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Luftaufnahme zeigt: Russland hat bewusst Versteck von Kindern bombardiert

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Von: Tim Niemeyer

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Dieses vom Asow-Bataillon zur Verfügung gestellte Bild zeigt das nach Beschuss beschädigte Theater in Mariupol.
Dieses vom Asow-Bataillon zur Verfügung gestellte Bild zeigt das nach Beschuss beschädigte Theater in Mariupol. © dpa

Seit einem Monat tobt der schreckliche Krieg in der Ukraine. Tag für Tag überschlagen sich die Ereignisse. Die Lage zwischen der Nato und Russland ist angespannt. Alle aktuellen Informationen gibt es am Freitag (25. März) in unserem Live-Ticker.

Das Wichtigste zum Thema in Kürze:

Hier geht‘s zum aktuellen News-Ticker

Update, 16.40 Uhr - Putin ließ offenbar bewusst Versteck von Kindern bombardieren

Es sind erschreckende Erkenntnisse, die über die Bombardierung des Theaters in Mariupol ans Licht kommen. Am 16. März wurde das ehemalige Prunkstück der ukrainischen Küstenstadt von einem schweren Bombardement getroffen. Hunderte Zivilisten nutzten das Theater als Versteck, darunter auch viele Kinder. Wie jetzt bekannt wurde, starben etwa 300 Menschen bei der Attacke. Wie neue Luftaufnahmen von vor dem Anschlag zeigen, wurde explizit davor gewarnt, dass sich dort viele Kinder verstecken würden.

Die Anwohner Mariupols hatten extra Markierungen in großen Buchstaben auf Russisch vor und hinter dem Gebäude gemacht. Darauf zu lesen „Kinder“. Die Schriftzüge sind auch noch aus großer Höhe zu erkennen. Dennoch wurde das Theater gnadenlos beschossen. Russland hingegen behauptet nach wie vor, man habe das Theater nur beschossen, weil es als militärische Einrichtung genutzt worden wäre.

Update, 16 Uhr - Putin: Der Westen will unsere Kultur auslöschen

Russlands Präsident Wladimir Putin wirft dem Westen vor, die Kultur seines Landes auslöschen zu wollen. „Heute versuchen sie, die tausendjährige Kultur, unser Volk, auflösen zu wollen“, sagt Putin bei einem im Fernsehen übertragenen Treffen mit Vertretern des Kulturbetriebs. Dabei bezog er sich auch auf die großen russischen Komponisten Tschaikowski, Schostakowitsch und Rachmaninow. Putin spielte dabei auf das Ausfallen von kulturellen Veranstaltungen mit russischem Bezug in westlichen Ländern an. „Genauso verbannen sie russische Schriftsteller und Bücher“, sagt er.

Update, 15.44 Uhr - Russland reagiert auf Nato und schickt mehr Soldaten an die Westflanke

Russland will als Reaktion auf die Nato-Aktivitäten vor seinen Grenzen seine Westflanke militärisch stärken. An der Ostflanke der Nato habe sich eine gewaltige Gruppierung gebildet, „eine mächtige militärische Infrastruktur, eine Verteidigungsstruktur der Nato“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Interfax zufolge.

Der russische Präsident Wladimir Putin hatte laut Peskow Verteidigungsminister Sergej Schoigu bereits zu Schritten für eine Verbesserung der Verteidigungslinie aufgefordert - noch vor den jüngsten Ankündigungen der Nato, ihre Präsenz im Osten weiter zu verstärken.

Nach Darstellung von Peskow soll Schoigu Putin konkrete Vorschläge machen. „Nicht wir haben uns in die Richtung der Nato bewegt, sondern die Nato hat sich in unsere Richtung bewegt und dadurch eine Gefahr für uns erzeugt, die unsere Besorgnis auslöst“, sagte Peskow mit Blick auf die vergangenen Jahre – noch vor dem Beginn des russischen Krieges gegen die Ukraine am 24. Februar.

Die Nato hatte als Reaktion auf den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine ihre Verteidigungspläne aktiviert, Elemente der Nato-Reaktionskräfte verlegt und an der Ostflanke 40 000 Soldaten sowie Luft- und Seefähigkeiten dem direkten Kommando der Nato unterstellt. Derzeit werden zudem kurzfristig vier zusätzliche multinationale Gefechtsverbände in Bulgarien, Rumänien, der Slowakei und Ungarn aufgestellt.

Update, 15.05 Uhr - Moskau: 1351 russische Soldaten in Ukraine getötet

Nach Angaben des russischen Generalstabs sind in der Ukraine 1351 russische Soldaten getötet worden. Bei der „Spezialoperation“ seien zudem 3825 Soldaten verletzt worden, teilte das Militär am Freitag der Agentur Interfax zufolge in Moskau mit. Es waren die ersten offiziellen Zahlen seit Anfang März, als die Zahl mit 498 getöteten Soldaten angegeben worden war. Experten gehen allerdings von Tausenden toten russischen Soldaten aus. Die Nato, die ukrainischen Behörden und der amerikanische, sowie der britische Geheimdienst gehen jeweils von einer Zahl im Bereich der 15.000 aus. Insgesamt sollen sogar an die 40.000 russischen Soldaten mittlerweile kampfunfähig sein.

Update, 14.45 Uhr - Mutiger Held: Hund „Patron“ erschnüffelt Landminen

Patron ist ein Jack-Russel-Terrier und der Held seiner Heimatstadt Tschernihiw nördlich von Kiew. Der zwei Jahre alte Hund begleitet das dortige Entschärfungs- und Entsorgungsteam für Pyrotechnik. 90 Sprengsätze soll der Spürhund laut lokalen Medien bereits entdeckt haben. Damit rettete „Patron“ vermutlich etlichen Menschen das Leben. Er ist auf den Geruch explosiver Chemikalien trainiert und wittert somit im wahrsten Sinne die Gefahr. Hat er eine Mine gefunden, macht er lautstark darauf aufmerksam.

Die Courage des Vierbeiners wird nun auch in den sozialen Medien gefeiert: „Neuigkeiten von Patron! Unser kämpferischer Hund - das Maskottchen der Pyrotechniker von Tschernihiw dient weiterhin! Seit Kriegsbeginn haben er und SES-Pioniere fast 90 Sprengsätze geräumt. Danke, mein Freund, für deine unermüdliche Arbeit“, heißt es in einem hundertfach geteilten Posting.

Update, 14.15 Uhr - Russische Truppen greifen ukrainische Kleinstadt an und kesseln sie ein

Wie die Bild-Zeitung unter Berufung auf lokale Behörden berichtet, wurde die Kleinstadt Slawutytsch nördlich von Kiew von russischen Truppen eingekesselt. Die Angreifer befänden sich direkt an der Stadtgrenze, heißt es in einer Mitteilung. In Slawutytsch leben Arbeiter, die an der Instandhaltung des stillgelegten Atomkraftwerks Tschernobyl beteiligt sind. Der Berater von Präsident Wolodymyr Selenskyj erklärt kurz darauf, dass ein erster Angriff von russischen Truppen auf die Stadt abgewehrt wurde.

Update, 14 Uhr - Kreml: Russland hat keine große Angst vor G20-Ausschluss

Der Kreml hat demonstrativ gelassen auf Forderungen reagiert, Russland aus der Gruppe der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer auszuschließen. „Das G20-Format ist wichtig“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag der Agentur Tass zufolge. Allerdings sei ein Ausschluss „nicht fatal“ - derzeit führten ohnehin die meisten G20-Mitglieder einen Wirtschaftskrieg gegen Russland. Moskau sei bereit, sich an den Sitzungen zu beteiligen, wolle aber nun auch neue Kontakte und Beziehungen aufbauen.

Die USA versuchten auf aggressive Weise, Russland zu isolieren, sagte Peskow. „Bisher war diese Linie nur teilweise effektiv, die Welt ist vielfältiger, es gibt nicht nur die USA und die europäischen Länder.“ Viele Staaten hätten eine deutlich ausgewogenere und nüchternere Haltung, sie stellten Fragen und führten echten Dialog, ohne Russland abzuschneiden.

US-Präsident Joe Biden hatte sich am Vortag für einen Ausschluss Russlands aus der G20 ausgesprochen. Mit China ist allerdings auch mindestens ein Land Mitglied, das als Verbündeter Russlands gilt. Auch die Bundesregierung hält einen Ausschluss für unrealistisch.

Ungeachtet des Krieges in der Ukraine und des internationalen Drucks könnte der russische Präsident Wladimir Putin im Oktober am G20-Gipfeltreffen auf der indonesischen Insel Bali teilnehmen. Putin habe die „Absicht, zum G20-Treffen zu kommen“, sagte die russische Botschafterin in Indonesien, Ljudmila Worobjowa, am Mittwoch vor Journalisten. Aus dem Kreml in Moskau hieß es wenig später, es sei noch zu früh, darüber zu sprechen. Der Gipfel auf Bali findet am 30. und 31. Oktober statt.

Update, 12.50 Uhr - Russlands Außenminister spricht vom „totalen Krieg“

Mit Blick auf westliche Sanktionen hat Russlands Außenminister Sergej Lawrow von einem gegen Moskau gerichteten „totalen Krieg“ gesprochen. „Heute haben sie uns einen echten hybriden Krieg erklärt, den totalen Krieg“, sagte Lawrow am Freitag bei einer Sitzung mit Vertretern einer Diplomatie-Stiftung der Staatsagentur Tass zufolge. Weiter sagte er: „Diesen Begriff, der in Hitler-Deutschland verwendet wurde, sprechen jetzt europäische Politiker aus, wenn sie davon sprechen, was sie mit der Russischen Föderation tun wollen.Die tatsächliche Verwendung des Begriffs durch namhafte EU-Politiker in den vergangenen Wochen ist nicht bekannt.

Im Jahr 1943 hatte NS-Propagandachef Joseph Goebbels in seiner berüchtigten Sportpalastrede zum „totalen Krieg“ aufgerufen.

Lawrow sagte weiter, Europas Politiker wollten Russland „zerstören, brechen, vernichten, erdrosseln“. „Wenn wir diese Gesetzlosigkeit der Sanktionen sehen, ist natürlich klar, dass all diese Werte, die uns unsere westlichen Kollegen ständig gepredigt haben - nämlich Meinungsfreiheit, Marktwirtschaft und die Unverletzlichkeit des Privateigentums, die Unschuldsvermutung - wertlos sind.“

Update, 12.35 - Erdogan fordert Putin zu „ehrenvollem Abzug“ aus der Ukraine auf

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hat Wladimir Putin aufgefordert, einen „ehrenvollen Abzug“ aus der Ukraine zu machen. Wir müssen jetzt sagen „Jetzt musst du der Architekt des Schrittes sein, der zum Frieden getan werden muss“, sagte Erdogan laut dem türkischen Präsidialamt am Freitag in Richtung des russischen Präsidenten.

Erdogan wiederholte, keine Sanktionen gegen Russland verhängen zu wollen. Für die Türkei sei es unmöglich, die Beziehungen zu Russland aufzugeben. Er könne sein Volk in Winter und Schnee nicht in der Kälte zurücklassen und auch nicht die Industrie komplett umstellen. Auch die Türkei ist unter anderem wegen Gas- und anderen Energielieferungen von Moskau abhängig. Außerdem kommen jährlich die meisten Touristen aus Russland in die Türkei. In der Südtürkei entsteht unter russischer Federführung derzeit das erste Atomkraftwerk des Landes. Das AKW soll nach Fertigstellung etwa zehn Prozent des türkischen Energiebedarfs abdecken - in etwa der Verbrauch der Millionenmetropole Istanbul.

Erdogan und die türkische Regierung haben sich im Krieg stark als Vermittler engagiert. Ankara pflegt enge Beziehungen zu Kiew und zu Moskau. Noch am Freitag will Erdogan erneut mit dem ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj und in den kommenden Tagen mit Putin sprechen.

Erdogan sagte, eine Einigung zwischen Russland und der Ukraine sei noch immer möglich, es bestehe aber weiterhin Uneinigkeit in einigen Verhandlungspunkten: „Natürlich fühlt die Ukraine sich mit Themen wie der Krim und dem Donbass nicht sonderlich wohl“, sagte Erdogan.

Update, 11.30 Uhr - Gesuchter ukrainischer General will sich im Austausch für Kinder ausliefern

Der Polizeigeneral Vyacheslav Abroskin will sein Leben im Austausch für das der Kinder in Mariupol geben. Das bot der hochrangige Ukrainer in einem Facebookpost an. Sein Angebot dabei konkret: Er komme in die belagerte Stadt, um alle Kinder innerhalb von drei Tagen zu evakuieren. Am letzten Tag würde er sich an einem Kontrollpunkt stellen. Dort könnten ihn die russischen Truppen abholen.

Der General steht den Angaben nach auf der russischen Fahndungsliste, weil er zwischen 2014 und 2018 Widerstände in der damals umkämpften Region um Donezk organisiert hat. Er sei für den Tod von dutzenden prorussischen Kämpfern verantwortlich und auch schon mehrfach Ziel von russischen Anschlägen gewesen, die er allerdings überlebt habe. Nun sei er bereit sein Leben, für das er die Verantwortung trage, zu geben, um die Kinder von Mariupol zu retten.

Der ukrainische Journalist Alexander Kherbet bestätigte die Echtheit des Angebots.

Update, 11.15 - Vier Tote bei Beschuss von Klinik in Charkiw

Beim Beschuss einer Klinik in der ostukrainischen Stadt Charkiw sind nach Angaben der Polizei vier Menschen getötet worden. Am Morgen sei die Klinik von Raketen getroffen worden. Sie habe als Zentrum für humanitäre Hilfe gedient, eine militärische Einrichtung gebe es nicht in der Nähe, teilt die Polizei in den sozialen Medien mit. Sieben Menschen seien verletzt worden, vier von ihnen starben. Russland hat wiederholt erklärt, es würden nur Einrichtungen des ukrainischen Militärs angegriffen und keine zivilen Ziele.

Update, 11 Uhr - Deutschland will bis 2023 unabhängig vom russischen Gas sein

Deutschland will weg von russischen Energieimporten – und das klappt scheinbar recht schnell. Wirtschaftsminister Robert Habeck (52, Grüne) vermeldete am Freitag: schon bis Mitte dieses Jahres „werden die russischen Ölimporte nach Deutschland voraussichtlich halbiert sein.“ Heißt: in nur drei Monaten. Zum Jahresende werde angestrebt, „nahezu unabhängig“ von russischem Öl zu sein.

Update, 10.40 Uhr - Über eine Viertelmillion Ukraine-Flüchtlinge in Deutschland erfasst

Die Fluchtbewegung aus der Ukraine nach Deutschland hält unvermindert an. Wie das Bundesinnenministerium am Freitag mitteilte, hat die Bundespolizei seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine vor gut einem Monat die Ankunft von insgesamt 253 157 Kriegsflüchtlingen festgestellt. Innerhalb eines Tages kamen rund 7000 Flüchtlinge neu hinzu - eine ähnliche Zahl wie an den Tagen zuvor. In der Vorwoche waren täglich jeweils mehr als zehntausend Ukraine-Flüchtlinge eingereist, die von der Bundespolizei erfasst wurden.

Da es im Regelfall keine festen Grenzkontrollen an den EU-Binnengrenzen gibt und Ukrainer zudem ohne Visum einreisen dürfen, ist die Zahl der tatsächlich Angekommenen wahrscheinlich deutlich höher. Nicht erfasst wird außerdem, wie viele der Geflüchteten von Deutschland aus weiterreisen in anderen Staaten.

Nach Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerks haben seit Kriegsbeginn mehr als 3,67 Millionen Menschen die Ukraine verlassen. Kein Land hat so viele Schutzsuchende aufgenommen wie das Nachbarland Polen.

Update, 10.20 Uhr - Russische Truppen ziehen sich teilweise bis hinter Grenze zurück

Im Nordosten der Ukraine sollen sich nach Angaben der ukrainischen Streitkräfte russische Truppen nach hohen Verlusten teils zurückgezogen haben. Das teilte der ukrainische Generalstab in seinem Lagebericht in der Nacht zu Freitag mit. Demnach beobachte man den Rückzug bestimmter russischer Einheiten hinter die russische Grenze nach dem Verlust von mehr als der Hälfte des Personals.

In den Gebieten würden russische Einheiten weiter die zweitgrößte Stadt Charkiw und die Großstadt Sumy blockieren. Bei Isjum im Gebiet Charkiw bereiteten sich russische Truppen auf eine neue Offensive vor. Moskau gelinge es teilweise, die Landverbindung zwischen dem russischen Gebiet Rostow an der ukrainischen Grenze und der von Russland annektierten Halbinsel Krim zu halten.

Ukrainischen Angaben zufolge wurden in der Nacht zu Freitag zudem ukrainische Streitkräfte in der Region Dnipropetrowsk angegriffen. Russland habe zwei Raketenangriffe auf eine Militäreinheit am Rande der Stadt Dnipro ausgeführt, teilte eine lokale Behörde der Region auf Facebook mit. Die Gebäude der Einheit seien dabei „erheblich“ beschädigt worden und zwei Brände ausgebrochen. Weitere Details etwa zu Opfern gab es zunächst nicht. Die Angaben sind nicht unabhängig zu prüfen.

Update, 9.55 Uhr - Ukrainische Marine bombardiert russische Kriegsschiffe

Vor etwa 24 Stunden griff die ukrainische Marine russische Kriegsschiffe im Hafen von Berdjansk an. Weitere Aufnahmen zeigen nun das Ausmaß des Geschehens und der damit verbundenen Explosionen.

Riesige Rauchschwaden waren laute Augenzeugenberichten auch noch aus weiter Ferne zu sehen.

Neben dem Landungsschiff aus der sogenannten Aligatorklasse soll auch ein Munitionsdepot zerstört worden sein. Außerdem wird von lokalen Medien berichtet, dass weitere russische Schiffe durch den Angriff erheblichen Schaden davon getragen haben sollen.

Update, 9.15 Uhr - Russland denkt über Todesstrafe nach

Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew schließt eine Wiedereinführung der Todesstrafe in seinem Land theoretisch nicht aus. Anlass könnte beispielsweise eine Verschlechterung der Kriminalitätslage sein, sagte er der staatlichen Nachrichtenagentur Ria Nowosti. Die internationale Verpflichtung zur Aussetzung der Todesstrafe sei mit dem Ausscheiden aus dem Europarat entfallen. Zugleich betonte er, dass es sich um eine „schwierige Frage“ handele und keine Notwendigkeit zur Wiedereinführung bestehe, wenn in Russland alles „ruhig“ bleibe.

„Es gibt keine Einschränkungen mehr“, sagte der jetzige Vize-Sekretär des russischen Sicherheitsrates. Es blieben moralische und religiöse Erwägungen sowie die bisherige Rechtsprechung des russischen Verfassungsgerichtes gegen die Todesstrafe. „Aber die Entscheidungen des Verfassungsgerichtes sind nicht die Heilige Schrift, sie können sich ändern“, sagte Medwedew nach Angaben vom Freitag in Moskau.

Anlass für die Abwägung ist das mit dem Ukraine-Krieg verbundene Ausscheiden Russlands aus dem Europarat.

Update, 9 Uhr - Medwedew beschreibt Sanktionen als wirkungslos

Die verhängten Sanktionen haben angeblich keinerlei Auswirkungen auf die russische Regierung. Dies sagt der ehemalige russische Präsident und Vize-Chef des russischen Sicherheitsrates Dmitri Medwedew der russischen Nachrichtenagentur RIA. Er bezeichnete es als „töricht“ zu glauben, die Sanktionen hätten einen Effekt. Sie würden die russische Gesellschaft nur festigen und nicht zu Unmut in der Bevölkerung über die Behörden führen.

135 Kinder seit Kriegsbeginn in der Ukraine verstorben

Seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine vor rund einem Monat sind Angaben aus Kiew zufolge bereits 135 Kinder getötet worden. Mehr als 180 Kinder seien verletzt worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Freitag mit. Die meisten Kinder und Jugendlichen seien in der Region Kiew sowie in den ostukrainischen Regionen Charkiw und Donezk ums Leben gekommen. Die Angaben ließen sich zunächst nicht unabhängig überprüfen.

Am Donnerstag seien im Donezker Gebiet zwei Kinder im Alter von sechs und dreizehn Jahren durch Beschuss verletzt worden, hieß es. Im Gebiet Saporischschja seien am selben Tag drei Teenager durch eine Minenexplosion schwer verwundet worden.

Die Staatsanwaltschaft sprach zudem von mehr als 560 zerstörten Bildungseinrichtungen, mehr als 70 davon seien vollständig zerstört. Moskau betont immer wieder, keine zivilen Objekte anzugreifen, auch wenn die Zerstörungen augenfällig sind.

Die Nacht in der Kurzzusammenfassung:

Den Ticker von Donnerstag (24. März) zum Nachlesen gibt es hier.

nt/dpa

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