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Nach Todes-Drama auf Gardasee: Verdächtiger Münchner (52) aus Gefängnis an geheimen Ort gebracht

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Von: Martina Hunger

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Salo: Italienische Forensiker begutachten den Schaden an einem Boot. Im Fall zweier Toter auf dem Gardasee nach einer mutmaßlichen Bootskollision ermittelt die italienische Polizei gegen zwei Deutsche aus München.
Salo: Italienische Forensiker begutachten den Schaden an einem Boot. Im Fall zweier Toter auf dem Gardasee nach einer mutmaßlichen Bootskollision ermittelt die italienische Polizei gegen zwei Deutsche aus München. © Gabriele Strada

Im Fall des tödlichen Bootsunfalls auf dem Gardasee Mitte Juni ist der deutsche Verdächtige aus dem Gefängnis in der norditalienischen Stadt Brescia entlassen worden. 

Das bestätigte das Büro seines Anwalts der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Dem Büro zufolge ist der 52-Jährige nun an einem geheimen Ort in Italien untergebracht. Er könne nicht nach Deutschland zurückkehren. Es bestehe zwar keine Gefahr für sein Leben, aber man wolle „Neugierige“ vermeiden oder dass sich ihm Menschen nähern. Seine Unterkunft werde von der Polizei bewacht.

Gardasee-Unfall: Richter wandelt Strafe um

Der Zeitung „La Repubblica“ zufolge hatte der Ermittlungsrichter die Haft in Hausarrest umgewandelt, denn es habe keine Gefahr mehr bestanden, dass der Münchener die Tat wiederholen werde. Der Deutsche soll in der Nacht vom 19. auf den 20. Juni ein Motorboot auf dem Gardasee gesteuert haben. Das Boot, besetzt mit ihm und einem Freund, stieß den Ermittlungen zufolge mit dem Boot eines italienischen Paares zusammen, das vom Westufer des Sees stammte.

Der 37 Jahre alte Mann wurde tags darauf tot in dem Kahn entdeckt. Stunden später bargen Taucher die Leiche seiner 25 Jahre alten Begleiterin. Der Verdacht fiel bald auf die beiden Münchener. Diese durften zunächst wieder nach Deutschland zurückreisen, was in Italien teils für Empörung sorgte.

Gardasee-Unfall: Münchner stellte sich freiwillig

Die italienische Justiz suchte später einen der beiden per europäischem Haftbefehl. In einer Nacht- und Nebelaktion stellte sich der 52-Jährige schließlich Anfang Juli im norditalienischen Grenzort Brenner den Behörden und kam in ein Gefängnis in Brescia. Später strahlte der öffentlich-rechtliche Sender Rai 1 das Video einer Überwachungskamera aus, das angeblich das Unglück zeigte.

Dem Ermittlungsrichter sagte der 52-Jährige, den Aufprall, bei dem ein italienisches Pärchen in einem anderen Boot ums Leben kam, nicht bemerkt zu haben. Damit wiederholte der Mann, den die Justiz per europäischem Haftbefehl gesucht hatte, seine Angaben vom Tag nach dem Unglück. Seine Verteidiger gaben weiter an, keinen häuslichen Arrest für ihn beantragt zu haben. Der Festgenommene gab an, mit der Justiz kooperieren zu wollen.

mh/dpa

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