Rettung im Mittelmeer: „Ocean Viking“ holt Migranten von Schlauchboot – zwei Menschen tot aufgefunden
Die Hilfsorganisation „SOS Méditerranée“ hat 128 Migranten von einem überfüllten Schlauchboot im Mittelmeer gerettet. Zwei Menschen wurden tot gefunden.
Tripolis – Die Seenothelfer von der Organisation „SOS Méditerranée“ haben mit ihrem Schiff „Ocean Viking“ 128 Migranten von einem überfüllten Schlauchboot gerettet. Der schwierige Einsatz im Mittelmeer erfolgte am vergangenen Freitag, 25. März 2022. Der Organisation zufolge ist für zwei Menschen dabei allerding jede Hilfe zu spät gekommen, sie seien tot auf dem Boot gefunden worden. Aufgrund der extremen Wetterbedingungen konnte nur eine Leiche geborgen werden, teilte „SOS Méditerranée“ auf Twitter mit.
Rettung im Mittelmeer: Schiff „Ocean Viking“ holt 128 Menschen von seeuntüchtigem Schlauchboot
Schon am Donnerstag davor hatte die „Ocean Viking“ 30 Menschen von einem seeuntüchtigen Schlauchboot vor der libyschen Küste gerettet, berichtet tagesschau.de. Diese befanden sich bei der Rettung der 128 Männer, Frauen und Kinder also bereits an Bord des Offshoreversorgers. Welt zufolge machte sich das Schiff am Samstag dann auf den Weg Richtung Sizilien. Bei einem Einsatz Ende letzten Jahres ist es der Organisation „SOS Mediterranee“ bereits gelungen, mehr als 110 Menschen aus Seenot zu retten – darunter auch ein elf Tage altes Baby.
Normalerweise versuchen Seenotretter, mit den geretteten Menschen in Häfen von Sizilien oder auf dem süditalienischen Festland einzufahren. Doch oft dauert es Tage, bis die Behörden den Organisationen einen sicheren Hafen zuweisen können. So musste im vergangenen November das Seenotrettungsschiff „Sea-Eye 4“ der deutschen Hilfsorganisationen Sea-Eye mit mehr als 800 Menschen tagelang auf einen sicheren Hafen warten – schließlich durften sie auf Sizilien anlegen. Momentan ist das Schiff „Sea-Eye 4“ ebenfalls im zentralen Mittelmeer vor der libyschen Küste im Einsatz, um Migranten aus Seenot zu retten.

Migranten aus Libyen fliehen vor Menschenrechtsverletzungen – Überfahrt extrem gefährlich
Die verzweifelten Menschen wagen in häufig seeuntauglichen und überfüllen Booten die Überfahrt nach Europa, da sie sich dort ein besseres Leben erhoffen. In Libyen erleiden viele von ihnen Folter und andere Menschenrechtsverletzungen, berichtet tagesschau.de. Doch für die Menschen in Not gibt es auf dem Mittelmeer zurzeit keine staatlich organisierte Seenotrettungsmission. Dabei ist das Mittelmeer laut der Organisation für Migration (IOM) die wohl gefährlichste Flüchtlingsroute der Welt. Demzufolge sind seit Beginn diesen Jahres 348 Menschen bei der Überfahrt ums Leben gekommen oder werden vermisst. Die Dunkelziffer dürfte weitaus höher sein.
Die Organisation „SOS Méditerranée“ wurde im Jahr 2015 gegründet und hat tagesschau.de zufolge seitdem mehr als 34.800 Menschen aus Seenot gerettet. Das Schiff „Ocean Viking“ wird seit Sommer 2019 zur Seenotrettung im Mittelmeer eingesetzt und fungiert als Offshoreversorger unter norwegischer Flagge.
Derzeit schürt auch der Ukraine-Krieg die Angst* vor einer globalen Hungersnot und neuen Flüchtlingswellen. Der Ausfall der Ukraine als Getreidelieferant gefährdet bereits vor allem in Afrika die Lebensmittelversorgung.
Italien: Innenministerium verzeichnet mehr Migranten als letztes Jahr
In Italien verzeichnet das Innenministerium dieses Jahr (Stand Donnerstag, 24. März) bereits mehr als 6500 in Booten angekommene Migranten. Der Wert liegt über dem aus demselben Zeitraum im vergangenen Jahr, der damals rund 6180 betrug, berichtet Welt. Unter den Migranten befanden sich auch 830 unbegleitete Minderjährige. *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.