Nach WM-Spiel
Weil er über Niederlage gegen die USA jubelte: Mann (27) im Iran erschossen
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Nach Angaben von Menschenrechtlern ist ein Mann im Iran von Sicherheitskräften erschossen worden, nachdem er das WM-Aus der iranischen Fußball-Nationalmannschaft durch ein 0:1 gegen die USA gefeiert hatte.
Teheran - Der 27-jährige Mehran Samak sei nach der Niederlage „von Sicherheitskräften in den Kopf geschossen“ worden, gab die in Oslo ansässige Menschenrechtsorganisation Iran Human Rights (IHR) bekannt.
Die iranische Auswahl hatte das Duell in der Gruppenphase gegen die als „Erzfeind“ angesehenen US-Amerikaner verloren und war ausgeschieden. Die Niederlage hatte zu Enttäuschung, aber auch zu ausgelassenen Feiern als Form des Protestes im Land geführt. Im Zuge der monatelangen Demonstrationen im Iran unterstützen nicht alle Iranerinnen und Iraner die heimische Nationalmannschaft, die im ersten Gruppenspiel gegen England die Nationalhymne nicht mitgesungen und damit ein Zeichen der Solidarität mit den Protestierenden gesendet hatte.
Iran is a country where people are very passionate about football. Now they are out in the streets in the city of Sanandaj & celebrate the loss of their football team against US.
— Masih Alinejad 🏳️ (@AlinejadMasih) November 29, 2022
They don’t want the government use sport to normalize its murderous regime.pic.twitter.com/EMh8mREsQn pic.twitter.com/MqpxQZqT20
Nach Angaben der Menschenrechtsorganisationen hatte Samak in der Stadt Bandar Ansali am Kaspischen Meer hupend in seinem Auto die Niederlage gefeiert, bevor er erschossen wurde. Das Center for Human Rights in Iran (CHRI) mit Sitz in New York bestätigte, dass Samak von Sicherheitskräften getötet worden sei, während er feierte.
His name was #MehranSamak. He was shot in the head by state forces when he went out to celebrate the Islamic Republic’s loss at #FIFAWorldCup2022 in Bandar Anzali last night like many across the country. He was just 27 years old.#مهسا_امینی pic.twitter.com/rfJuuODUiq
— Iran Human Rights (IHR NGO) (@IHRights) November 30, 2022
Das Land wird seit Mitte September von einer landesweiten Protestwelle erschüttert. Auslöser war der Tod der 22-jährigen Kurdin Mahsa Amini im Polizeigewahrsam - sie war von der Sittenpolizei festgenommen worden, weil sie ihr Kopftuch nicht ordnungsgemäß getragen haben soll.
Immer wieder kommt es zu heftigen Auseinandersetzungen mit den Protestierenden. Laut IHR wurden mindestens 448 Menschen durch Sicherheitskräfte getötet, das Militär spricht von mehr als 300 Todesopfern. Trotzdem setzt sich die Protesthaltung im Iran gegen das Mullah-Regime unvermindert fort.
sid