Gleich zweimal innerhalb von zehn Tagen
Irrwitziger Fehler: Reisebüro schickt Kunden nach Mardin statt Madrid
aktualisiert:
- 5 Kommentare
- Weitere
Wie in einem schlechten Film: Russische Touristen, die von Russland aus nach Madrid, der Hauptstadt Spaniens, reisen wollten, fanden sich zu ihrem Pech tatsächlich im türkischen Mardin wieder.
Mardin/Madrid – Wenn da nicht einem das legendäre Zitat von Weltmeister Andi Möller in die Gedanken kommt: „Ob Mailand oder Madrid, Hauptsache Italien!“ So oder so ähnlich ging es wohl Touristen aus Russland bereits Anfang November. Ein russisches Reisebüro hat nämlich zweimal Kunden irrtümlich in die türkische Provinz Mardin statt in die spanische Hauptstadt Madrid geschickt.
Touristen können ihren Augen nicht trauen
Entsprechend waren die russischen Touristen schockiert und konnten ihren Augen nicht trauen über das, was sie sahen, als sie aus dem Flugzeug ausstiegen. Sie blieben schließlich – ob gewollt oder nicht – eine Nacht in Mardin und wurden dann doch noch nach Madrid gebracht. Doch damit nicht genug: Die Agentur wiederholte denselben Fehler zehn Tage später und schickte eine dreiköpfige Reisegruppe erneut nach Mardin statt nach Madrid.
Ungewollt, aber dann doch „fasziniert“ von Mardin
Wie der Vorsitzende des Tourismusverbandes von Mardin, Arslan Pasaoglu, gegenüber der „Hürriyet Daily News“ jedoch erklärte, waren die fälschlicherweise in die Provinz gekommenen Reisenden „fasziniert von der Schönheit der Stadt“. Doch Pasaoglu und seine Kollegen halfen den Touristen, nachdem sie von dem Fauxpas des Reisebüros erfahren hatten: „Wir nahmen sie in einem Hotel eines unserer Mitglieder auf und sie kehrten am nächsten Tag mit einem Anschlussflug nach Madrid zurück.“
Touristen wollen wieder in das „türkische Madrid“ kommen
Der Vorsitzende erklärte weiter, dass sie eine andere Reisegruppe von drei Personen wiederum gar drei Tage lang beherbergt hätten, nachdem derselbe Fehler erneut begangen worden sei: „Sie sind zwar abgereist, aber haben gesagt, dass sie später wiederkommen würden.“
Musa E., ein türkischer Tourist vor Ort, findet, dass die Touristen genau das Richtige getan haben, indem sie hierhergekommen sind, anstatt nach Madrid zu fahren. Denn: Mardin sei schlichtweg eine schöne Stadt. „Die Touristen hatten Glück. Mardin ist das türkische Madrid“, fügt Yusuf C., ein weiterer türkischer Tourist hinzu.
Fußballklub heißt „Real Mardin“ wegen Namensähnlichkeit
Die Namensähnlichkeit zwischen den beiden Städten ist für Einheimische und Auswanderer aus Mardin oft Anlass zu Witzen. Sie gründeten mehrere Amateursportmannschaften, die nach dem erfolgreicheren La-Liga-Team „Real Mardin“ benannt wurden.
Mardin ist bekannt für seine artuqidische Architektur und seine strategische Lage auf einem felsigen Hügel in der Nähe des Tigris, der sich steil über die flachen Ebenen erhebt. Die Altstadt der Stadt steht unter dem Schutz der UNESCO, die neue Bauten verbietet, um die Fassade zu erhalten.
mck