Forscher eingeschlossen: Höhlenrettungstaucher auf dem Weg nach Lofer

St. Martin bei Lofer – Wegen zu viel Schmelzwassers in die Höhle können die Forscher nicht heraus und es gibt nach wie vor keinen Kontakt zu ihnen. Nun wurden Höhlenrettungstaucher angefordert.
Die Pressemitteilung im Wortlaut:
Update, 11.50 - Höhlenrettungstaucher auf dem Weg
Seit Donnerstagabend (17. Februar) sind drei Forscher aus Polen in der Lamprechtsofenhöhle in St. Martin bei Lofer eingeschlossen, Schmelzwasser verhindert die sichere Rückkehr. Die Einsatzkräfte unter der Leitung von Katastrophenschutzreferent Manfred Pongruber und Gernot Salzmann (Höhlenrettung Salzburg) haben heute ein Hauptziel: Die Kommunikation zu den drei Männern herstellen.
Dafür wurden vier Spezialtaucher der Höhlenrettung angefordert, die in den Mittagsstunden eintreffen werden. „Sie werden dann gleich die Lage erkunden und entscheiden, ob ein Vordringen zu den drei Forschern möglich ist. Wenn ja, wird eine Kommunikation hergestellt, festgestellt, wie der gesundheitliche Zustand ist und wenn nötig Zusatzmaterial zu ihnen gebracht“, fassen Manfred Pongruber, Katastrophenschutzreferent der Bezirkshauptmannschaft Zell am See, und Einsatzleiter Gernot Salzmann von der Höhlenrettung Salzburg zusammen.
Geologe: „Wasser muss noch stark zurückgehen.“
Das Wasser, das den drei Forschern den gefahrlosen Rückweg verwehrt, steht noch zu hoch. „Eine Prognose, wann sie raus können, ist derzeit nicht möglich. In den nächsten Tagen könnte das möglich sein. Sie können jedenfalls nicht heraus tauchen, denn dafür muss man ein absoluter Spezialist sein und das ist aus derzeitiger Sicht nicht nötig“, so Wolfgang Gadermayr, Höhlenretter und Geologe.
Einsatzkräfte Hand in Hand
Behörde, Höhlenrettung, Freiwillige Feuerwehr, Polizei und Rotes Kreuz arbeiten derzeit in St. Martin eng zusammen. „Wir haben das gemeinsame Ziel, die drei eingeschlossenen Personen sicher aus der Höhle zu bringen. Wann das möglich ist, kann man noch nicht sagen“, so Manfred Pongruber.
Die Erstmeldung
Seit Donnerstagabend (17. Februar) läuft bei der Lamprechtsofenhöhle in St. Martin bei Lofer ein Rettungseinsatz. Drei Forscher aus Polen konnten nicht mehr ins Freie, weil Schmelzwasser in das Gangsystem eingedrungen ist und den Rückweg versperrt hat. Derzeit gibt es keinen Kontakt zu den drei Mitgliedern der angemeldeten Expedition, aber „es handelt sich um Vollprofis von denen mindestens einer die Höhle sehr gut kennt“, so die Einsatzleiter.
„Die sehr warmen Temperaturen haben am Donnerstag dazu geführt, dass viel Schmelzwasser in die Lamprechtsofenhöhle eingedrungen ist und den gefahrlosen Rückweg aus dem so genannten ,Forscherteil‘ - dieser befindet sich im Anschluss an die Schauhöhle – unmöglich machte.
„Siphon“ füllte sich mit Wasser
Das Wasser sammelte sich in einer Senke, das kann man sich wie einen Siphon vorstellen“, fassen Katastrophenschutzreferent Manfred Pongruber und der Einsatzleiter der Höhlenrettung Salzburg, Gernot Salzmann, die Situation zusammen. Unterstützung bietet auch die Freiwillige Feuerwehr St. Martin. „Wir beobachten die Lage, halten den Wasserstand genau im Auge und werden Freitagvormittag mit allen Beteiligten die weitere Vorgehensweise besprechen“, so Pongruber und Salzmann.
Feichtner: „Profis und bestens ausgerüstet.“
Derzeit können die Rettungskräfte nur auf einen Rückgang des Wassers hoffen, da kein Kontakt zu den drei Forschern, die sich auf einer angemeldeten Expedition befinden, besteht. „Wir sind aber optimistisch, weil sie bestens ausgerüstet sind, als Vollprofis mit der Situation umgehen können und es in der Höhle Rettungsnischen mit Decken sowie Notausrüstung gibt.
Die drei Männer wollten die tektonische Beschaffenheit der Region erkunden, was in der Höhle genauer zu dokumentieren ist“, weiß Monika Feichtner, Leiterin der Salzburger Höhlenrettung. Geologe und Höhlenretter Wolfgang Gadermayr betont: „Wir rechnen aus derzeitiger Sicht damit, dass das Wasser sich durch die kälteren Temperaturen bis zum Nachmittag zurück ziehen könnte und der Weg wieder frei ist.“
Gratz: „Vollstes Vertrauen in die Einsatzkräfte.“
Der Pinzgauer Bezirkshauptmann und Einsatzleiter Bernhard Gratz jedenfalls betont: „Die Einsatzkräfte und unser Katastrophenschutzreferent Manfred Pongruber haben mein volles Vertrauen. Sie werden alles unternehmen, um die Forscher gesund wieder ans Tageslicht zu bringen.“ Höhlenretter Gernot Salzmann und Wolfgang Gadermayr fügen hinzu: „In Abhängigkeit der Entwicklung des Wasserspiegels wird im Laufe des Freitags gemeinsam mit der Behörde entschieden, ob Höhlenrettungstaucher weiteres Wärmematerial und Verpflegung in die Höhle bringen.“
Pressemitteilung des Landes-Medienzentrum Salzburg