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Muren und Überflutungen nach Unwetter im Pinzgau: Bezirksalarm ausgelöst

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Von: Martina Hunger

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Eine lokale, aber schwere Gewitterzelle hat in der Nacht auf Freitag (29. Juli) im Oberpinzgau zu Überflutungen und Murenabgängen geführt.

Unwetter im Pinzgau hinterlässt große Schäden.
Unwetter im Pinzgau hinterlässt große Schäden. © Land Salzburg

Update, 13 Uhr - Wildbachsperren haben Schlimmeres verhindert

Bereits in der Nacht wurden die Aufräumarbeiten im Oberpinzgau begonnen und bei Tageslicht intensiviert. Mittlerweile sind alle Straßen wieder frei. „Sorgen bereiten uns aber die prognostizierten starken Niederschläge, die ab dem Nachmittag eintreffen könnten. Lokale Gewitter könnten uns wieder treffen“, sagt Einsatzleiter und Katastrophenschutzreferent Manfred Höger von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See.

Im Ortsteil Grubing in Hollersbach werden in den kommenden Stunden vier Häuser vorsorglich evakuiert, da aufgrund der erwarteten Niederschläge weiterhin Gefahr für die Bewohner besteht. „Zehn bis 15 Personen sind dort betroffen. Diese werden im Wege der Nachbarschaftshilfe vorübergehend woanders untergebracht. Die Häuser sind derzeit nach wie vor nur zu Fuß erreichbar. In drei weiteren müssen sich die Personen zur Sicherheit in den oberen Gebäudeteilen aufhalten. Wir haben sie informiert“, schildert Einsatzleiter Höger die Lage vor Ort.

„Die bestehenden Wildbachsperren in der betroffenen Region haben bis dato noch weitaus größere Schäden durch das Gewitter, das auf der Sonnseite zwischen Wald und Mittersill niedergegangen ist, verhindert“, betont Gebhard Neumayr, Leiter Wildbach- und Lawinenverbauung Pinzgau. „Die Sperre ‚Oberste Salzach‘ hat rund 80.000 Kubikmeter Geröll zurückgehalten, auch jene beim Trattenbach hat sehr gut funktioniert. Der Grubingerbach in Hollersbach ist hingegen nicht verbaut. Dieser hat auch die größten Schäden verursacht“, fasst Neumayr zusammen.

Update, 12.25 Uhr - Bezirksalarm ausgelöst

Nach dem Unwetter mit den durch ausgelösten Murenabgängen und Überflutungen hat die Feuerwehr am Freitagvormittag Bezirksalarm ausgelöst. „Vier Katastrophenzüge vom Pinzgau sind im Einsatz“, so Bezirksfeuerwehrkommandant Portenkirchner. Rund 500 Feuerwehrleute aus dem ganzen Bezirk sind bei den Aufräumarbeiten im Einsatz. Das Schadensausmaß konnte bis dato noch beziffert werden. 

Im Süden Salzburgs gab es zu Überflutungen und Murenabgängen.
Im Süden Salzburgs kam es zu Überflutungen und Murenabgängen. © Land Salzburg

Erstmeldung

„Aus derzeitiger Sicht wurde niemand verletzt, aber wir müssen uns die Schadstellen jetzt bei Tageslicht genau anschauen. Die Experten der Wildbach- und Lawinenverbauung sind bereits unterwegs“, so Einsatzleiter und Katastrophenschutzreferent Manfred Höger von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See am Freitagfrüh in einer ersten Stellungnahme.

Durch den starken Gewitterregen in der Nacht waren hauptsächlich die Gemeinden Krimml, Wald, Hollersbach, Bramberg und Mittersill betroffen. Mehrere Straßen wurden vermurt und konnten durch Sofortmaßnahmen noch in der Nacht frei gelegt werden. In Hollersbach hat der „Grubingbach“ viel Schaden angerichtet, dort sind derzeit vier Häuser noch von der Außenwelt abgeschnitten, insgesamt waren 15 Häuser betroffen.

Polizeidrohne im Einsatz

Die Bewohner waren aufgefordert worden, sich in den oberen Stockwerken aufzuhalten. „Wir haben Kontakt zu den Leuten und sie sind wohlauf“, so Katastrophenschutzreferent Manfred Höger. Insgesamt gab es rund 50 Schadstellen, Dutzende Feuerwehrleute und Einsatzkräfte standen im Einsatz.

„Nach den Sofortmaßnahmen in der Nacht, die wir gemeinsam mit den Einsatzkräften und Helfern noch in der Nacht ergreifen konnten, werden wir uns nun bei Tageslicht ein Bild vom ganzen Ausmaß der Schäden machen. Wildbachsperren werden besichtigt und ausgebaggert, falls nötig, um für eventuelle weitere Regenfälle die Schutzfunktion wieder herstellen zu können. Der Ortsteil beim ,Grubingbach‘ in Hollersbach wird außerdem mit einer Polizeidrohne beflogen, um aus der Luft einen Überblick zu haben“, so Höger.

mh/Pressemitteilung Land Salzburg

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