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„Tag des Krieges erlebt“: Tausende Jugendliche verwüsten Urlaubsort am Gardasee

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Von: Sebastian Aicher

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Ein beschaulicher Urlaubsort an der Südspitze des Gardasees – beliebt bei Touristen, die Festung Teil des UNESCO Weltkulturerbes: Man erwartet bei dieser Beschreibung lockeres Urlaubsfeeling, „Dolce Vita“ und entspannte Stunden. Doch am italienischen Nationalfeiertag am 2. Juni spielten sich hier ganz andere Szenen ab.

Peschiera del Garda (Italien) – Es sind regelrechte Horror-Szenen, die derzeit in Videos in den sozialen Netzwerken kursieren: Hunderte, gar Tausende Jugendliche sollen sich am „Tag der Republik“, dem italienischen Nationalfeiertag am 2. Juni, am Gardasee verabredet haben.

Doch nicht etwa um Urlaub zu machen oder gemeinsam den Feiertag zu verbringen. Stattdessen gab es teils heftige Ausschreitungen, Gewaltexzesse, sexuelle Übergriffe und vieles mehr. Zurück bleiben zerstörte Schaufenster, beschädigte Autos und verletzte Personen.

Jugend-Mob sorgt für Chaos und Verwüstung

Wie die österreichische Kronen Zeitung berichtet, seien viele der rund 1500 bis 2000 Jugendlichen – die etwa 16 bis 20 Jahre alt sein sollen – extra aus Mailand, Brescia oder Bergamo angereist. Augenzeugen würden demnach sogar auch von „sehr jungen Menschen im Alter zwischen zwölf und 14 Jahren“ berichten.

Mehrere Stunden war demnach der Mob in den Straßen unterwegs. Die hinzugerufene Polizei: Mit Steinen und Flaschen beworfen. Die teils stark alkoholisierten Jugendlichen lieferten sich Schlägereien und sogar Messerstechereien. Orietta Gaiulli, die Bürgermeisterin von Peschiera del Garda zeigte sich schockiert: „Wir haben einen Tag des Krieges erlebt“, sagte sie gegenüber der italienischen Tageszeitung „Corriere della Sera“.

Polizei ermittelt gegen rund 30 Männer

Italienischen Medienberichten zufolge, die sich auf Ermittlungsakten der Polizei stützen, hätten die Teenager außerdem skandiert, dass „weiße Frauen hier nichts zu suchen“ hätten. Auch Rufe wie „Das ist Afrika“ seien durch die Straßen gehallt – dazu Flaggen verschiedener afrikanischer Länder geschwenkt worden. „Wir sind gekommen, um Peschiera zurückzuerobern“, brüllte der Mob außerdem.

Die erschreckenden Szenen beschäftigen inzwischen auch die Polizei in Italien. Die Polizisten ermitteln derzeit gegen rund 30 Männer wegen des Vorwurfs sexueller Übergriffe an Frauen sowie wegen des Verdachts auf rassistische Beleidigungen.

Politik diskutiert über „Baby Gangs“

Da es sich bei den Jugendlichen großteils um Männer mit Migrationshintergrund handelte, debattieren das Land und vor allem rechte Politiker wieder intensiv über Integration. Einige Randalierer, die von der Polizei und den Medien in Italien häufig „Baby Gangs“ genannt werden, kündigten über die sozialen Netzwerke bereits weitere Zusammenkünfte an. Unter anderem sei der Adriaort Riccione bei Rimini als Treffpunkt auserkoren

aic

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