Erpresser: Job her oder Doktorarbeit ins Netz
Frankfurt - Seit der Guttenberg-Affäre sind Plagiatsjäger gefürchtet. Ein Banker wollte das für sich nutzen und erpresste einen Manager nach dem Prinzip 'Job her oder deine Doktorarbeit landet im Netz'.
Erpressungsversuch unter Bankern: In Frankfurt soll ein Mann versucht haben, einen hoch dotierten Job bei einer Großbank zu bekommen, indem er einem Manager mit der öffentlichen Bloßstellung von dessen Doktorarbeit drohte. Die Staatsanwaltschaft Frankfurt bestätigte am Donnerstag einen entsprechenden Bericht der „Bild“-Zeitung.
Die beiden Männer kannten sich aus der Bank, wie eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft sagte. Der Erpresste sei dort „im gehobenen Management“ tätig, der Beschuldigte habe früher unter ihm gearbeitet. Mitte Januar trafen sich die beiden in einem Café, in dem der frühere Mitarbeiter den Manager mit dem Vorwurf konfrontierte, seine Doktorarbeit enthalte Fehler. Er arbeite für eine bekannte Enthüllungsplattform im Internet und werde die Arbeit ins Netz stellen.
Der Manger könne das jedoch abwenden, wenn er dafür sorge, dass der ehemalige Kollege eine gut dotierte Festanstellung bei der Großbank bekomme. Das Opfer zeigte den Mann jedoch an, die Staatsanwaltschaft ermittelt wegen Nötigung. Die Polizei habe den Mann vernommen, der habe aber geschwiegen. Für die Ermittlungen sei es unerheblich, ob die Promotion Fehler enthalte oder nicht, hieß es bei der Staatsanwaltschaft.
dpa