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Spritpreise purzeln ab 1. Juni: Gibt es nun Tanktourismus von Österreich nach Bayern?

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Von: Michael Hudelist

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Die Preise für Sprit in Ainring und Freilassing waren am Dienstagabend rund 20 Cent höher als in Salzburg, wobei Salzburger Tankstellen nahe der Grenze meist teurer sind als weiter im Zentrum.
Die Preise für Sprit in Ainring und Freilassing waren am Dienstagabend rund 20 Cent höher als in Salzburg, wobei Salzburger Tankstellen nahe der Grenze meist teurer sind als weiter im Zentrum. © Michael Hudelist

Ab Mittwoch (1. Juni) senkt Deutschland die Steuern auf Sprit, bei Super um 35,2 Cent, bei Diesel um 16,7 Cent pro Liter. Ob die Preise an den Zapfsäulen tatsächlich purzeln ist nach Expertenmeinung eher unwahrscheinlich, die Steuersenkung gilt für den Kauf des Sprits bei Raffinerien und Tanklagern. Wann und in welchem Ausmaß die Mineralölgesellschaften den eingekauften Steuervorteil an die Autofahrer weitergeben, ist ungewiss.

Salzburg/Freilassing – Während Deutschland also ab Mittwoch (1. Juni) die Steuern auf Kraftstoffe im maximal erlaubten Ausmaß senkt – für drei Monate – erhöht Österreich per 1. Juli die Kosten für Autofahrer weiter. „Ab Juli würde man aus heutiger Sicht in Österreich, ausgehend vom aktuellen Preisniveau, rund neun Cent mehr je Liter Kraftstoff bezahlen als in Deutschland“, rechnet Martin Grasslober vom ÖAMTC vor. Wenn die umliegenden EU-Nachbarstaaten ihre Preisdeckelungen – wie in Ungarn – oder Steuersenkungen – wie in Deutschland – beibehalten und sogar verlängern, wäre das Tanken in allen umliegenden EU-Ländern billiger als in Österreich.

Als Kompensation für die zusätzliche CO2-Bepreisung ab Juli wird es zwar in Österreich den regionalen Klimabonus geben. Dennoch fordert der Autofahrerklub, die Belastung für alle Menschen, die in ihrem Alltag auf das Auto angewiesen sind, direkt zu reduzieren, „zum Beispiel, indem die Mineralölsteuer gesenkt wird“. Immerhin steige der Spielraum zur Senkung der Mineralölsteuer, nachdem die zusätzliche CO2-Bepreisung auf die EU-weiten Mindestsätze anrechenbar ist. Aus Sicht des ÖAMTC werden die Bedürfnisse von allen, die am Land wohnen, aber auch von Selbstständigen nicht berücksichtigt.

Dieselpreis mit Ende Mai wieder über jenem von Super

82 Tage lang lag der Dieselpreis in Österreich über jenem von Super. Erst Anfang vergangener Woche kehrte sich diese Situation um, was an der unterschiedlichen Entwicklung der Spritpreise im Mai lag. Während der Dieselpreis Ende Mai in etwa auf dem Niveau vom Monatsanfang liegt, ist der Nettopreis für Super um rund 14 Prozent gestiegen. „Durch das beschlossene Öl-Embargo könnte es jedoch sein, dass der Dieselpreis den Preis für Super bald wieder überholt, denn vor allem beim stark importabhängigen Diesel könnten die Preissteigerungen als Folge der neuen Sanktionen höher ausfallen“, sagt Grasslober.

Zurück zu Deutschland und der gesenkten Steuern auf Kraftstoffe, die die Mineralölgesellschaft nicht weitergeben müssen. Auch hier steigt der Preis für Superbenzin wieder, aber auch der Dieselpreis.

hud

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