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Besondere Sternennächte: Darum lohnt es sich im Juni länger wach zu bleiben

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Planet Saturn
Der Ringplanet Saturn ist diesen Monat im Sternbild Steinbock zu finden. © Markus Dorfberger

Die Nächte sind im Juni zwar kürzer, aber Hobbyastronomen kommen trotzdem voll auf ihre Kosten. Der Juni bietet in klaren Nächten die ganze Pracht des Universums: die Milchstraße und vier Planeten, die man sonst kaum zu Gesicht bekommt, sind dann am Sternenhimmel sichtbar. Ein ganz weit entfernter ist auch dabei - er ist rund 664 Millionen Kilometer von der Erde weg und hat ganz besondere Erkennungsmerkmale.

Die Nächte werden kürzer jedoch nicht mehr richtig dunkel. Am 21. Juni ist der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres, zusätzlich auch noch der Astronomische Sommeranfang.

Planetenschau im Juni: Venus, Mars, Jupiter und Saturn sichtbar

Im Juni kann man alle mit bloßem Auge sichtbaren Planeten, bis auf den Merkur, beobachten. Dabei ist die Venus das hellste und auffälligste Objekt am Morgenhimmel. Sie geht zu Monatsbeginn noch gegen 3:55 Uhr auf während sie am Monatsende schon bereits um 3:26 Uhr erscheint. Eine schöne Begegnung der Venus mit der abnehmenden Mondsichel ist in den Morgenstunden des 26. Juni zu beobachten.

Unser Nachbarplanet, der rote Mars, wird mehr und mehr zum Objekt der zweiten Nachthälfte. Der Mars ist meist im Sternbild Fische zu finden. Nur vom 3. bis 9. des Monats hält er sich im Sternbild Walfisch auf. Zu Monatsbeginn geht Mars gegen 2:58 Uhr auf und verfrüht seine Aufgänge zum Monatsende schon auf 1:44 Uhr. Wie Mars ist auch Jupiter nur in der zweiten Hälfte der Nacht zu beobachten. Am 22. des Monats bietet sich uns ein schöner Anblick. Denn gegen drei Uhr früh steht am Osthimmel der abnehmende Halbmond zwischen Mars und Jupiter.

Jupiter wird im Laufe des Monats sehr hell und verlagert seinen Aufgang von 2:52 Uhr auf 1:05 Uhr. Ebenfalls ab Mitternacht ist der Ringplanet Saturn zu beobachten. Er geht etwa eine Stunde früher auf als Jupiter und ist im Sternbild Steinbock zu finden. Somit lohnt es sich für Planetenbeobachter im Juni allemal, bis in die zweite Nachthälfte wach zu bleiben. Schließlich ist innerhalb weniger Stunden tatsächlich das halbe Sonnensystem beobachtbar.

Weitere Highlights am Sternenhimmel im Juni:

Tief über dem südöstlichen Horizont funkelt Antares im Skorpion. Hoch am Himmel, man muss den Kopf schon in den Nacken legen, wird man den Großen Wagen finden. Wenn man den Schwung der Wagendeichsel in Richtung Horizont verlängert, trifft man erst auf den hellen Stern Arktur im Bootes und später auf Spica in der Jungfrau. Noch ein Stück weiter rechts schwebt der Löwe über dem südwestlichen Horizont.

Sternenhimmel
Sternenhimmel © Stellarium

Etwas links oberhalb des hellen Sterns Arktur im Bootes fällt ein kleines Halbrund von Sternen auf: Die Nördliche Krone mit ihrem Hauptstern „Gemma“, dem Edelstein der Krone.

In Richtung Horizont erstreckt sich der Schlangenträger zusammen mit der zweigeteilten Schlange, beide Sternbilder sind äußerst lichtschwach. Attraktiver wird der Sternenhimmel wieder in Ostrichtung. Dort ist bereits das Sommerdreieck aus den drei hellen Sternen Wega in der Leier, Deneb im Schwan und Atair im Adler aufgegangen.

Sommerdreieck
Sommerdreieck © Stellarium

Mond und Sonnenaufgangs Plus Untergangszeiten für Rosenheim:

Wir wünschen euch wie immer einen klaren Himmel und viel Spaß beim Beobachten!

Markus Dorfberger

Unsere Sternenexperten:

Alles über den aktuellen Sternenhimmel, astronomische Beobachtungen oder den derzeitigen Mondstand erfahrt Ihr bei den Astronomie-Experten der Sternwarte in Laufen, sowie bei www.der-himmel-im-suedosten.de, viele Infos findet Ihr auch auf www.facebook.com/derHimmelimSuedosten.

Ihr habt etwas Außergewöhnliches am Himmel entdeckt? Schickt uns Eure Beobachtungen an leserbriefe@ovb24.de, unsere Experten beantworten Eure Fragen.

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