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Sturmflut verwüstet beliebte Strände in Italien: „Für uns ein Notfall“

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Von: Martina Hunger

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Unwetter in Italien: Meer reißt Strand von Bibione weg.
Unwetter in Italien: Meer reißt Strand von Bibione weg. © screenshot Twitter/PH Roberto Bellomo per Nordest24

Auf mehreren Kilometern riss eine Sturmflut am Samstag in Jesolo und Bibione Teile vom Strand, Schirme und Bademeister-Türme ins Meer. Auch in Lignano kam es zu Abbrüchen.

Die oft auch als Hausstrände der Deutschen bezeichneten Strände in Jesolo, Bibione und Lignano zeigten sich am Wochenende nicht unbedingt von ihrer schönsten Seite. Eine gewaltige Sturmflut sorgte nicht nur für bange Stunden im Norden Italiens - sie riss teilweise sogar Strände mit sich.

Verantwortlich für die Wetterkapriolen am Samstag war der kalte Nordwind Bora, der so manchem Urlauber das verlängerte Wochenende vermieste. Den ganzen Tag hinweg drückte die Sturmflut gegen die Küste und riss dabei auch Strandschirme und sogar Bademeister-Türme mit ins Meer. „Für uns ist das ein Notfall. Die Touristen kommen in Massen und wir haben keinen Strand anzubieten“, sagte Strandmanager Alessandro Iguadala der Venedig-Ausgabe der italienischen Tageszeitung „Il Gazzettino“.

Bürgermeister fordert umwelttechnische Studien

„Es fehlen umwelttechnische Studien sowie Konzepte und eine Infrastruktur. Wir dürfen keine Zeit mehr verlieren“, so Iguadala. Jesolos Bürgermeister Valerio Zoggia sprach von Tausenden von Kubikmetern verlorenen Sandes: „Das wird jetzt alles von den Reserven in der Gemeinde wieder hergeführt.“

Auch in Bibione werden große Schäden auf einer weitläufigen Strecke zwischen Bibione und dem Pinienstrand Lido dei Pini verzeichnet. „Mehr als ein Kilometer der Küste ist ins Meer verschwunden. Jetzt haben wir dort sozusagen eine Stufe mit einem Meter Höhe. Zwei Reihen von Schirmen sind ins Nichts verschwunden und auch zwei Bademeister-Türme sind wie vom Erdboden verschluckt. Eine erste vorsichtige Schätzung beläuft sich auf 30.000 Kubikmeter verlorenen Sandes“, sagte Gianfranco Prataviera, Präsident der Strandbetreiber Bibione Spaggia.

Auch in Lignano wurden enorme Sandmassen sowohl in Sabbiadoro als auch in Pineta ins Meer gespült. Die Strandbetreibergesellschaft sprach hier von einer immerhin bis zu 30 Zentimeter hohen Stufe. Dass die Bora derart heftig zuschlägt, sei ein Novum - der Strand müsste mittlerweile ständig neu hergerichtet werden.

Italien macht Urlaubsstrände wieder fit 

Die betroffenen Regionen in Italien versuchen, den verlorenen Strand wieder herzustellen. In Jesolo sollen dafür Sandreserven der Gemeinde genutzt werden. Schon am Montag rückten die betroffenen Gemeinden aus, um die Schäden an den Stränden wieder zu beheben. Mittels Traktoren ging es in Windeseile zur Sanierung, um die beliebten Regionen wieder urlaubsfit zu machen. Und auch das Wetter meinte es am Dienstag bereits wieder besser mit den Urlaubern: Temperaturen jenseits der 20-Grad-Marke läuteten eine warme und sonnige Urlaubswoche ein.

mh

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