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Winter ade: Erste Frühlingsboten am Sternenhimmel

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Von: Markus Dorfberger

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Nachthimmel mit Mond, Jupiter und Venus
Derzeit gut zu beobachten: eine Konjunktion von Mond, Jupiter (oberhalb vom Mond) und Venus (rechts leicht unterhalb vom Mond). © Markus Dorfberger

Es wird Frühling, auch am Sternenhimmel. Das erkennt man am Wechsel von den Winter- zu den Frühlingssternbildern. Welche Planeten im März besonders schön zu sehen sind, weiß unser Experte Markus Dorfberger.

Im März wird am nächtlichen Sternenhimmel der Übergang von den Winter- zu den Frühlingssternbildern eingeläutet. Abends kann man sich noch über die Wintersternbilder des Orion, Stier, Fuhrmann, Zwillinge, Großen Hund und des Kleinen Hundes erfreuen. 

Sternkarte für den 15. März um 21 Uhr MEZ
Die abgebildete Sternkarte ist für den 15. März um 21 Uhr MEZ erstellt und bildet den Sternenhimmel entsprechend am Monatsanfang rund eine Stunde später sowie am Monatsende ca. eine Stunde früher ab. © Stellarium

Um Mitternacht haben sie dann den Frühlingssternbildern rund um den Löwen Platz gemacht. Zwischen den Zwillingen und dem Löwen fällt das Tierkreissternbild Krebs kaum auf. Bei klarem und dunklen Himmel (Fernab von künstlichen Lichtquellen) wird man mitten im Krebs einen Nebelfleck entdecken: den offenen Sternhaufen M44 die Praesepe, oder auch „die Krippe“. 

Sternbild Krebs
Sternbild Krebs © balkonsternwarten-netzwerk /Grafik Markus Dorfberger

Beim Sternbild Krebs handelt es sich wirklich um nur ein sehr schwaches Sternzeichen. Um euch das besser zu zeigen haben wir es in diesem Sternbildfoto etwas verdeutlicht. Dabei fällt neben M44 auch ein weiterer Sternhaufen auf, M67 ist ebenfalls besonders eindrucksvoll, auch schon mit kleineren Ferngläsern.

M44 durch ein 8cm Linsenteleskop [Langzeitaufnahme]
M44 durch ein 8cm Linsenteleskop [Langzeitaufnahme] © Markus Dorfberger

In Südostrichtung geht Spica im Sternbild Jungfrau bereits auf. Weiter nordöstlich funkelt der orange Stern Arktur im Sternbild Bootes. Die ersten Sommersternbilder sind also auch nicht mehr weit entfernt.  

Rückblick Komet C/2022 E3

Einen kleinen Rückblick zum Komet C/2022 E3: Teilweise war er, wenn auch nur schwer mit bloßem Auge, als ganz kleiner Nebelfleck zu sehen. Er war also kein Vergleich zu Neowise aus dem Jahr 2020, der über den Sommer sehr lange und gut beobachtet werden konnte. Bei Komet C/2022 E3 (ZTF) spielte oft das Wetter nicht mit: wenn es aufgeklart hat, hat der zunehmende Mond durch seine Helligkeit, ihm ziemlich die Show gestohlen.

Es gibt im Übrigen neue Erkenntnisse zum Kometen, die wir euch nicht vorenthalten wollen: Er hat eine Umlaufbahn von 52.000 Jahren, sein Durchmesser liegt bei ca. 1 km. Genannt wurde er auch der grüne Komet, aufgrund seiner grünlichen Erscheinung. Diese ungewöhnliche Färbung stammt vom zweiatomigem Kohlenstoff (C²), wie man mittels Spektraluntersuchungen festgestellt hat.

Komet C/2022 E3 (ZTF) beim Planeten Mars (10.02.2023)
Komet C/2022 E3 (ZTF) beim Planeten Mars (10.02.2023)- auch genannt der „grüne Komet“. Hier sieht man, wie er zu diesem Beinamen kam. © Rochus Hess

Die Planten im März:

Wer gern auf Merkurjagd geht, kann schon Ende März über dem abendlichen Westnordwesthorizont nach ihm suchen. Ein Fernglas ist erforderlich.

Die Venus strahlt hell am Abendhimmel. Ihre Bahn führt sie von den Fischen in den Widder. Anfang März passiert sie Jupiter, Ende März Uranus. Am 24. März bilden Venus und die Mondsichel ein adrettes Duo.

Jupiter wird am 1./2. März von Venus passiert. Am 22. März sieht man noch einmal die schmale Mondsichel neben ihm. Ende März verschwindet Jupiter dann in der Abenddämmerung.

Mars wechselt Ende März vom Stier in die Zwillinge. Man kann seine Positionsveränderung zu den Sternen jetzt relativ gut verfolgen. Mit knapp 1. Größe ist Mars noch relativ hell.

Sterne 1. Größe:

Als Sterne 1. Größe werden seit der griechischen Antike die etwa 20 hellsten Fixsterne bezeichnet. Sterne 1. Größe bezeichnet man alle Sterne, die heller als +1,5 mag sind.

In Magnituden misst man in der Astronomie die scheinbare Helligkeit eines Sterns, also wie hell Beobachter auf der Erde den Stern wahrnehmen können. Die Abkürzung für Magnitude ist mag. Sterne, die einen kleineren mag-Wert haben, werden heller wahrgenommen, als Sterne mit einem größeren mag-Wert.
Mit bloßem Auge, ohne Hilfsmittel, kann man bei sehr dunklem Himmel, Sterne bis zur Größenklasse 6 mag erkennen.

Aufgangs- und Untergangszeiten für Sonne und Mond in Rosenheim:

Markus Dorfberger

Unsere Sternenexperten:

Alles über den aktuellen Sternenhimmel, astronomische Beobachtungen oder den derzeitigen Mondstand erfahrt Ihr bei den Astronomie-Experten der Sternwarte in Laufen, sowie bei www.der-himmel-im-suedosten.de, viele Infos findet Ihr auch auf www.facebook.com/derHimmelimSuedosten

Ihr habt etwas Außergewöhnliches am Himmel entdeckt? Schickt uns Eure Beobachtungen an leserbriefe@ovb24.de, unsere Experten beantworten Eure Fragen.

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