„Lasse dich nicht los!“: Vater hält Hand seiner toten Tochter und „bricht der Welt das Herz“

Nach dem verheerenden Erdbeben am frühen Montagmorgen (6. Februar) in der Türkei gehen dramatische und schreckliche Bilder um die Welt. Eines davon verschlägt vielen die Sprache und treibt Tränen in die Augen.
Türkei – Zwar hält er – mit versteinerter Miene – ihre Hand, doch tonnenschwere Trümmer stehen zwischen einem Vater und seinem toten Kind. Irmak, die 15-jährige Tochter von Mesut Hancer, liegt noch in ihrem Bett, welches umgeben von pinkfarbener Bettwäsche ist. Sie war das Licht ihres Vaters, sein Sonnenschein, doch jetzt kam sie aufgrund der brutalen Auswirkungen eines Erdbebens in der Türkei – genauer gesagt in der Provinz Kahramanmaras – ums Leben. Papa Mesut sagte lokalen Medienberichten zufolge dennoch: „Ich lasse dich nicht los!“
Türkei: Vater Mesut Hancer hält Hand seiner toten Tochter Irmak und „bricht der Welt das Herz“
Der Schmerz von Papa Mesut, den der Fotograf Adem Altan voller Gänsehaut festhielt, ist unendlich, unbeschreiblich, und er wird ihn für immer begleiten. Sein Herz ist gebrochen, seine Seele ist zerrissen und er kann nicht glauben, dass er sein Kind verloren hat. Die Erinnerungen an Irmak werden ihm immer nahe sein, doch das Wissen, dass sie nicht mehr bei ihm ist, wird ihn für immer quälen. Der Schmerz eines Vaters – er ist unermesslich. Der ganze Globus berichtet inzwischen über dieses leidvolle Bild, welches der englischen „Daily Mail“ zufolge, „der Welt das Herz gebrochen hat“.
Erdbeben in Türkei und Syrien: Mehr als 9500 Tote
Nach dem verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet ist die Zahl der Todesopfer in beiden Ländern am Mittwochvormittag (8. Februar) auf mehr als 9500 gestiegen. Die jeweiligen Behörden und Rettungskräfte zählten bis Mittwoch 6957 Tote in der Türkei und 2547 Todesopfer in Syrien, insgesamt sind demnach also mindestens 9504 Menschen gestorben. Die Retter versuchen nun schon den dritten Tag in Folge – 56 Stunden nach Beginn der Katastrophe – verschüttete Überlebende zu erreichen.
Türkei: Erdbeben so stark wie 32 Hiroshima-Atombomben
Das Erdbeben der Stärke 7,8 hatte das türkisch-syrische Grenzgebiet am frühen Montagmorgen (6. Februar) getroffen, welches der „New York Times“ zufolge so stark sei, wie 32 Atombomben in Hiroshima (rosenheim24.de berichtete). In den Stunden danach trafen die Region noch mehr als 242 Nachbeben.
Mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Opferzahlen wird gerechnet – etliche Menschen sind bei eisigen Temperaturen noch verschüttet. Der Chef der Weltgesundheitsorganisation (WHO), Tedros Adhanom Ghebreyesus, sprach von einem „Wettlauf gegen die Zeit“. Nach Einschätzung der WHO könnten bis zu 23 Millionen Menschen in der Türkei und Syrien von den Folgen des Bebens betroffen sein.
Erdbeben beschäftigt auch die Region und Bayern
Während Ministerpräsident Markus Söder nach der Kabinettssitzung am Dienstag aus Bayern Hilfe versprach und die Flaggen vor der Staatskanzlei aus Gründen der Anteilnahme auf halbmast setzte, machte sich auch ein Münchner gemeinsam mit dem THW auf den Weg ins Krisengebiet.
Darüber hinaus herrscht auch in der Region tiefe Bestürztheit und Sorgen um Angehörige im Erdbebengebiet. Aus diesem Grund riefen unter anderem Vereine in Bruckmühl und Kolbermoor und der Stadt Rosenheim einige Spendenaktionen ins Leben. Ebenfalls bangt der Rosenheimer Abuzar Erdogan (SPD) um seine Großeltern in der Türkei, deren „Haus völlig zerstört“ ist. Eine Stephanskirchnerin, die ganz in der Nähe war, erzählt, wie sie und ihre Bekannten das Beben zu spüren bekamen.
mck