Österreich verzeichnet dickes Maut-Minus - Preise steigen 2022

Das Corona-Jahr 2020 mit monatelangen Lockdowns, sowie die strengen Einreisekontrollen im Sommer haben sich naturgemäß auf die Mauteinnahmen des Autobahnbetreibers Asfinag ausgewirkt. Beim Vignettenverkauf für Autos sind die Erlöse von 524 Millionen 2019 auf 449 Millionen 2020 zurückgegangen, also ein Minus von 14,2 Prozent. Bei den Sondermautstrecken wie Tauernautobahn oder Brennerautobahn betrug das Minus sogar 31,3 Prozent, statt 200 Millionen nur mehr 137 Millionen.
Salzburg - Mit 1,1 Prozent waren die Kilometerabhängigen Mautgebühren bei Lkw und Bussen hingegen nur leicht rückläufig, die Asfinag kassierte 2020 in diesem Bereich knapp 1,5 Milliarden Euro. „Mit Start der Pandemie im Frühjahr 2020 waren viele Jahresvignetten für 2020 bereits verkauft, den deutlich verringerten Sommerreiseverkehr spürten wir auf der Einnahmenseite vor allem beim Absatz von Kurzzeitvignetten und punktuell an den Mautstellen“, so Alexander Holzedl von der Asfinag.
Marille löst Apfel ab
Die Obstabteilung bietet viele Farben, nach Apfelgrün in diesem Jahr wird die Vignette im nächsten Jahr die Farbe Marille haben und das Fahren auf Österreichs Autobahnen und Schnellstraßen wird natürlich wieder teurer. Die Jahresvignette kostet dann 93,80 Euro, die 10-Tages-Vignette kostet 9,60 Euro. Die Mautbefreiung zum Beispiel auf der A1 zwischen dem Walserberg und Salzburg-Nord bleibt, auch wenn nach wie vor keine gewünschte Entlastung der Innenstadt nachgewiesen werden konnte.
Seit Mitte Dezember 2019 gibt es in Österreich fünf mautfreie Autobahnabschnitte, darunter rund zehn Kilometer vom Walserberg bis Salzburg-Nord auf der Westautobahn, sowie auf der Inntalautobahn der Abschnitt vom Grenzübergang Kiefersfelden bis Kufstein-Süd. Der Abschnitt von Salzburg-Süd, also von Berchtesgaden kommend, ist nach wie vor nicht mautfrei.
Digital vor allem bei Jahresvignette
Die digitale Vignette, also die Online-Kennzeichenerfassung, geht bereits in das fünfte Jahr, von 4,3 Millionen verkauften Jahresvignetten waren 62 Prozent digital. „Wir haben seit Einführung der Digitalen Vignette einen steten Anstieg des digitalen Anteiles bei den Jahresvignetten festgestellt und gehen davon aus, dass in den kommenden Jahren dieser Anteil noch weiter steigen wird“, sagt Holzedl. Bei den 10-Tages- und 2-Monats-Vignetten ist der digitale Anteil sehr gering weil man auf die Gültigkeit 18 Tage warten muss. Wie bei allen Online-Käufen gilt auch für den Kauf der digitalen Vignette ein gesetzliches Rücktrittsrecht von 18 Tagen, daher muss der Autofahrer nach dem Kauf einer Digitalen Vignette 18 Tage warten, bis sie gilt.
Starke Einbußen bei Pkw-Vignetten im Corona-Jahr
Die ‚Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft‘, kurz Asfinag, ist zu 100 Prozent im Besitz der Republik Österreich, Im Corona-Jahr 2020 haben alleine die kilometerabhängigen LKW- und Bus-Mauten fast unverändert 1,5 Milliarden Euro in die Asfinag-Kasse gespült, das war nur ein leichter Rückgang von 1,1 Prozent gegenüber 2019. Der Verkauf der PKW-Vignetten – Klebevignette und digital - brachte 449 Millionen Euro, die Sondermauten wie zum Beispiel für die Tauernstrecke oder den Brenner noch einmal 137 Millionen Euro. Gegenüber 2019 sind die Einnahmen insgesamt um 6,9 Prozent gesunken. Mit den Einnahmen werden der Ausbau und die Sanierung bestehender Strecken bezahlt, aus dem Staatsbudget gibt es keine Zuschüsse.
Neue Tarife 2022 für PKW (bzw. alle zweispurigen Kfz bis 3,5t hzG):
10-Tages-Vignette: 9,60 Euro
2-Monats-Vignette: 28,20 Euro
Jahresvignette: 93,80 Euro
Neue Tarife 2022 für Motorräder (einspurige Kfz):
10-Tages-Vignette: 5,60 Euro
2-Monats-Vignette: 14,10 Euro
Jahresvignette: 37,20 Euro
hud
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