Ukraine-Krieg: Das geschah in der Nacht
In der Nacht tobte der Krieg in der Ukraine weiter. Es gab weiterhin schwere Angriffe auf Städte. Es werden aber auch Erfolge der Ukraine vermeldet.
Kiew – In der Ukraine* fordert der Angriff von Russland* weitere Opfer. Auch nach mehr als einem Monat ist kein Ende des Kriegs absehbar.
Die Armee von Wladimir Putin* hat ihre Luftangriffe fortgesetzt, die Armee der Ukraine berichtet von Erfolgen und Wolodymyr Selenskyj* spricht von „unmenschlicher Taktik“. Das geschah in der Nacht auf Montag (28.03.2022):
Ukraine-Krieg: Weitere Angriffe auf Kiew in der Nacht
Russland hat in der vergangenen Nacht die Angriffe aus der Luft fortgesetzt, wie die dpa berichtet. Schwere Explosionen erschütterten nach Angaben ukrainischer Medien mehrere Städte:
- Die Städte wurden in der Nacht zu Montag von schweren Explosionen getroffen:
- Kiew
- Luzk
- Riwne
- Charkiw
- Quelle: DPA
Im Nordwesten der Ukraine wurde in der Stadt Luzk ein Treibstoffdepot* getroffen. In allen Regionen ertönte in der Nacht Luftalarm. Ein Ende der Angriffe ist erstmal nicht abzusehen.
Krieg in Europa: Russland schießt auch vom Belarus aus auf die Ukraine
Auch aus Belarus feuert Russland Raketen auf Städte in der Ukraine. Dass der Krieg an dieser Front auch in naher Zukunft nicht enden wird, zeigen neue Erkenntnisse des Militärs der Ukraine. Laut den Angaben wurden die bei Kalinkawitschy stationierten Einheiten mit neuer Munition versorgt.
Zwischen Kalinkawitschy und Kiew liegen lediglich 300 Kilometer. Immer wieder werden Städte in der Ukraine, von den dort stationierten „Iskander“-Waffensystemen (Nato-Code* SS-26 Stone) beschossen.
Ukraine im Krieg: Russland wird „Unmenschliche Taktik“ vorgeworfen
Beim Angriff auf die Ukraine bediene sich Russland einer „unmenschlichen Taktik“, das wirft die Führung der Ukraine den Truppen von Wladimir Putin vor. Konkret warf Mychajlo Podoljak, ein Berater von Wolodymyr Selenskyj, Russland folgendes vor:
- Blockade von humanitären Korridoren
- Blockade der belagerten Städte
- Totale Raketenangriffe
- Bombenteppiche auf Mariupol
- Quelle: DPA
Während der Krieg weiterhin tobt, bemüht sich der ukrainische Präsident Selenskyj um Verhandlungen. Hierbei wirft er dem Machthaber in Moskau* eine Verzögerung dieser Verhandlungen vor. Gegenüber russischen Journalisten forderte der Präsident den Abzug aller Truppen von ukrainischem Territorium. Der von Russland geforderte neutrale Status der Ukraine, also ein nicht Beitritt zur Nato, könne lediglich von den Bürgern per Referendum entschieden werden, so Selenskyj.
Erfolge auf Seiten der Ukraine: Russland wird weiter an die Grenze gedrängt
Aus Militärkreisen der Ukraine wurden zuletzt Erfolge bekannt gegeben. In der Region um die Stadt Charkiw seien die feindlichen Truppen weiter Richtung Russland gedrängt werden, heißt es in einer Mitteilung des regionalen Militärchefs Oleg Synegubow.

Auch aus der Hauptstadt Kiew* werden erfolgreiche Landgewinne gemeldet. Diese Meldungen können derzeit jedoch nicht unabhängig geprüft werden.
Krieg in der Ukraine wird auf allen Ebenen geführt: Russland blockiert weiter die Küste
Eine weitere Taktik der russischen Truppen ist die Isolierung der Ukraine. Durch die anhaltende Blockade im Schwarzen Meer schneidet Russland das Land weiterhin vom Seehandel ab, das berichtet das Verteidigungsministerium von Großbritannien* in der Nacht auf Montag.
Zudem soll es immer wieder zu Raketenangriffen von russischen Kriegsschiffen geben, heißt es unter Berufung auf den britischen Geheimdienst. Die Zerstörung des russischen Landungsschiffs „Saratow“ im Hafen von Berdjansk dürfte die russische Marine indes wohl zögern lassen, künftig Einsätze in nächster Nähe der ukrainischen Küste durchzuführen.
Joe Biden in Warschau: Er will nicht zum Sturz Putins aufgerufen haben
Der Präsident der USA*, Joe Biden*, hat am Sonntag Vorwürfe zurückgewiesen, laut denen er einen Sturz des russischen Präsidenten Wladimir Putin gefordert habe. Bereits zuvor hatte das Weiße Haus betont, dass Biden in seiner Rede in Warschau nicht zum Sturz Putins aufgerufen habe.
In der Rede nannte er den Machthaber in Russland einen „Diktator“ und beendete seine Rede mit den Worten: „Um Gottes willen, dieser Mann kann nicht an der Macht bleiben“. Die Rede fand am Samstag (26.03.2022) in der Hauptstadt von Polen statt.
Ukraine-Krieg in Deutschland: Bekommen wir bald den „Irone-Dome“?
Auch in der Politik in Deutschland führt der Ukraine-Krieg* weiter zu Diskussionen. Olaf Scholz* (SPD*) hat am Sonntag (27.03.2022) die Erwägung eines Raketenschutzschilds für ganz Deutschland nach dem Vorbild des israelischen „Iron Dome“* bekannt gemacht. Dazu sagte er in der ARD-Sendung* „Anne Will“*: „Wir müssen uns alle darauf vorbereiten, dass wir einen Nachbarn haben, der gegenwärtig bereit ist, Gewalt anzuwenden, um seine Interessen durchzusetzen. Deswegen müssen wir uns gemeinsam so stark machen, dass das unterbleibt.“
Unterdessen haben mehrere Bundesländer angekündigt, strafrechtliche Konsequenzen beim öffentlichen Verwenden des russischen „Z“-Symbols verhängen zu wollen. Der lateinische Buchstabe wird von Befürwortern des Kriegs in der Ukraine genutzt.
Europa blickt in die Ukraine: EU-Innenminister wollen über Fluchtbewegung diskutieren
Am heutigen Montag (28.03.2022) werden sich die Innenminister der EU* über den Umgang mit der Fluchtbewegung aus der Ukraine beraten. Kernpunkt wird die Verteilung der aktuell fast vier Millionen Menschen, die vor dem Ukraine-Krieg bisher die Flucht ergriffen haben, sein.
Die Bundesinnenministerin Nancy Faeser* (SPD) hat hierfür eine feste Verteil Quote in Europa gefordert. Außerdem könnte es zu einem erneuten Verhandlungstreffen zwischen Ukraine und Russland kommen. Diese könnten in der Türkei stattfinden. (lm) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA