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 Oscar-Verleihung: Tragikomödie „Coda“ bester Film

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Von: Karolin Schäfer

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Bei den Oscars 2022 wird bald wieder der wohl wichtigste Filmpreis der Welt verliehen.
Bei den Oscars 2022 wird wieder der wohl wichtigste Filmpreis der Welt verliehen. © Nicolas Armer/dpa

Drei Preise für die Tragikomödie „Coda“, nur eine kurze Einblendung zum Ukraine-Krieg: Die Oscar-Gala 2022 ist beendet.

Update vom Montag, 28.03.2022, 07.40 Uhr: Nach vielen eher drögen Jahren ist die Oscar-Verleihung dieses Jahr mit einiger Action über die Bühne gegangen. Vor allem einer dürfte mit seinem Auftritt in Erinnerung bleiben: Will Smith, der gleich zweimal auf die Bühne kam. Der Ukraine-Krieg spielte bei der Gala keine große Rolle - obwohl einige Stars vorab gefordert hatten, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zuzuschalten. Dass der Hauptpreis in der Nacht zu Montag an die Tragikomödie „Coda“ vergeben wurde, geriet über den Ausbrüchen von Will Smith ziemlich in den Hintergrund.

Der Grund? Nachdem der Komiker Chris Rock während der Verleihung einen Witz über Smiths Frau Jada Pinkett gemacht hatte, lief Smith auf die Bühne, gab Rock eine Ohrfeige und kehrte an seinen Platz zurück*.

Die Oscars 2022 im Überblick

Update vom Sonntag, 27.03.2022, 10.30 Uhr: Der Oscar-Preisträger und Aktivist Sean Penn (61) hat zu einem Boykott der 94. Academy Awards aufgerufen, falls sie ohne den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj stattfindet. In einem CNN-Interview sagte der Schauspieler und Regisseur am Samstag (26.03.2022), dass ein Erscheinen Selenskyjs bei der Show vor einem Millionenpublikum eine großartige Gelegenheit für eine Ansprache gewesen wäre. Er befürchte aber, dass die Filmakademie dies nicht weiter verfolgt habe. In diesem Fall wäre das der „schamloseste Moment in der Geschichte Hollywoods“.

Penn rief zu Protesten und zu einen Boykott der Gala auf, falls sich die Filmakademie tatsächlich nicht um Selenskyj bemüht habe, dessen Land von Russland angegriffen worden war. Er selbst würde seine beiden Oscar-Statuen aus Protest „einschmelzen“, sagte Penn. Der Schauspieler hatte zwei Oscars für die Filme „Mystic River“ (2004) und „Milk“ (2009) gewonnen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj. (Archivfoto) © Uncredited/AP/dpa

Im Vorfeld der Oscars wurde viel spekuliert, wie die Veranstalter mit dem Krieg in der Ukraine während der Show umgehen werden. Sie würde das Rampenlicht für eine ernste Botschaft nutzen wollen, sagte Oscar-Moderatorin Amy Schumer vorab. So habe sie vorgeschlagen, Selenskyj per Video-Auftritt sprechen zu lassen, doch dies sei letztlich nicht ihre Entscheidung. Penn, der sich zur Zeit in Polen aufhält und dort mit seiner Hilfsorganisation Core ukrainische Flüchtlinge unterstützt,war mehrfach mit Selenskyj zusammengetroffen. Der Schauspieler und Regisseur arbeitet an einer Dokumentation über den Ukraine-Krieg.

Präsident Selenskyj bei den Oscars? Idee von Moderatorin stößt auf Empörung

Erstmeldung vom Mittwoch, 23.03.2022, 16.00 Uhr: Los Angeles – Bei der Oscar-Verleihung* wird in den USA* erneut der weltweit wohl wichtigste Filmpreis verliehen. Die 94. Verleihung findet am 27. März 2022 traditionell im Dolby Theatre in Los Angeles statt. Der Preis wird unter anderem für den besten Film des Vorjahres verliehen, aber auch die beste Schauspielerin und der beste Schauspieler in der Haupt- sowie Nebenrolle werden gekürt. Normalerweise findet die Zeremonie schon etwas früher im Jahr statt. Aufgrund der Corona-Pandemie* wurde sie allerdings um einige Wochen verschoben.

Oscars 2022: Hier können Sie die Preisverleihung im TV und im Live-Stream* sehen.

In diesem Jahr sollen die Academy-Awards von gleich drei Gastgeberinnen moderiert werden. Das berichtete das Boulevard-Portal The Hollywood Reporter. Neben den Schauspielerinnen Regina Hall und Wanda Sykes, soll auch Komikerin Amy Schumer das Publikum durch den Abend begleiten. Mit einer spontanen Idee sorgte die 40-Jährige allerdings für Aufsehen.

Wolodymyr Selenskyj bei den Oscars? Moderatorin will Aufmerksamkeit auf Ukraine-Krieg richten

Schumer möchte bei der Filmpreis-Verleihung auf den Ukraine-Krieg* aufmerksam machen. Lange hatte Russlands* Präsident Wladimir Putin* die Planung eines Angriffskriegs gegen sein Nachbarland abgestritten. Doch inzwischen gibt es seit fast einem Monat kriegerische Auseinandersetzungen in der Ukraine*.

In der „The Drew Barrymore Show“ schlug Amy Schumer nun vor, den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj* virtuell an der Oscar-Verleihung teilnehmen zu lassen. „Ich wollte Selenskyj per Satellit oder in einer Aufzeichnung oder irgendwie zuschalten, weil einfach so viele Menschen die Oscars schauen“, erklärte die US-Komikerin in der Sendung. Unterhaltung und Politik am Abend der Preisverleihung zusammenzubringen, stelle für sie kein Problem dar.

Allerdings gebe es Druck, „eine Show à la ‚Das ist eine Auszeit, lasst die Leute die Realität nur für diese Nacht vergessen‘ zu machen“, erklärte sie weiter. Bislang äußerte sich die Academy noch nicht zu Schumers Plänen.

Ukraine-Präsident Selenskyj bei den Oscars? Es hagelt Kritik für Amy Schumers Idee

Weniger begeistert von der Idee zeigten sich die Moderatorinnen des Breaking Points-Podcasts Krystal Ball und Saagar Enjeti. „Das könnte die schlechteste Idee in der Geschichte der Oscars sein“, sagte Ball. „Wisst ihr, dass dieser Typ gerade einen Krieg führt?“

Moderator Enjeti zufolge sei es „das Schlimmste“ im Ukraine-Konflikt*, sich „mit der Hollywood-Elite zu verbünden.“ Das sei nicht das, „was man in diesem Land will, wenn man bedenkt, wie verhasst sie sind“, ergänzte Enjeti in der Folge Breaking Points am Montag (21.03.2022). Krystal Ball wandte sich sogar direkt an Amy Schumer und fand harte Worte für ihren Vorschlag: „Wie kommst du darauf, dass er Zeit oder Lust hat, sich an deiner kleinen Hollywood-Party zu beteiligen?“

Alle Entwicklungen zum Ukraine-Krieg in unserem News-Ticker. (kas/dpa) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.

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