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Überlebende über Feuer-Katastrophe in New York: „Wir sahen Leichen und tote Hunde!“

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Von: Martin Weidner

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Wohnhausbrand in New York Feuer
Rettungskräfte bringen ein Brandopfer während eines Hochhausbrandes in der East 181 Street im New Yorker Stadtbezirk Bronx in einen Krankenwagen. © Lloyd Mitchell/dpa

New York – Bei einem der schwersten Brände in der jüngeren Geschichte New Yorks sind am Sonntag (9. Januar) im Stadtteil Bronx mindestens 19 Menschen gestorben - neun davon waren Kinder. Viele weitere Menschen schweben noch in Lebensgefahr.

Die Zahlen sind schrecklich“, sagte Bürgermeister Eric Adams, der in einer ersten Reaktion am Unglücksort in der 181 East Street im Stadtteil Bronx von einer „Tragödie“ sprach. Es wird davon ausgegangen, dass die Zahl der Toten angesichts von über 60 größtenteils lebensgefährlich Verletzten noch weiter steigen könnte. rosenheim24.de hatte bereits über die Katastrophe berichtet. Als Brandursache nannte Feuerwehr-Chef Daniel Nigro ein kaputtes elektrisches Heizgerät.

Zudem habe die Tür des Apartments im unteren Teil des Gebäudes offen gestanden, so dass sich tödlicher Rauch im gesamten 19-stöckigen Gebäude habe ausbreiten können. Die Menschen seien in ihren Wohnungen oder im Treppenhaus von Rauch eingeschlossen gewesen. Auf jeder Etage entdeckten die Feuerwehrleute Opfer, viele davon mit schweren Rauchvergiftungen.

Überlebende schildern schreckliche Szenen

Bewohner des Gebäudes, denen die Flucht aus der Feuer-Hölle gelang, schilderten in dramatischen Worten, wie sie Menschen immer wieder „Hilfe, Hilfe, Hilfe“ rufen hörten. Während seine Kinder unverletzt blieben, seien die Kinder seiner Nachbarin in dem Feuer getötet worden, sagte ein Mann gegenüber Journalisten vor Ort. Normalerweise bringe er sie alle jeden Morgen zur Schule, doch dies werde nun nie wieder passieren. „Was werde ich jetzt meinen Kindern erzählen?“, sagte er unter Tränen. „Morgen ist ein Schultag, sie werden mich fragen, wo ihre Freunde sind.»“

Dilenny R., eine weitere Bewohnerin, schilderte, wie sie Kinder schreien hörte. Sie selbst sei in ihrer Wohnung gewesen, als sie den Rauch wahrnahm. Zusammen mit ihrer Tochter habe sie im Schlafzimmer gewartet, bis schließlich Feuerwehrleute an die Tür geklopft hätten und mit ihnen das Treppenhaus hinunter gegangen seien. „Das Schlimme war, als wir die Treppe hinuntergingen und wir eine Leiche sahen und tote Hunde. Wir konnten nichts tun“, sagte sie. Sie trauere um ihre Nachbarn.

Schlimmstes Feuer-Unglück seit 1990

Das Feuer war am Sonntagvormittag (9. Januar, Ortszeit) ausgebrochen. Nach einem Großeinsatz von rund 200 Feuerwehrleuten konnte es in wenigen Stunden gelöscht werden. Videos in den sozialen Medien zeigten Bilder von dichtem Rauch, der durch zerborstene Fenster quillt. Über Leitern holten Feuerwehrleute Bewohner aus dem Wohnhaus heraus. Nach Darstellung von Bürgermeister Adams suchten Feuerwehrleute auch dann noch nach Überlebenden, als ihnen schon der Sauerstoff ausgegangen war. Das Unglück markiert einen der schlimmsten Brände in der jüngeren Geschichte von New York. 1990 waren 87 Menschen durch ein Feuer im „Happy Land Social Club“ in der Bronx ums Leben gekommen. Das Feuer wurde damals auf Brandstiftung zurückgeführt.

mw (mit Material von dpa)

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