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Ermittler bereits sicher zwecks Ursache von Salzach-Tragödie: „Fahrfehler oder Unachtsamkeit“

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Von: Martin Weidner

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Tragödie drei Tote Salzburg Laufen Salzach Oberndorf
Bei der Tragödie an der Salzach starb eine dreiköpfige Familie. © FMT Pictures (Montage)

Salzburg/Laufen – Bei einer fürchterlichen Tragödie an der Salzach, genau an der Grenze zwischen der Region und dem Salzburger Land, ist am späten Sonntagnachmittag (20. Februar) eine Familie ums Leben gekommen. Inzwischen gibt es neue Details zu dem Unfall mit drei Todesopfern.

Update, 11.40 Uhr - Ursache wohl Fahrfehler oder Unachtsamkeit

Die Ermittler scheinen sich bezüglich der Unfallursache bereits sicher zu sein. „Wir gehen von einem Fahrfehler oder Unachtsamkeit aus“, sagte eine Sprecherin der Salzburger Staatsanwaltschaft laut Medienberichten. Deswegen werde es weder eine Obduktion noch weitere Ermittlungen geben, hieß es weiter.

Update, 11.10 Uhr - Einsatzleiter schildern dramatischen Einsatz

Der Einsatzleiter der Feuerwehr, Alexander Traintinger, hat dem ORF nun die ganze Dramatik des Einsatzes geschildert: „Bei der ersten Meldungen war es nicht ganz klar, wo sich der Einsatzort befindet. Aufgrund der Zeugenaussagen konnten wir den Auffindungsort des Fahrzeugs dann einschränken und feststellen.“

Als die Rettungskräfte dann den Einsatzort erreichten, habe sich das Fahrzeug, ein roter Peugeot, nahezu vollständig unter Wasser befunden. Nur das Autodach sei zu sehen gewesen sein, hieß es. „Wir sind ins Auto hinein, haben die Personen losgemacht und haben sie sofort dem Notarzt-Team, das bereitgestanden ist, übergeben“, so Dieter Strohmeier von der Wasserrettung Salzburg. Trotz des Einsatzes der Taucher sei jedoch jede Hilfe für die syrische Familie zu spät gekommen. Alle drei starben noch am Unfallort.

Update, 9 Uhr - Einsatztaucher zogen Personen ans Ufer

Nach dem Unglück war ein Großaufgebot von Rettungskräften alarmiert worden. Unter anderem standen die Wasserrettungen aus Salzburg-Stadt, Mattsee, Wallersee und Seeham mit mehreren Fahrzeugen, Booten und einem Jetski sowie mit über 40 Kräften im Einsatz. Der Tauchzug Nord stellte zehn Einsatztaucher, denen aus dann gelang, die Personen aus dem untergegangenen Fahrzeug zu ziehen und ans Ufer zu bringen. „Die Reanimationsmaßnahmen vor Ort brachten leider keinen Erfolg. Alle drei Personen verstarben an der Unfallstelle“, teilte der Landesverband Salzburg der Österreichischen Wasserrettung mit. Zudem waren die Taucher auch an der Bergung des Fahrzeuges entscheidend beteiligt.

Darüber hinaus waren auch die Feuerwehren aus Oberndorf und Laufen (Bayern), das Rote Kreuz Salzburg, das Bayerische Rote Kreuz, mehrere Notärzte, die DLRG Bayern sowie die österreichische und bayerische Polizei vor Ort. Außerdem schickte der ÖAMTC einen Hubschrauber.

Die Erstmeldung:

Das Drama ereignete sich gegen 17.05 Uhr am nördlichen Stadtrand von Oberndorf (Bezirk Flachgau) in Richtung St. Georgen auf österreichischer Seite – einige hundert Meter nach der Salzach-Schleife zwischen Oberndorf und Laufen (Bayern). Laut neuesten Erkenntnissen der zuständigen Landespolizeidirektion Salzburg war ein 35-jähriger Syrer zu diesem Zeitpunkt mit einem Pkw auf der dortigen Uferstraße, die direkt am Fluss entlang führt, unterwegs. Mit im Fahrzeug waren seine 30-jährige Ehefrau und ihr gemeinsamer Sohn (2), beides ebenfalls syrische Staatsangehörige.

Aus noch ungeklärter Ursache dürfte der Papa die Kontrolle über den Wagen verloren und von der Fahrbahn abgekommen sein. Dabei knallte der Wagen gegen das Absicherungsgeländer eines Treppenabgangs zu einem Pegelmessstand des Flusses. Anschließend stürzte das Auto die steile Uferböschung hinunter in die Salzach und wurde nach Polizeiangaben „sofort von der starken Strömung abgetrieben“. rosenheim24.de hatte bereits darüber berichtet.

Auto wird sofort von Strömung mitgerissen

Eine Augenzeugin konnte den Unfall live beobachten und setzte anschließend sofort einen Notruf ab. Die Rettungskräfte rückten mit einem Großaufgebot und konnten das Auto, das inzwischen im Fluss vollständig versunken war, eine knappe halbe Stunde später unter Wasser lokalisieren. Papa, Mama und der kleine Bub wurden so schnell wie möglich von der Wasserrettung, die mit über 40 Kräften im Einsatz war, befreit und ans Ufer - auf die deutsche Seite des Flusses - gebracht.

Dort warteten bereits Notarzt-Teams aus Deutschland und Österreich. Für die drei kam jedoch trotz aller Reanimationsversuche jede Hilfe zu spät, sie starben noch an der Unfallstelle. Nach Angaben von Helfern dürften alle drei Insassen beim Eintreffen der Rettungskräfte schon tot gewesen sein. „Sie waren ungefähr eine Stunde im Wasser“, sagte ein Helfer dem Österreichischen Rundfunk (ORF). Die Polizei hatte zunächst keine genauen Angaben zum Geschehen machen können.

Das Unfallauto wurde noch am Sonntagabend aus den Fluten gezogen und geborgen. Die Uferstraße, auf der der Unfall passierte, gilt laut ORF als wenig befahren und dient Anwohnern als Zufahrt sowie vielen Radfahrern als verkehrsberuhigte Route in Richtung Norden Richtung Oberösterreich. Die Salzach ist vor allem im Winter hochgefährlich: Der Fluss ist eiskalt, nur wenige Grad über Null. Alleine diese Bedingungen sorgen dafür, dass Verunglückte unter solchen Bedingungen darin nur wenige Minuten überleben können. Hinzu kommt die Gefahr des Ertrinkens sowie schwerer Verletzungen, die beim Sturz des Autos in die Salzach entstanden sein könnten.

mw

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