Sternenhimmel im Januar
Spektakulärer Orionnebel: So findet Ihr die „Kinderstube der Sterne“ am Nachthimmel
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Der dunkle Januar-Nachthimmel hält auch 2023 einige außergewöhnliche Phänomene bereit, für die sich das Aufbleiben lohnt. Zum einen wäre da der sehenswerte Orionnebel, der auch die „Kinderstube der Sterne“ genannt wird. Und es wird die Frage geklärt, warum wir jetzt nicht Sommer haben, wo doch die Sonne der Erde am nächsten ist.
Es ist Winter und doch könnte man sich die Frage stellen, warum wir nicht Sommer haben und es viel wärmer sein müsste bei uns. Denn am 4. Januar ist die Erde der Sonne mit nur 147,1 Millionen Kilometer recht nahe. So nahe wie das ganze Jahr dann nicht mehr. Zum Vergleich: Der sonnenfernste Punkt liegt bei 152,1 Millionen Kilometern. Aber merkt man davon etwas auf der Erde? Ganz klar nein! Und das ist auch ganz normal. Denn die Erde umkreist die Sonne ja nicht in einer Kreisrunden Umlaufbahn, sondern in einer Ovalen.
Unsere Jahreszeiten vereinfacht erklärt
Warum ist es im Januar kalt, obwohl die Sonne der Erde am nächsten ist? Weil nicht die Entfernung der Erde zur Sonne unsere Jahreszeiten bestimmt, sondern die Neigung der Erdachse. Durch die Neigung trifft die Sonne unterschiedlich stark auf die Nord- und die Südhalbkugel. Dadurch entstehen die Jahreszeiten.
Am nächtlichen Sternenhimmel sind die Wintersternbilder in voller Pracht zu bewundern. Das Sternbild Stier mit seinen offenen Sternhaufen der Plejaden ist besonders in einem Fernglas schon recht eindrucksvoll.
Aber auch links unterhalb vom Sternbild Stier lässt sich ein sehr bedeutendes Wintersternbild finden und zwar das Sternbild des Himmelsjäger Orion. In dessen Schwert-Gehänge lässt sich ein großes Sternenentstehungsgebiet beobachten, die „Kinderstube unserer Sterne“: M42 oder auch der Große Orionnebel genannt. Er liegt etwa 1600 Lichtjahre entfernt, was bedeutet dass wir 1600 Jahre in die Vergangenheit blicken, wenn wir sein Licht sehen.
Selbst mit bloßem Auge lässt er sich als nebligen Fleck schon erkennen, im Fernglas lässt er sich noch besser beobachten. Mit einem Teleskop lässt sich die ganze Pracht beobachten. In größeren Geräten ab 50cm+ lassen sich im Übrigen die ersten Farben mit bloßen Auge beobachten. Wie das ungefähr aussehen könnte, zeigt uns die untere Aufnahme durch ein kleineres Teleskop mit längere Belichtungszeit fotografiert.
Neben den bekannten Plejaden solltet ihr versuchen, den Orionnebel zu beobachten, er ist definitiv empfehlenswert.
Die Wintermilchstraße zieht durch die Sternbilder Großer Hund, Einhorn, Zwillinge, Stier, Fuhrmann, Perseus und Kassiopeia. Sie ist nicht so hell wie im Sommer, da wir von der Erde aus derzeit zum Rand unserer Galaxis hin blicken.
Die Planeten im Januar:
Der Mars stand Anfang Dezember 2022 in Opposition (sonnennächster Punkt) zur Sonne. Noch leuchtet er hell im Stier, und seine rote Farbe lässt sich beobachten, am Morgen des 31. Januar wird Mars vom zunehmenden Halbmond besucht.
Jupiter ist ebenfalls noch ein auffälliges Objekt am westlichen Abendhimmel. Durch ein Fernglas lassen sich bereits seine vier hellsten Monde beobachten, die scheinbar jeden Tag etwas anders um dem Jupiter tanzen.
Aufgangs- und Untergangszeiten für Sonne und Mond in Rosenheim:
- MOND:
- 1. Januar: Untergang 13:37 Uhr beleuchtet zu 77,1 % zunehmend, Mondaufgang um 12:51 Uhr
15. Januar: Aufgang 00:38 Uhr beleuchtet zu 48,8 % abnehmend, Monduntergang um 11:35 Uhr
31. Januar: Untergang 03:59 Uhr beleuchtet zu 79,5 % zunehmend, Mondaufgang um 12:11 Uhr
(7. Januar: Vollmond / 15. Januar: abnehmender Halbmond / 21. Januar: Neumond / 28. Januar: zunehmender Halbmond) - SONNE:
- 1. Januar: Aufgang 8:00 Uhr, Sonnenuntergang um 16:29 Uhr
15. Januar: Aufgang 7:56 Uhr, Sonnenuntergang um 16:45 Uhr
31. Januar: Aufgang 7:40 Uhr, Sonnenuntergang um 17:09 Uhr
Markus Dorfberger
Unsere Sternenexperten:
Alles über den aktuellen Sternenhimmel, astronomische Beobachtungen oder den derzeitigen Mondstand erfahrt Ihr bei den Astronomie-Experten der Sternwarte in Laufen, sowie bei www.der-himmel-im-suedosten.de, viele Infos findet Ihr auch auf www.facebook.com/derHimmelimSuedosten.
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