Zoff bei Aldi: „Sehr, sehr traurig“ - beliebtes Produkt sorgt für Ärger

Viele Kunden kaufen bei Aldi, weil die Produkte einerseits günstig, andererseits auch praktisch und äußerst beliebt sind. Ein Artikel hat aber offenbar zuviel „Zuneigung“ bekommen - und sorgt deshalb für einigen Ärger.
Mülheim/München - „Ist der Flamingo das neue Einhorn?“, fragte die Deutsche Presse-Agentur in einem Rückblick auf das Jahr 2017. Diese Frage harrt noch ihrer Beantwortung. Klar ist in jedem Fall: Für Aldi Süd ist der Flamingo gewissermaßen ein echter Problem-Bär. Denn um das Tier gibt es - in Form eines aufblasbaren Schwimmgefährten für kleine und größere Kinder - bei dem Discounter reichlich Ärger. Der Grund: Der Flamingo ist zu beliebt.
Denn seit Donnerstag sollte der rosarote Vogel bei Aldi Süd für 10 Euro als Bade-Luftmatratze erhältlich sein. So einige Kunden gingen allerdings offenbar leer aus.
Zu wenige Vögel bei Aldi Süd - „sehr, sehr traurige“ kleinen Kunden sind die Folge
Exemplarisch steht wohl der Fall einer Mutter aus Nordrhein-Westfalen. „Donnerstag Morgen kurz vor acht beim Aldi in Sindorf“ habe sich die Misere zugetragen, schildert die Frau den Fall in ihrem Beschwerde-Post auf Facebook. „Meine Tochter wollte unbedingt den Flamingo haben, den Sie schön in der Werbung präsentiert haben“ - „aber als ich endlich zur Aktionsware durchgekommen war, gab es keinen Flamingo mehr“, schreibt sie.
Mehr noch: Bei zwei weiteren Filialen, die die Mitarbeiter des Marktes für den kleinen Flamingo-Fan anriefen, sei der aufblasbare Wasser-Vogel vergriffen gewesen. Eine Freundin und der Bruder der Kundin hätten, so schätzt sie, erfolglos 13 weitere Aldi-Süd-Läden abgeklappert. Das Ergebnis: Eine „sehr, sehr traurige“ Tochter.
„Woher bekomm ich jetzt mein Flamingo-Schwimmtier?“
Die Frau blieb mit ihrer Beschwerde nicht alleine. „Ich finde es sehr schade, dass am Donnerstag um 8.05 alle Flamingo-Schwimm-Tiere ausverkauft waren“, klagt auch eine andere Kundin. „8.10 Uhr“ nannte eine weitere Userin als Zeitpunkt des Flamingo-Verkaufsstopps.
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Einige Kunden wurden angesichts des Mangels an Schwimm-Flamingos grundsätzlich. „Ich würde gerne mal wissen warum in den Prospekten immer ein Datum steht, ab wann die Angebote verfügbar sind, die Ware dann aber schon am Abend davor erhältlich ist? Ich finde das sehr ärgerlich!“, beklagte sich eine Userin - und fügte, immerhin mit Lach-Emoji versehen, ihre enttäuschte Frage hinzu: „Woher bekomm ich jetzt mein Flamingo-Schwimmtier?“
Sonderangebote schon am Vorabend im Verkauf? Das sagt Aldi Süd
Aldi Süd blieb nichts anderes übrig, als bedauernd das offensichtlich zu geringe Flamingo-Angebot in vielen Märkten einzugestehen. „Der Großteil unserer Aktionsartikel ist jedoch meist noch am Abend oder an den Folgetagen eines Werbetermins erhältlich“, relativierte der Discounter.
Den Vorwurf, dass Aktionsartikel generell schon am Vorabend verkauft würden, wies Aldi zurück. „Wir sind etwas verwundert, da unsere Aktionsware nicht am Vorabend verkauft werden darf. Nur Blumen und Food-Artikel dürfen im Zweifelsfall am Vorabend angeboten werden, da es es sich um verderbliche Produkte handeln kann“, schrieb der Discounter.
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Aldi will einen Kundenvorschlag prüfen
Einen Kundenvorschlag will Aldi Süd nun immerhin prüfen. Die User-Idee, einen Teil der Waren bis zum Nachmittag zurückzuhalten und dann erst zum Verkauf bereitzulegen, schien der Social-Media-Abteilung des Discounters bedenkenswert: „Ihren Wunsch, unsere Aktionsware 2x täglich auszulegen, geben wir gerne an die zuständigen Kollegen weiter“, hieß es.
So nebenbei könnte der Fall übrigens auch einen Schritt zur Klärung im Sympathie-Duell Flamingo vs. Einhorn bedeutet haben. Denn auch Einhörner hatte Aldi Süd bei seiner Luftmatratzen-Aktion im Angebot. Auch die waren offenbar schnell vergriffen. Bei den Kundenbeschwerden auf der Facebook-Seite des Discounters siegte der Flamingo jedoch recht eindeutig. Vier Mal wurde bis Montagvormittag dort „Flamingo-Mangel“ gerügt - nur einmal das Einhorn vermisst.
Ein weiterer positiver Seiten-Aspekt: Bislang gab es keine Beschwerden über die Qualität der Schwimmtiere - nachdem zuletzt so einige Discounter und Supermärkte Produkte zurückrufen mussten; Aldi Süd unter anderem in einem Fall wegen Explosionsgefahr. Hart traf es unlängst auch die Penny-Kunden. Dort war ein Bier fälschlicherweise als alkoholfrei ausgezeichnet worden.
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fn