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René (†19), Bastian (†24) und Michael (†19) tot: Trauer und Schock nach Lawinendrama

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Von: Martin Weidner

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Lawine Salzburger land Rene Hofer
Rene H. (19) aus Oberösterreich starb bei dem schrecklichen Lawinenunglück im Salzburger Land. © Facebook/Bergrettung Salzburg (Montage)

Salzburg/Tweng – Eine schreckliche Lawinen-Tragödie im Salzburger Bezirk Lungau hat am Samstagnachmittag (4. Dezember) drei junge Männer das Leben gekostet. Es ist das schwerste Unglück dieser Art seit rund 20 Jahren – Trauer, Schock und Betroffenheit sitzen tief.

Bei dem Unglück starben das große Motocross-Talent René H. (19) und zwei seiner Freunde. rosenheim24.de hatte bereits darüber berichtet. Inzwischen gibt es auch weiterführende Informationen zur Identität der Opfer. Alle drei stammten aus Oberösterreich. H., der als eine der größten Motorcross-Zukunftshoffnungen in ganz Österreich galt, war in Alberndorf (Bezirk Urfahr-Umgebung) im Mühlviertel zuhause. Bastian W. (24) stammte aus Sipbachzell (Bezirk Wels-Land) und Michael W. (19) aus Gaspoltshofen im Bezirk Grieskirchen im Hausruckviertel.

Bereits am Morgen nach dem schrecklichen Unglück hatte die „KTM Racing Factory“ den Tod von René H. bestätigt. In einem emotionalen Beitrag, der in den sozialen Netzwerken inzwischen weit über 1000 Mal geteilt wurde, sprach das Team der Familie, den Angehörigen und Freunden von H. ihr tiefes Beileid aus und wünschte viel Kraft in einer schwierigen Zeit. „René, ein mehrfacher Juniorenmeister und Grand-Prix-Sieger stand vor einer glänzenden Zukunft und wird nicht nur wegen seines Talents auf der Strecke, sondern auch wegen seiner zugänglichen, lebenslustigen und freundlichen Persönlichkeit sowie seines allgegenwärtigen Lächelns uns in Erinnerung bleiben“, hieß es in dem englischsprachigen Beitrag wörtlich.

Auch in Tweng, dem Talort der Lackenspitze, ist die Anteilnahme und Betroffenheit groß. Viele Menschen auf der Straße wirkten am Sonntag, einen Tag nach dem Unglück, sichtlich schockiert. „Unser tiefstes Mitgefühl gilt den Hinterbliebenen und Familien der drei Todesopfer. Unsere Gedanken sind in diesen schwierigen Zeiten stark bei ihnen“, sagte der Bürgermeister von Tweng, Franz Kaml (ÖVP), dem Österreichischen Rundfunk (ORF).

Herausfordernder Einsatz für die Bergwacht

Die Bergrettung, die nach dem Unfall unter anderem mit mehreren Hundestaffeln und fünf Hubschrauber im Einsatz war, sprach von einem sehr herausfordernden Einsatz. Es war das schwerste Unglück dieser Art im Salzburger Land seit rund 20 Jahren. „Die Lawine ist knapp unterhalb des Gipfels abgerissen und hat den ganzen Hang mitgenommen. Weil das Gelände in einen Kessel mündet, hat sich die Bergung sehr schwierig gestaltet, weil die Menschen teilweise vier bis fünf Meter tief begraben waren“, sagte der Bezirksleiter der Bergrettung Lungau, Hannes Kocher. Die Eigensicherung spielte während des Einsatzes, der laut Kocher unter „großer Anspannung“ stattfand, eine wichtige Rolle: „In dem 40 Grad steilen Hang mussten wir uns die Frage stellen, wie wir in den Einsatz gehen.“

Am Samstag (4. Dezember) war eine insgesamt elfköpfige Gruppe von jungen Männern aus dem Pongau (Salzburger Land), der Steiermark und Oberösterreich zu einer Skitour auf die Lackenspitze (2459 Meter) aufgebrochen. Gegen 13.35 Uhr löste sich dann knapp unterhalb des Gipfels – auf etwa 2400 Metern Höhe – die große Lawine und erfasste insgesamt acht Mitglieder der Gruppe. Drei Mitglieder wurden mitgerissen, aber nicht verschüttet. Zwei Männer wurden teilverschüttet und verletzt gerettet. Für die drei vollständig verschütteten Personen kam letztlich jede Hilfe zu spät. Das letzte Opfer konnte nach Angaben der Bergrettung erst gegen 17.15 Uhr aus den Schneemassen gezogen werden. In dem Gebiet rund um den Tauern-Hauptkamm galt am Samstag oberhalb der Waldgrenze Lawinenwarnstufe drei und damit erhebliche Lawinengefahr

mw

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