Allerdings sind das alles Angaben von der Seite Mariupols und nicht von unabhängiger Seite überprüfbar.
Laut Angaben des Gouverneurs von Tschernihiw steht seine Stadt nach wie vor unter heftigem Beschuss und das trotz der Ankündigung Russlands, die militärischen Aktivitäten dort zu reduzieren. Auf Telegram schreibt Wiatscheslaw Tschaus: „Glauben wir der Ankündigung? Natürlich nicht. Die verminderten Aktivitäten zeigt der Feind in der Region Tschernihiw mit Angriffen auch aus der Luft auf Nischyn und die ganze Nacht über auf die Stadt Tschernihiw.“
Der ukrainische Generalstab schätzt die russischen Todeszahlen mittlerweile auf etwa 17.300. Das geht aus einem Update auf der offiziellen Facebook-Seite hervor. Dazu betont der Generalstab, dass die Daten von Tag zu Tag genauer werden, auch wenn die Sammlung durch die Kampfintensität erschwert wird.
Die Bundesregierung bereitet sich vor dem Hintergrund des russischen Kriegs gegen die Ukraine auf eine erhebliche Verschlechterung der Gasversorgung vor. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck rief deswegen am Mittwoch die Frühwarnstufe des Notfallplans Gas aus. Die Versorgungssicherheit sei weiter gewährleistet.
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Ein russisches Munitionsdepot ist in Belgorod, also auf der russischen Seite der Grenze zur Ukraine, spektakulär in die Luft gegangen. Die Explosion soll noch viele Kilometer weit sichtbar gewesen sein. Laut lokalen Medien hat der Gouverneur von Belgorod, den Vorfall bestätigt. Die Ursache ist allerdings noch nicht bekannt. Zum Teil ist von einem Raketenanschlag der Ukraine die Rede, es wird allerdings auch von Sabotage oder Inkompetenz berichtet.
Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Andrij Melnyk, hat Bundesfinanzminister Christian Lindner schwere Vorwürfe gemacht. Er berichtet der Frankfurter Allgemeinen Zeitung, dass Lindner die Ukraine nach dem Angriff Russlands schon aufgeben wollte.
Weiter führt er aus, dass Lindner nur höflich lächelnd dagesessen hätte und so geredet habe, als sei die Niederlage der Ukrainer längst besiegelt. Lindner habe ihm auch gesagt: „Euch bleiben nur wenige Stunden.“ Das ganze geschah noch am 24. Februar, dem Tag, an dem der russische Präsident Wladimir Putin den Angriff aus Nachbarland gestartet hatte.
Hilfsmaßnahmen und Sanktionen, wie beispielsweise Waffenlieferungen oder den Ausschluss von Russland aus dem internationalen Finanzsystem SWIFT soll Lindner als sinnlos eingestuft haben. Außerdem habe er sich schon darauf eingestellt, mit einer von Russland in Kürze installierten Marionettenregierung in der Ukraine zu verhandeln (wir hatten gestern schon berichtet).
Die FAZ zitiert Melnyk mit den Worten: „Das war das schlimmste Gespräch in meinem Leben.“
Ungeachtet der leichten Fortschritte bei den Verhandlungen mit Russland über ein Ende des Kriegs sieht der ukrainische Präsident die fortgesetzte Verteidigung seines Landes als vorrangig. „Diese Signale übertönen aber nicht die Explosionen russischer Geschosse“, sagte Präsident Wolodymr Selenskyj am Dienstagabend zu Ankündigungen russischer Militärs, etwa den Druck auf die Hauptstadt Kiew zu vermindern. „Die Verteidigung der Ukraine ist unsere Aufgabe Nummer eins, alles andere wird davon abgeleitet“, betonte Selenskyj in seiner täglichen Videoansprache.
Nur auf dieser Grundlage könne mit Russland weiter verhandelt werden. „Der Feind befindet sich weiterhin auf unserem Gebiet“, sagte Selenskyj. Realität sei, dass die ukrainischen Städte weiter belagert und beschossen würden. Daher seien die ukrainischen Streitkräfte „die einzige Garantie für unser Überleben“. Dies sei eine „funktionierende Garantie“.
Daher sehe die ukrainische Seite keinen Anlass, den Worten von Vertretern eines Staates, die weiter an der Vernichtung der Ukraine arbeiteten, Glauben zu schenken. „Ukrainer sind nicht naiv“, sagte Selenskyj.
Den Ticker von Dienstag (29. März) zum Nachlesen gibt es hier.
nt/dpa
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