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Feuer-Tragödie in Österreich: Bub (11) stirbt vor den Augen seiner Mutter

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Von: Martin Weidner

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Oberhofen Irrsee Unglück Bub (11) tot
In diesem Tunnel (rechts) in Oberhofen am Irrsee (Oberösterreich) passierte die schreckliche Tragödie. © hud

Vöcklabruck/Oberhofen am Irrsee – Eine schreckliche Tragödie hat sich bereits am Dienstag (12. April) im Bezirk Vöcklabruck in Oberösterreich ereignet. Dabei kam ein Bub (11) auf tragische Weise ums Leben. Was war passiert?

Gegen 16.30 Uhr war der Bub mit einem Moped im Ortsgebiet von Oberhofen am Irrsee auf einem dortigen Wirtschaftsweg in Richtung Rabenschwand unterwegs. Vermutlich dürfte er kurz zuvor seine Mama überredet haben, ihn auf dem sehr schwach befahrenen Güterweg auch einmal ans Steuer des Mopeds zu lassen. In weiterer Folge wollte der Junge mit seinem Gefährt durch einen unbeleuchteten, einspurigen Tunnel hindurchfahren, der in diesem Bereich die Bahnstrecke der Westbahn (Salzburg - Wien) unterquert.

Genau in diesem Moment war auch ein 69-jähriger einheimischer Landwirt im Begriff, mit seinem Traktor in den Tunnel einzufahren. Der Bursche dürfte nach Polizeiangaben wohl zu spät gesehen haben, wie die zuständige Landespolizeidirektion Oberösterreich nun mitteilte. Es kam - trotz Bremsversuch von beiden Seiten - im Tunnelbereich zum Zusammenstoß zwischen Traktor und Moped.

Die Folgen waren grausam: Das Moped fing Feuer und brannte aus. Für den Bub kam jede Hilfe zu spät. Er verstarb noch an der Unfallstelle an seinen schweren Verletzungen. Die Mutter rannte nach dem Unfall sofort zu ihrem Sohn, zog ihn von dem in Flammen stehenden Moped und trug ihn auf eine Wiese. Dabei erlitt die Mama schwere Verletzungen. Sie wurde anschließend von einem Notarzthubschrauber in ein Krankenhaus nach Salzburg geflogen.

Tiefe Trauer und Fassungslosigkeit im Ort

Die Feuerwehr Oberhofen war mit 20 Einsatzkräften vor Ort und löschte den Brand. Drei Streifen der Polizei Mondsee, mehrere Rettungskräfte und ein Kriseninterventionsteam waren ebenfalls im Einsatz. Das KIT musste neben der Familie des verstorbenen Buben auch die Floriansjünger betreuen, denn viele der Kräfte kannten den Elfjährigen: Sein Vater ist ebenfalls Mitglied der örtlichen Feuerwehr, berichtet der Österreichische Rundfunk (ORF).

In dem kleinen Ort am Irrsee herrschen seit dem Unglück tiefe Betroffenheit und Trauer. „Worte sind eigentlich schwer zu finden, es ist eine sehr, sehr schwierige Situation. Das Schlimme ist, dass man gar nichts tun kann. Wir sind gemeinsam mit der Feuerwehr am Unfallort eingetroffen. Es war ganz wichtig, dass die Krisenintervention sofort vor Ort war. Aber diese Hilflosigkeit macht sehr, sehr betroffen“, sagte Bürgermeisterin Elisabeth Höllwarth-Kaiser (ÖVP) dem ORF. Die Polizei ermittelt nun gegen den Landwirt wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung. Ob auch die Mutter rechtliche Konsequenzen zu erwarten hat, weil sie ihren Sohn ans Steuer des Mopeds ließ, ist derzeit noch unklar.

mw

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