1. rosenheim24-de
  2. Welt
  3. Welt-News

Kurz vor Giftspritze: Seine letzten Worte richtet er an das Opfer (†21) und lassen einen schaudern

Erstellt:

Von: Markus Zwigl

Kommentare

„Vielleicht sehe ich dich auf der anderen Seite, Deana“, sagte Clarence Dixon kurz vor seiner Hinrichtung.
„Vielleicht sehe ich dich auf der anderen Seite, Deana“, sagte Clarence Dixon kurz vor seiner Hinrichtung. © AFP PHOTO / ARIZONA DEPARTMENT OF CORRECTIONS

Der US-Bundesstaat Arizona hat erstmals seit 2014 wieder ein Todesurteil vollstreckt. Der 66-jährige Clarence Dixon starb am Mittwoch durch die Giftspritze. Er war unter anderem wegen der Vergewaltigung und des Mordes einer 21-Jährigen Studentin im Jahr 1978 verurteilt worden. Die letzten Worte von Dixon richteten sich direkt an das Opfer...

Arizona - Kurz vor seiner Todesstrafe wandte sich der Verurteilte laut „NBC“ direkt an das Mord-Opfer: „Vielleicht sehe ich dich auf der anderen Seite, Deana. Ich kenne dich nicht und ich erinnere mich nicht an dich. Der Oberste Gerichtshof von Arizona sollte sich an die Gesetze halten. Sie lehnten meine Berufungen und Petitionen ab, mit denen das Ergebnis dieses Prozesses geändert werden sollte. Ich beteuere meine Unschuld und werde dies immer tun. Jetzt lasst uns den Scheiß machen.“

Dixon selbst und seine Anwälte hatten mehrfach Berufung eingelegt. Der Oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten hatte einen Aufschub von Dixons Hinrichtung weniger als eine Stunde vor der Vollstreckung abgelehnt. Die Verteidigung argumentiert, ihr Mandant leide an paranoider Schizophrenie: Er verstehe nicht, warum ihm die Todesstrafe drohe.

Das Gericht ist davon überzeugt, dass Dixon im Jahr 1978 die 21-jährige Deana Bowdoin mit einem Messer verletzt, vergewaltigt und erdrosselt hat. Wenige Tage zuvor war er von einem Gericht wegen seiner mentalen Verfassung im Fall eines anderen Angriffs für unschuldig erklärt worden. Wegen eines weiteren sexuellen Übergriffs erhielt er 1986 eine lebenslange Haftstrafe. DNA-Proben brachten ihn später mit dem Mord an Bowdoin in Verbindung. Dixon war damals an der gleichen Uni wie Bowdoin eingeschrieben und wohnte ihr gegenüber.

Mark Brnovich (55), Generalstaatsanwalt, erklärte nach der Hinrichtung auf Twitter: „Staatsanwälte haben die Verantwortung, im Namen aller Opfer zu sprechen, insbesondere derjenigen, die nicht mehr für sich selbst sprechen können. Mein Fokus lag darauf, Deana Bowdoin und ihrer Familie Gerechtigkeit zu verschaffen und das wurde erreicht.“ Medienberichten zufolge lief die Hinrichtung ohne Zwischenfall ab.

In Arizona waren zuletzt acht Jahre lang keine Todesurteile mehr vollstreckt worden, nachdem ein Verurteilter 2014 erst nach zwei Stunden heftiger Zuckungen und 15 Dosen Gift gestorben war. Und dies war und ist längst kein Einzelfall. In Ohio wurde 2017 eine Hinrichtung nach 80 Minuten abgebrochen.

Der Bundesstaat erlaubt neben der Giftspritze auch Hinrichtungen per Gaskammer. Dixon hätte zwischen diesen beiden Methoden die Wahl gehabt. Er schwieg und bekam deshalb die Giftspritze. Die nächste Hinrichtung ist schon für den 8. Juni geplant.

113 weiteren zum Tode Verurteilten droht in Arizona derzeit die Vollstreckung. In den USA war Dixons Hinrichtung die sechste in diesem Jahr.

mz/afp

Auch interessant

Kommentare

Liebe Leserinnen und Leser,
wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.
Die Redaktion