralm aufgestiegen und hatten – nach einer Rast auf der Hütte – den Abstieg angetreten.

Dabei verlor der Jüngere der beiden, ein 30-Jähriger aus dem Bezirk Liezen, eine Sohle seines Schneeschuhes, wie die zuständige Landespolizeidirektion Oberösterreich in Linz nun mitteilte. Daraufhin beschloss der 30-Jährige über den vermeintlich leichteren Weg, nämlich über eine örtliche Skipiste, abzusteigen. Sein 43-jähriger Begleiter (ebenfalls aus dem Bezirk Liezen) stieg hingegen weiter über die ursprünglich geplante Route ab und fuhr im Anschluss zur Talstation der Wurzeralm-Standseilbahn, um seinen Freund abzuholen.

Als der 30-Jährige nach geraumer Wartezeit jedoch nicht auftauchte und die einsetzende Dämmerung inzwischen in Dunkelheit übergegangen war, setzte der Ältere besagten Notruf ab. Es lief eine großanlegte Suchaktion mit insgesamt 25 Bergrettern, mehreren Alpinpolizisten sowie Mitarbeitern des Pistendienstes an. Im Rahmen der Suche bemerkte ein erfahrener Bergretter Fußspuren im Schnee, bei denen laut Polizei offenbar an einem Schuh die entsprechende Sohle fehlte.

Am Ende Ärger für beide Schneeschuhwanderer

„Da sich diese Spuren beinahe bis zur Bundesstraße 138 verfolgen ließen, konnte damit gerechnet werden, dass sich der Vermisste nicht mehr im alpinen Gelände befand“, hieß es in der Pressemitteilung der Polizei dazu. Schließlich nahm der Sucheinsatz ein kurioses Ende: Polizei und der 43-Jährige fanden den „Vermissten“ schließlich in einem Lokal in Liezen, wo der 30-Jährige bereits erheblich dem Alkohol zugesprochen hatte. Eigenen Angaben zufolge war er die Strecke zu Fuß gegangen. Ob dies wirklich stimmt, blieb offen, da die Wegstrecke von der Talstation über den Pyhrnpass zum Wirt mindestens rund zehn Kilometer beträgt.

Ärger bekamen am Ende beide Schneeschuhwanderer: Der 30-Jährige wird den aufwändigen Sucheinsatz wohl aus eigener Tasche bezahlen müssen, da laut Polizei „kein Versicherungsschutz“ besteht. Und der 43-Jährige musste seinen Führerschein abgeben, da er auf der Hütte ebenfalls ordentlich „gebechert“ hatte und dann im betrunkenen Zustand mit dem Auto zur Talstation der Seilbahn gefahren war.

mw

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