Wieso Kryptowährungen eine Gefahr für die Bundesliga darstellen

Kryptowährungen stoßen in der großen weiten Welt immer mehr auf Zuneigung. Auch die Sportwelt entdeckt die Welt des digitalen Geldes für sich. Doch die Warnrufe der Experten – auch für die Bundesliga – werden immer lauter.
Bundesliga – Die Krypto- und Sportwelt verschmelzen zunehmend. Allerdings befürchten einige Experten – auch aufgrund des steigenden Sponsorings seitens Kryptofirmen unter anderem auch in der Fußball-Bundesliga – dass die Glaubwürdigkeit der Profivereine darunter leiden könnte.
Sponsoring „aus der Schmuddelecke“
Professor Markus Kurscheidt, Inhaber des Lehrstuhls für Sportwissenschaft II an der Universität Bayreuth erklärte zuletzt gegenüber der Deutschen Presse-Agentur, dass die „Verschlüsselung durch Blockchain zwar ein sehr positiver Service für die Fans sein kann“, allerdings das Negative jedoch die Tatsache sei, dass „Kryptowährungen weiterhin etwas aus der Schmuddelecke kommen würden und relativ undurchsichtig seien“. Auch müssen man eine weitere negative Seite von Blockchain, den Energieverbrauch, also den ökologischen Fußabdruck, ebenfalls in Betracht ziehen.
Für die„Taskforce Zukunft Profifußball“ der Deutschen Fußball Liga (DFL), die zu Corona-Zeiten kurzerhand ins Leben gerufen wurde, sind die Zahlungsströme ein sehr ernst zu nehmendes Thema. Kurscheidt warnt davor, dass, wenn die Partnerschaften zwischen den Profiklubs und der Kryptobranche eines Tages die Überhand nehmen sollten, die Fans langsam aber sicher anfangen werden, kritische Fragen zu stellen.
Weltstars wie Messi und LeBron als Markenbotschafter
Für viele Anhänger ist das wahrscheinlich unvorstellbar, aber soweit ist diese schon bald mögliche Realität gar nicht entfernt. Beispielsweise ist die Kryptobörse Crypto.com, die Anfang des Jahres mit einem der besten Basketballer der Welt, LeBron James, eine Partnerschaft eingegangen sind, ist zudem auch Sponsor der Fußball-WM 2022 in Katar. Oder aber Socios.com, die zuletzt mit Lionel Messi, dem Weltfußballer schlechthin, einen wichtigen Markenbotschafter für sich gewinnen konnten. Dem 34-jährigen Fußballer spült das in den nächsten drei Jahren satte 20 Millionen US-Dollar in die Kassen.
In der Bundesliga hingegen bestimmen aktuell der Handel mit digitalen Sammelkarten via Sorare, also NFTs (Non-Fungible Tokens) die Tagesordnung. Aber auch die Schweiz gilt als Vorreiter in Sachen NFT und Blockchain, wie man an den Beispielen der Schweizer Super-League-Klubs BSC Young Boys und St. Gallen erkennen kann.
In anderen Ländern, wie zum Beispiel in Spanien, setzt sich der Trend ebenfalls durch. Sicherlich macht es das sensationelle Aus in der UEFA Europa League gegen Eintracht Frankfurt nicht rückgängig, aber selbst der große FC Barcelona, der in den letzten Jahren weit über seine Verhältnisse lebte, hat vor wenigen Wochen angekündigt, dass sie eigens NFTs und das Metaverse anpacken werden.
Krypto: Schweizer Banken als Vorbild?
Insbesondere die Pandemie hat im Grunde diese Entwicklung angekurbelt. Die über lange Zeit leer gebliebenen Ränge waren dem Profifußball ein Dorn im Auge. Beispielsweise erlebte die Bundesliga die heftigste Finanzkrise ihrer Geschichte. Logischerweise erscheint eine Branche mit Summen in Milliardenhöhe natürlich mehr als attraktiv.
Der Kryptobranche eilt aber ein schlechter Ruf voraus, weil die Anonymität zu weit im Vordergrund steht. Aufgrund der Tatsache, dass Transaktionen inkognito abgewickelt werden, besteht große Gefahr, dass sie, wie bereits oben erwähnt, mit Steuerhinterziehung, Geldwäsche und Drogenfinanzierung in Verbindung gebracht werden kann.
Experten wie Bernhard Herz, ebenfalls von der Universität Bayreuth, der wiederum Forschungen zu Geldtheorie und Geldpolitik vornimmt, vergleichen die Kryptobranche mit Schweizer Banken, da diese ja auch den Ruf haben, unter anderem Steuerhinterziehung zu erleichtern. Gerade deshalb müssen Profivereine „ganz genau hinschauen, mit wem sie Geschäfte machen“.
mck