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Statt Ausbau Mönchsberggarage jetzt Geld für Begegnungszonen?

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Von: Michael Hudelist

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Salzburgs Bürgermeister Harry Preuner hat das „Aus“ für den Ausbau der Mönchsberggarage zur Kenntnis genommen.
Salzburgs Bürgermeister Harry Preuner hat das „Aus“ für den Ausbau der Mönchsberggarage zur Kenntnis genommen. Mit dem angesparten Geld will er jetzt trotzdem die Innenstadt attraktiver machen, unter anderem mit einer Begegnungszone.  © hud

Die Bürger in Salzburg wollen keinen Ausbau der Mönchsberggarage. Doch was tun mit den 6 Millionen Euro, die das Projekt gekostet hätte? Bürgermeister Preuner hat klare Vorstellungen - die zum Teil bereits 2023 umsetzbar wären.

Salzburg - „Wie Hyänen wollen alle jetzt das Geld verteilen, dass die Parkgaragen-Gesellschaft für den geplanten Ausbau bereits angespart hat“, so Salzburgs Bürgermeister Harry Preuner am Freitag. Immerhin geht es um 6 Millionen Euro. Nach dem Bürgervotum gegen den Ausbau der Mönchsberggarage hat der Bürgermeister aber seine eigenen Vorstellungen. Er will die freiwerdenden Finanzmittel der Parkgaragengesellschaft einsetzen um unter anderem Park-and-Ride Plätze auszubauen und eine Begegnungszone zwischen dem Neutor und dem Haus der Natur einzurichten. 

Aus für Erweiterung der Mönchsberggarage - Was nun mit den 6 Millionen Euro?

Schon bisher profitieren Stadt und Land Salzburg als Eigentümer von den jährlichen Gewinnen der Parkgaragengesellschaft, im Schnitt 1,8 bis 2 Millionen Euro. 60 Prozent stehen der Stadt zu, nach Abzug von Investitionskosten. Mit dem Ausbau der Mönchsberggarage wollte man eigentlich sowohl die Erreichbarkeit der Innenstadt, als auch die Aufenthaltsqualität erhöhen.

Dies will Preuner jetzt unter anderem mit der schon angedachten „Begegnungszone“ zwischen dem Neutor und dem Haus der Natur schaffen, also ein 20 km/h-Bereich, in dem der Fußgänger Vorrang hat. Mit dem jetzt freigewordenen Geld könnte man das schon im nächsten Jahr umsetzen. „Es geht nicht darum, die Autofahrer aus der Innenstadt auszusperren aber ihnen die Durchfahrt zu erschweren“. 

Kreisverkehr wegen Sanierung Festspielhäuser

Das eine „Loch im Berg“, der Aushub für 650 neue Parkplätze im Mönchsberg, wurde zwar durch 21.000 Unterschriften verhindert, dennoch wird es ein anderes Loch im Berg geben, denn das in die Jahre gekommene Festspielhaus wird saniert und zum Teil in den Mönchsberg hinein vergrößert. Das Aushubmaterial kommt über den Platz vor dem Neutor, „hier werden wir unbedingt einen Kreisverkehr brauchen, der würde sich dann auch gut eignen, um Wagen bei Stau und einer ausgelasteten Garage wieder umdrehen zu lassen“, so Preuner. Die Kosten für einen Kreisverkehr schätzt er auf eine Million Euro.

Parkplätze Messe und Süd ausbauen

Große P+R-Plätze am Messezentrum und im Süden Salzburgs an der Hellbrunner Brücke werden so gut wie nicht genutzt, an der Messe stünden 3000 Parkplätze zur Verfügung, dazu ein nicht genutztes Parkhaus mit 750 Plätzen aus den 1970er Jahren, „das müssten wir sanieren und den neuen Pkw-Breiten anpassen, am Ende würden vielleicht 500, 550 Plätze übrig bleiben“.

Auch vor dem Bürogebäude seien weitere 500 Parkplätze Outdoor machbar. Im Süden der Stadt stehen auf einem P+R-Platz lediglich 300 Plätze für Pkw und 30 für Reisebusse zur Verfügung, „auch dieser Platz ist derzeit unterfrequentiert weil die Unternehmen MACO und Porsche mittlerweile für ihre Mitarbeiter auf dem eigenen Grundstück ausreichend Parkplätze haben“. Ein weiterer Parkplatz direkt an der Alpenstraße, vormals vermietet an die Shopping Arena, wurde an die Eigentümer des Media Marktes verkauft. 

Soweit die Möglichkeiten, die der Bürgermeister sieht, um die angesparten 6 Millionen einzusetzen. Ob und wie die Stadt langfristig ihren Anteil der jährlichen Gewinnen der Parkgaragen-Gesellschaft für den Verkehr verwenden will, ist noch unklar. Ein Schweizer Beratungsunternehmen hatte unter anderem eine Neuordnung von bestehenden Buslinien vorgeschlagen, „das kostet aber am Ende sicher sehr viel mehr als die 700.000 bis 800.000 Euro die wir jährlich an Gewinn erhalten“. Außerdem müsse vorher die Auftrags-Trägerschaft von der Salzburg AG zurück zur Stadt.

hud

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