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Schwager geschockt nach Salzach-Tragödie: „Wir haben oft miteinander telefoniert!“

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Von: Michael Hudelist

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Salzach Tragödie Familie tot
Diese dreiköpfige Familie starb bei der schrecklichen Tragödie an der Salzach. © dpa/privat (Montage)

Oberndorf/Laufen – Bei der schrecklichen Tragödie an der Salzach kam am Sonntag (20. Februar) eine syrische Familie auf tragische Weise ums Leben. Zum Unglück sind inzwischen viele Details bekannt. Nun hat sich der Schwager gegenüber BGLand24.de geäußert. 

Unterdessen hat sich der Schwager der Familie im Gespräch mit BGLand24.de zur Tragödie geäußert. Er und seine Frau wohnen in Stuttgart. Als sie von der Tragödie erfahren hätte, sei dies ein „fürchterlicher Schock“ gewesen. Sein Schwager war zusammen mit seiner Frau im Jahr 2015 aus Syrien nach Österreich geflüchtet. Zuvor hatte der tote Papa in seinem Heimatland Wirtschaft studiert. Der zweijährige Sohn, Julian, ist bereits in Oberndorf zur Welt gekommen. „Ich habe mit der Polizei in Salzburg telefoniert und gefragt, wie das jetzt alles abläuft“, so der Schwager. Er und seine Frau werden am Mittwoch (23. Februar) nach Oberndorf und Salzburg kommen. Sie hätten mit den Verwandten in Oberndorf oft telefoniert, ein persönlicher Besuch sei aber noch nicht möglich gewesen.

Die Familie (Papa, 35; Mutter, 30; Sohn, 2) lebte seit 2015 in Oberndorf, der Mann arbeitete im IT-Bereich. Oberndorfs Bürgermeister Georg Djundja zeigte sich noch am Abend erschüttert über den tragischen Unfall der jungen Familie, „mein Mitgefühl gilt den Freunden und Angehörigen“.

Bürgermeister erschüttert über tragischen Unfall

Auch zum Unfallhergang sind derweil weitere Details bekannt geworden. BGLand24.de hatte bereits ausführlich darüber berichtet. Demzufolge soll der Syrer mit seiner Frau und seinem zweijährigen Sohn am Sonntag kurz nach 17 Uhr von einer abfallenden Straße in Richtung Uferstraße gefahren sein und am Ufer dann mit voller Wucht ein Geländer durchbrochen haben. Eine Stoßstange und das Kennzeichen blieben auf der engen Straße liegen. Zahlreiche Spaziergänger beobachteten den Unfall kurz vor dem Pfadfinderheim auf Höhe Flusskilometer 47,1 und sahen, wie das Auto mehrmals abtauchte und wieder auftauchte. Die Zeugen alarmierten sofort die Rettungskräfte.

Vom Ufer aus war kein Fahrzeug erkennbar, durch Zeugenaussagen und durch herum schwimmende Wrackteile musste von einem Abtreiben ausgegangen werden“, so ein Sprecher der Feuerwehr Oberndorf. Der vollständig versunkene Pkw konnte schließlich von einem Boot bei Flusskilometer 46,2, circa zehn Meter vom deutschen Ufer entfernt, entdeckt werden. Das Fahrzeug wurde dann mit der Seilwinde der Feuerwehr Laufen in Richtung deutsches Ufer gezogen. 

Dach von Auto ragte etwa 20 Zentimeter aus dem Wasser

„In diesem Bereich der Salzach nach der Schleife ist der Fluss doch schon wieder eineinhalb bis zwei Meter tief“, so Dieter Strohmeier, Einsatzleiter der Österreichischen Wasserrettung. Durch die Strömung ist der Kleinwagen dann rund eineinhalb Kilometer flussabwärts getrieben worden und blieb dann vermutlich an einem Felsen im Fluss hängen, „ungefähr in dem Bereich wo der befahrbare Teil der Uferstraße endet“. Der Wagen war rund fünf Meter vom bayerischen Ufer der Salzach entfernt, das Dach ragte ungefähr 20 Zentimeter aus dem Wasser. Die Rettungsaktion und spätere Bergung erfolgte daher von der bayerischen Seite der Salzach aus.

„Beim ersten Blick ins Auto nichts gesehen!“

Die Rettungstaucher hätten dann die Türen des Wagens öffnen können, „beim ersten Blick in das Auto haben wir nichts gesehen, das Wasser ist sehr trüb, wir konnten nur drei Personen ergreifen“, so Strohmeier weiter. Die beiden Erwachsenen seien vorne gesessen, das Kind hinten. „Das Kind war auf der Rückbank, befand sich allerdings nicht im Kindersitz. Ob den Bub vorher noch jemand abgeschnallt hat, wissen wir nicht“, so Strohmeier. Zu diesem Zeitpunkt, also als der Wagen auf einem Felsen hängen geblieben war und nicht mehr weiter abtrieb, hätten auch die Insassen die Türen von innen aufmachen können, vermutlich waren sie zu diesem Zeitpunkt allerdings nicht mehr dazu in der Lage. 

Nachdem der Kleinwagen von den Tauchern gesichert war, holten sie sofort die drei Personen aus dem Wagen und übergaben sie dem österreichischen Notarzt, der am bayerischen Ufer bereitstand. Dieser konnte bei den beiden Erwachsenen nur mehr den Tod feststellen. Bei dem Kleinkind wurde noch eine Wiederbelebung versucht, allerdings vergeblich. Anfangs war noch unklar, ob sich möglicherweise noch weitere Personen darin befanden. Ein Freund der Familie aus St. Georgen habe der Polizei dann allerdings bestätigt, dass sie zu dritt unterwegs gewesen seien, hieß es.

hud

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