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Aus Protest: Russischer Soldat überrollt offenbar eigenen Kommandanten mit Panzer

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Von: Tim Niemeyer

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Aus Protest: Russischer Soldat überrollt offenbar eigenen Kommandanten mit Panzer
Aus Protest: Russischer Soldat überrollt offenbar eigenen Kommandanten mit Panzer © Screenshot Twitter

Seit genau einem Monat tobt der schreckliche Krieg in der Ukraine. Nach wie vor überschlagen sich die Ereignisse. Alle aktuellen Informationen gibt es am Donnerstag (24. März) in unserem Live-Ticker.

Das Wichtigste zum Thema in Kürze:

Hier geht‘s zum aktuellen News-Ticker

Update, 16.40 Uhr - Russlands Vorgehen in der Ukraine ist Misserfolg

Nach Ansicht des EU-Außenbeauftragten Josep Borrell ist Russlands militärisches Vorgehen in der Ukraine nicht erfolgreich. „Die russische Armee begann mit dem Versuch, schnell zu erobern, und jetzt werden Menschen massakriert. Aus militärischer Sicht ist dies ein großer Misserfolg für Russland“, sagte Borrell am Rande des EU-Gipfels am Donnerstag in Brüssel. Nach einem Monat des Kampfes sei die russische Armee nicht weiter als 200 Kilometer von ihrer logistischen Basis gekommen. „Da sie die Städte nicht erobern können, bombardieren sie die Städte, töten unschuldige Menschen und zerstören alles“, sagte Borrell.

Borrell sprach sich auch für weitere Waffenlieferungen in die Ukraine aus. „In den nächsten zwei Wochen werden Waffen entscheiden, auf welche Seite der Sieg fällt, und wir müssen weiter unterstützen, Waffen liefern, militärische Ausrüstung liefern, das ist wichtig“, sagte der spanische Politiker.

Update, 16.15 Uhr - Russischer Offizier angeblich von eigenem Soldaten mit Panzer überrollt

Schon häufiger war zu lesen, dass die Moral der russischen Armee im Angriffskrieg in der Ukraine nicht bei allen Soldaten die beste sein sollen. Angeblich gibt es auch innerhalb der Truppen einige Kräfte, die der Invasion mit Unverständnis gegenüber stehen.

Fotos und ein Video bei Twitter sollen nun den angeblich verwundeten Oberst Juri Medwedew zeigen, den Kommandeur einer Panzer-Einheit. Laut dem ukrainischen Journalisten Roman Tsymbaliuk wurde Medwedew von dem Fahrer eines eigenen Panzers überrollt - er soll dabei schwer an den Beinen verletzt worden sein.

Der Soldat habe dies laut dem Bericht getan, „um gegen die vielen Verluste zu protestieren, die sie erlitten haben“. Auf dem Video sind mutmaßliche russische Soldaten zu sehen, gekennzeichnet durch die typischen weißen Binden an Armen und Beinen. Sie tragen einen Verletzten aus einem Panzerfahrzeug in ein offenbar provisorisches Lazarett. Das Video wurde bei Social Media unter anderem von der britischen Boulevardzeitung „Daily Mail“ geteilt. Die Echtheit des Videos lässt sich nicht unabhängig überprüfen.

Update, 15.40 Uhr - Nato kündigt massive Aufrüstung an

Die Nato-Staaten wollen mit massiver Aufrüstung auf Russlands aggressive Politik reagieren. Angesichts „der seit Jahrzehnten schwerwiegendsten Bedrohung für die euro-atlantische Sicherheit“ werde man das Abschreckungs- und Verteidigungsdispositiv erheblich stärken und das gesamte Spektrum an einsatzbereiten Streitkräften und Fähigkeiten weiterentwickeln, heißt es in einer gemeinsamen Gipfelerklärung der Staats- und Regierungschefs vom Donnerstag. Diese Schritte würden durch „erweiterte Übungen“ mit dem Schwerpunkt kollektive Verteidigung und der Zusammenarbeit der unterschiedlichen Streitkräfte ergänzt.

Die Staats- und Regierungschefs weisen zudem auf bereits umgesetzte Maßnahmen zur Stärkung der Abschreckung hin. So wurden in Reaktion auf das Vorgehen Russlands in der Ukraine die Verteidigungspläne der Nato aktiviert, Elemente der Nato-Reaktionskräfte verlegt und an der Ostflanke 40 000 Soldaten sowie Luft- und Seefähigkeiten dem direkten Kommando der Nato unterstellt. Derzeit werden zudem kurzfristig vier zusätzliche multinationale Gefechtsverbände in Bulgarien, Rumänien, der Slowakei und Ungarn eingerichtet.

Update, 15.10 Uhr - Nato will Ukraine beim Schutz vor Biowaffen-Angriff helfen

Die Nato will die Ukraine im Krieg gegen Russland mit weiterer Ausrüstung zum Schutz vor biologischen und chemischen Angriffen unterstützen. Die 30 Bündnisstaaten hätten bei ihrem Sondergipfel in Brüssel entschieden, weitere Hilfe zu leisten, damit die Ukraine ihr Grundrecht auf Selbstverteidigung ausüben könne, sagte Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag in Brüssel. Dies beinhalte Hilfe bei der Cybersicherheit sowie Ausrüstung zum Schutz vor biologischen, chemischen, radiologischen und nuklearen Bedrohungen. Darunter könne das Erkennen, der Schutz, medizinische Hilfsmittel sowie Training zur Dekontaminierung sein.

Schon jetzt rüsteten die Bündnisstaaten die Ukraine mit umfangreichen militärischen Gütern aus, sagte Stoltenberg. Darunter seien Panzerabwehr- und Luftabwehrsysteme sowie Drohnen, die sich als äußerst effektiv erwiesen.

In der Abschlusserklärung des Gipfels heißt es: „Jegliche Verwendung chemischer oder biologischer Waffen durch Russland wäre inakzeptabel und würde schwerwiegende Konsequenzen nach sich ziehen.“

Update, 14.45 Uhr - USA wollen bis zu 100 000 Geflüchtete aus Ukraine aufnehmen

Die USA wollen bis zu 100 000 Geflüchtete aus der Ukraine aufnehmen und haben neue humanitäre Hilfe in Milliardenhöhe angekündigt. Man ziehe alle legalen Wege zur Einreise in die Vereinigten Staaten in Betracht - dazu gehörten die Aufnahme als Flüchtling sowie Visaprogramme, sagte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Donnerstag.

Update, 14.45 Uhr - USA verhängen neue Sanktionen gegen Hunderte russische Parlamentarier

Die US-Regierung verhängt wegen des Ukraine-Kriegs neue Sanktionen gegen Hunderte Abgeordnete des russischen Parlaments Duma und weitere Mitglieder der russischen Elite. Russische Rüstungsunternehmen sowie die Duma als Ganzes sollen ebenfalls auf die Sanktionsliste gesetzt werden, kündigte ein hochrangiger US-Regierungsvertreter am Donnerstag an.

Update, 14.43 Uhr - Stoltenberg bleibt Generalsekretär der Nato

Jens Stoltenberg bleibt wegen des russischen Kriegs gegen die Ukraine ein weiteres Jahr Generalsekretär der Nato. Die Bündnisstaaten hätten beim Gipfeltreffen entschieden, das Mandat des Norwegers bis zum 30. September 2023 zu verlängern, teilte das Verteidigungsbündnis am Donnerstag mit.

Update, 14.15 Uhr - Selenskyj bittet Nato erneut um mehr Militärhilfe

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bittet die Nato um mehr Militärhilfe und warnt vor den Schritten, die Russland nach seiner Einschätzung als Nächstes plant. Russland wolle „weitergehen“, sagt Selenskyj in einer von seinem Präsidialamt vorab veröffentlichten Videoansprache für den Nato-Gipfel in Brüssel. „Gegen östliche Nato-Mitglieder. Gegen die Balten-Staaten. Polen mit Sicherheit.“ Die Nato müsse zeigen, wie sie ihre Menschen schützen könne.

Update, 13.50 Uhr - Biden und Stoltenberg beraten vor Nato-Gipfel über Ukraine-Krieg

US-Präsident Joe Biden hat vor dem Sondergipfel in Brüssel mit Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine beraten. Das Weiße Haus teilte nach dem Treffen in Brüssel am Donnerstag mit, Thema sei „der grundlose und ungerechtfertigte Einmarsch Russlands in die Ukraine“ gewesen. Biden und Stoltenberg hätten außerdem die laufenden Bemühungen der Nato „zur Abschreckung und Verteidigung gegen jegliche Aggression“ erörtert. Begrüßt hätten sie die Unterstützung der Bündnispartner für die Regierung und das Volk der Ukraine.

Biden war am Mittwochabend in Brüssel gelandet. Dort stehen für ihn wegen des russischen Angriffskriegs in der Ukraine neben dem Nato-Gipfel noch zwei weitere Spitzentreffen auf dem Programm. In der belgischen Hauptstadt beraten sich auch die Staats- und Regierungschefs der EU sowie der führenden demokratischen Wirtschaftsmächte (G7). Die Verbündeten wollen über weitere Unterstützung für die Ukraine und neue Maßnahmen gegen Russland beraten. Am Freitag will Biden weiter nach Polen reisen.

Update, 13.20 Uhr - Nato-Schätzung: Russland hat schon 40.000 Soldaten verloren

Nach einer neuen Schätzung der Nato hat Russland bereits bis zu einem Fünftel ihrer Truppen eingebüßt. Neben den vermuteten 15.000 toten Soldaten sollen auch noch bis zu 25.000 weitere Streitkräfte, verwundet, verletzt oder gefangen genommen worden sein. Das berichtet das Wall Street Journal. Die Schätzung hat die Nato anlässlich des Zusammenkommens in Brüssel abgegeben. Außerdem wird vermutet, dass Russland auch bereits zehn Prozent seiner kompletten Ausrüstung verloren hat, das geht auf einen ranghohen russischen Offizier zurück.

Auch das US-Verteidigungsministerium geht davon aus, dass die Kampfkraft der russischen Truppen im Vergleich zum Potenzial zu Beginn der Invasion unter 90 Prozent gesunken ist. Belege dafür nannte das Pentagon nicht. Allerdings schätzt der Berater der US-Regierung für nationale Sicherheit, Jake Sullivan, dass die Zahl der getöteten russischen Soldaten mittlerweile in die Tausende geht, das berichtet die Bild-Zeitung.

Update, 12.56 Uhr - EU wirft Russland Kriegsverbrechen vor

Die Europäische Union dürfte der US-Regierung in der Einschätzung folgen, dass Russland in der Ukraine Kriegsverbrechen begeht. Im jüngsten Entwurf der Abschlusserklärung für den EU-Gipfel am Donnerstag und Freitag in Brüssel heißt es: „Russland führt Angriffe auf die Zivilbevölkerung durch und zielt auf zivile Objekte, darunter Krankenhäuser, medizinische Einrichtungen, Schulen und Schutzräume. Diese Kriegsverbrechen müssen sofort aufhören.“ In einem vorherigen Entwurf war noch von „Verbrechen“ die Rede.

Am Mittwoch hatte die US-Regierung russischen Truppen in der Ukraine erstmals offiziell Kriegsverbrechen vorgeworfen. US-Präsident Joe Biden wird am Donnerstag zeitweise als Gast an dem EU-Gipfel teilnehmen.

In dem Entwurf, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, fordern die 27 EU-Staaten Russland dazu auf, den Angriff auf die Ukraine unverzüglich zu beenden, alle Kräfte und das gesamte Gerät abzuziehen und die territoriale Integrität, die Souveränität und die Unabhängigkeit der Ukraine in ihren international anerkannten Grenzen anzuerkennen. Zivilisten, die im Kriegsgebiet eingeschlossen seien, müssten es sicher verlassen können, alle Geiseln unverzüglich freigelassen und ungehinderter humanitärer Zugang gewährt werden. Russland müsse seinen Verpflichtungen aus dem internationalen Recht nachkommen.

Die EU sagt dem Entwurf zufolge zu, weiter koordinierte politische, finanzielle, materielle und humanitäre Unterstützung für die Ukraine zu leisten. Man sei zudem bereit, rasch weitere Sanktionen zu beschließen. Jeder Versuch, die bereits beschlossenen Sanktionen zu umgehen oder Russland anderweitig zu helfen, müsse gestoppt

Update, 11.48 Uhr - Augenzeugin schildert Lage in Mariupol: „Die Stadt gibt es nicht mehr.“

Flüchtlinge aus der schwer umkämpften ostukrainischen Hafenstadt Mariupol berichten von dramatischen Zuständen. „Hunderte Leichen lagen auf der Straße“, schrieb eine Frau namens Olena aus der Stadt am Asowschen Meer der Deutschen Presse-Agentur über einen Messengerdienst. Wegen der vielen Todesopfer sei in einem Stadtteil eine Grube ausgehoben worden. In dem Massengrab seien sowohl Zivilisten als auch Militärs beigesetzt worden sein, berichtete Olena. „Die Stadt Mariupol gibt es nicht mehr.“ An ihrem Haus sei eine Garage von einer Rakete getroffen worden. „Ich habe kein Haus mehr.“

Sie habe insgesamt 20 Tage in einem Keller Schutz vor den Angriffen gesucht - ohne Trinkwasser. In dieser Zeit habe sie nur dank Regenwasser, geschmolzenem Schnee und Heizungswasser überlebt, schrieb Olena. Vor wenigen Tagen sei ihr mithilfe eines Nachbarn die Flucht in das nahegelegene Dorf Wolodarske gelungen. Sie habe jeden Tag Tagebuch in Mariupol geführt, „um nicht verrückt zu werden“.

Genau vor einem, Monat hatte Russlands Präsident Wladimir Putin den Angriff auf das Nachbarland Ukraine befohlen. Seit Wochen gibt es schwere Kämpfe um die Hafenstadt Mariupol. Den örtlichen Behörden zufolge sollen schon mehr als 3000 Menschen getötet worden sein.

Der Stadtrat wirft russischen Truppen vor, Tausende Einwohner gegen ihren Willen nach Russland zu bringen. Sie kämen zunächst in Lager und würden von dort auf russische Städte verteilt. Pässe und andere ukrainische Dokumente würden ihnen abgenommen. Dafür gibt es keine unabhängige Bestätigung.

Update, 10.55 - Ukrainischer Außenminister: EU soll Gas nicht mit Rubeln zahlen

Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat die EU-Staaten davor gewarnt, auf russische Forderung hin Gasimporte künftig in Rubel zu bezahlen. Es wäre demütigend, falls ein EU-Land darauf eingehen sollte, schrieb Kuleba am Donnerstag auf Twitter. „Das ist, als ob man mit einer Hand der Ukraine hilft und mit der anderen Russland hilft, Ukrainer zu töten.“ Die Europäer sollten „eine weise und verantwortungsvolle Entscheidung“ treffen.

Kremlchef Wladimir Putin hatte am Mittwoch angekündigt, dass Staaten, die Russland als „unfreundlich“ einstuft, Gasimporte künftig nicht in Euro oder US-Dollar, sondern in Rubel bezahlen sollen. Dazu rechnet der Kreml auch Deutschland. Sollten Gaskunden auf die neue Zahlungsweise eingehen, würde dies die russische Währung stützen. Es würde auch die wegen des Ukraine-Kriegs verhängten Sanktionen gegen die Moskauer Zentralbank unterlaufen.

Update, 10 Uhr - Belgischer Premier: China soll von Russland Abstand halten

Der belgische Premierminister Alexander De Croo hat China aufgefordert, im Ukraine-Krieg von Russland Abstand zu halten. „Ich denke, die Botschaften an China waren sehr deutlich. Bitte haltet Abstand“, sagte De Croo am Donnerstag am Rande eines Nato-Sondergipfels in Brüssel. Russland führe einen Krieg, der gegen jegliches Völkerrecht und humanitäres Recht verstoße. „Russland ist vollständig isoliert heute, und es sollte isoliert bleiben.“

De Croo warnte auch vor dem Einsatz chemischer Waffen in der Ukraine. „Es ist der Fall, dass wenn chemische Waffen oder etwas anderes genutzt werden, würde das definitiv schwere Konsequenzen haben.“ Gleichzeitig betonte er, dass die Nato keine Konfliktpartei in diesem Krieg sei. „Aber wir werden alles tun, um die Russische Föderation zu schwächen.“

Update, 9.39 Uhr - Nato fordert China zur Verurteilung des russischen Kriegs auf

Die Nato fordert von China ein klare Positionierung gegen Russlands Angriff auf die Ukraine. „Wir fordern China auf, sich dem Rest der Welt anzuschließen und den russischen Einmarsch in die Ukraine klar zu verurteilen und keine politische Unterstützung zu leisten“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg am Donnerstag am Rande des Nato-Sondergipfels zum Ukraine-Krieg. Dies schließe natürlich auch ein, keinerlei materielle Unterstützung für die Invasion in die Ukraine zu leisten.

Update, 9.06 Uhr - Ukrainische Marine jagt russisches Kriegsschiff in die Luft - heftige Explosion

Am Hafen der südukrainischen Stadt Berdjansk ist es am Donnerstagmorgen zu heftigen Explosionen gekommen. Die ukrainische Zeitung „Ukrajinska Prawda“ veröffentlichte auf ihrem Online-Portal Bilder, auf denen meterhohe Flammen und eine riesige Rauchsäule zu sehen sind. Amateuraufnahmen auf Twitter bestätigen das. Laut ukrainischer Marine soll ein russisches Landungsschiff zerstört worden sein, wie die Agentur Unian meldete. Es soll zur Schwarzmeerflotte gehört haben. Von russischer Seite gab es zunächst keine Angaben, unabhängig überprüfen ließen sich die Berichte nicht.

In sozialen Medien war zudem die Rede davon, dass ein Munitionsdepot und ein Treibstofftank in dem von russischen Kräften besetzten Hafen am Asowschen Meer zerstört worden seien. Über Opfer wurde zunächst nichts bekannt.

Nato sieht Russland nicht als Gefahr: „Solange wir zusammenstehen, sind wir sicher“

Russland stellt nach Ansicht von Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg derzeit keine akute Gefahr für Alliierte dar. „Wir sind das stärkste Bündnis der Welt“, sagte der Norweger am Donnerstag am Rande eines Nato-Sondergipfels zum Ukraine-Krieg. „Solange wir zusammenstehen, sind wir sicher.“

Zugleich machte Stoltenberg erneut deutlich, dass die Nato trotz ihrer militärischen Überlegenheit ein militärisches Eingreifen in den Ukraine-Krieg ausschließt. „Das tun wir, weil wir die Verantwortung dafür tragen, dass dieser Konflikt nicht über die Ukraine hinaus eskaliert“, erklärte er. Dies würde „noch mehr Leid, noch mehr Tote, noch mehr Zerstörung verursachen“.

Selbst das Durchsetzen der von der Ukraine immer wieder geforderten Flugverbotszone über der Ukraine ist demnach zu gefährlich. „Um eine Flugverbotszone zu verhängen, müssen wir die russischen Luftabwehrsysteme in Russland, in Belarus und in der Ukraine massiv angreifen und auch bereit sein, russische Flugzeuge abzuschießen“, sagte er. „Und dann wird die Gefahr eines umfassenden Krieges zwischen der Nato und Russland sehr groß sein, und das wird zu mehr Tod und mehr Zerstörung führen.“

Bei dem Treffen der Staats- und Regierungschef an diesem Donnerstag in Brüssel wird es nach Angaben von Stoltenberg um die Unterstützung der Ukraine zum Beispiel durch Waffenlieferungen gehen. Zudem soll darüber geredet werden, wie die Nato ihre Abschreckung gegen Russland langfristig noch verbessern kann. Kurzfristig werden derzeit zum Beispiel in der Slowakei, Ungarn, Rumänien und Bulgarien neue multinationale Gefechtsverbände aufgebaut. Bislang hatte die Nato nur in den baltischen Staaten Estland, Lettland und Litauen sowie in Polen dauerhaft sogenannte Battlegroups stationiert.

Die Nacht in der Kurzzusammenfassung:

Den Ticker vom Mittwoch (23. März) zum Nachlesen gibt es hier.

nt/dpa

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