Globale Wirtschaftskrise kostet Millionen Jobs

Genf - Die weltweite Arbeitslosigkeit wird nach Einschätzung der Internationalen Arbeitsorganisation ILO ungeachtet eines leichten Anziehens der globalen Konjunktur weiter deutlich steigen.
Im laufenden Jahr dürfte sie um 5,1 Millionen auf mehr als 202 Millionen Stellenlose wachsen und 2014 um weitere drei Millionen zulegen, erklärte die Sonderorganisation der Vereinten Nationen in einem am Dienstag in Genf vorgelegten Bericht.
2012 gab es demnach als Folge der schwachen globalen Wirtschaft weltweit gut 197 Millionen Menschen ohne Job, 4,2 Millionen mehr als ein Jahr zuvor. „Das Wachstum der Weltwirtschaft wird nicht stark genug sein, die Arbeitslosigkeit schnell zu senken“, schrieben die ILO-Experten. Seit 2007 hätten weltweit mehr als 28 Millionen Menschen ihre Arbeit verloren, etwa 39 Millionen gaben die Suche nach einer Stelle wegen fehlender Erfolgsaussichten auf.
Wer verdient was?
Besonders hart trifft die Wirtschaftskrise junge Menschen. Weltweit sind der ILO zufolge fast 74 Millionen der 15- bis 24-Jährigen nicht in Lohn und Brot. Bis 2014 könnte eine weitere halbe Million hinzukommen.
„Viele geraten gleich zum Start ihres Berufslebens in die Langzeitarbeitslosigkeit, das hat es in früheren wirtschaftlichen Abschwüngen nicht gegeben“, heißt es in dem ILO-Bericht. In den Industriestaaten sei mehr als ein Drittel der jungen Menschen ein halbes Jahr oder länger ohne Job. Dadurch verkümmerten ihre beruflichen und sozialen Fertigkeiten. Angesichts der hoffnungslosen Lage vor allem in Europa geben der Arbeitsorganisation zufolge viele junge Menschen die Suche nach einem Job auf.
dapd