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Ruhpoldinger Biathlet Marco Groß über Saisonverlauf enttäuscht: „Kann ich nicht verstehen“

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Von: Siegi Huber

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Der Ruhpoldinger Biathlet Marco Groß startete in der abgelaufenen Saison im IBU-Cup.
Der Ruhpoldinger Biathlet Marco Groß startete in der abgelaufenen Saison im IBU-Cup. © wuk

Nach der Biathlon-Saison im IBU-Cup zeigt sich der Ruhpoldinger Marco Groß – Sohn des neunmaligen Weltmeisters Ricco Groß – enttäuscht. Nach einigen Entscheidungen des Verbands denkt er jetzt sogar über ein Karriereende nach und äußert seinen „Plan B“.

Ruhpolding – Eine etwas durchwachsene Bilanz zieht Biathlet Marco Groß aus Ruhpolding was die vergangene Wintersaison betrifft. „Es war richtig schwierig, mir haben viele Wettkämpfe gefehlt, weil der Verband immer gesagt hat, die jüngeren Sportler vorzuziehen“, beklagt der 27-jährige. Was ihn daran stört: Jene Biathleten, die vor ihm nominiert worden sind, seien in der Regel gleich alt oder sogar älter gewesen.

„Um Weihnachten waren es im IBU-Cup noch sehr knappe Abstände“, erinnert er sich. Der Einstieg in die Saison verlief nach seinen Worten zufriedenstellend. „Läuferisch habe ich mich steigern können, beim Schießen hat es manchmal weniger geklappt“, gibt der älteste Sohn vom neunfachen Weltmeister Ricco Groß zu. Immerhin kam er vergangenes Jahr bei einem Weltcup zum Einsatz – und zwar in Antholz. Zudem hatte er in manchen Wettkämpfen Pech, wie zum Beispiel in Pokljuka, wo er stürzte. Eine sehr gute Leistung lieferte mit dem fünften Platz im Sprint beim IBU-Cup in Obertilliach.

Marco Groß über Saisonverlauf enttäuscht: „Kann ich nicht verstehen“

„Das mit dem auf Junge setzen und im Weltcup einzusetzen, kann ich nicht verstehen, weil sie eben älter sind als ich. Ich frage mich schon lange, warum das so ist“, meint er kopfschüttelnd. Sein Trainer Tobi Reiter ist etwas zwiegespalten, was die Aussagen seines Schützlings betreffen: „Im Verlauf der Saison hat er läuferisch einen Sprung nach vorne gemacht. Nach dem fünften Platz in Obertilliach hätte ich ihn gerne zum Ende der Saison in Kanada dabeigehabt“, so sein Trainer – leider hat man sich gegen ihn entschieden.

„Seine Reaktion kann ich verstehen. Er hat in den letzten Jahren eine sehr gute Entwicklung genommen. Unser Problem im DSV sind halt leider die Jahrgänge um 1995, 96, 97 und 98. Wir müssen wirklich auf die noch jüngeren Athleten bei den Herren schauen, um wieder eine schlagkräftige Weltcupmannschaft auf die Füße zu stellen“, prognostiziert Reiter. So haben in den vergangenen Jahren knapp zehn der männlichen Biathleten aus dieser Altersgruppe die Karriere beendet oder tummeln sich im drittklassigen Deutschlandpokal.

Plan B – Ausbildung im Handwerk

Zum Abschluss der Saison findet sich Marco Groß auf dem 19. Platz in der Gesamtwertung des IBU-Cups, geschuldet auch den fehlenden Einsätzen. Auf die Frage, wie es bei ihm sportlich weitergehen soll, reagiert er mit einem Achselzucken. „Die Entscheidung liegt beim DSV, ob er mich weiter will? Sonst steht alles auf der Kippe. Zum Glück habe ich die Unterstützung meines Sponsors (Bioteaque).“

Marco Groß hat aktuell keinen Platz als sogenannter „Behördensportler“ bei der Bundeswehr, beim Zoll oder der Polizei. „Das wird auch nichts mehr, weil ich dafür zu alt bin“, weiß er und verrät seinen „Plan B“: „Ich bin am Überlegen, ob ich eine Ausbildung im handwerklichen Bereich mache, das liegt mir“ und gibt auch noch was Positives Preis. „Ich bin jetzt seit vergangenem Sommer mit meiner Lena (Häcki) verheiratet und die Ehe tut uns beiden so richtig gut.“

SHu.

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