Typische Januar-Quote zum Jahresbeginn
Landkreis/Traunstein - Wie erwartet stieg die Arbeitslosenquote im Januar. Die Agentur für Arbeit Traunstein veröffentlichte die neuesten Zahlen:
Die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk Traunstein betrug im Januar 4,5 Prozent, eine Steigerung gegenüber Dezember um 0,8 Prozentpunkte. 2185 Menschen mehr als im Vormonat und 503 mehr als im Vorjahresmonat sind arbeitslos. Insgesamt sind in den vier Landkreisen 11.696 Menschen auf Arbeitssuche.
Die Arbeitslosenquoten in den einzelnen Landkreisen: Traunstein 4,1 Prozent; Altötting 4,2 Prozent, Berchtesgadener Land 5,6 Prozent und Mühldorf 4,7 Prozent.
Unter den 11.696 Menschen sind 61,1 Prozent Männer und 38,9 Prozent Frauen. Das heißt, die isolierte Arbeitslosenquote bei den Männern liegt bei 5,2 Prozent und bei den Frauen bei 3,7 Prozent. Im Jahresüberblick zeigt sich, dass sich die Quoten bei Männern und Frauen zwischen Mai und November meist auf ähnlichem Niveau bewegen. Die starken Unterschiede zeigen sich nur in den Wintermonaten. Dieser Effekt ist durch die Beschäftigungsschwankungen in den überwiegend von Männern ausgeübten Außenberufen zu erklären. Die Mitarbeiter in Bau- und Baunebenberufen sind in dieser Jahreszeit witterungsbedingt arbeitslos. Im Vergleich zum Vormonat waren 2069 mehr Männer arbeitslos jedoch nur 116 mehr Frauen.
1169 Arbeitslose sind jünger als 25 Jahre darunter 176 unter 20 Jahre. Die Arbeitslosenquote der Jüngeren liegt unter dem Gesamtwert bei 3,5 Prozent (Vorjahr 3,7 Prozent). 4111 arbeitslose Menschen sind älter als 50, darunter 2573 älter als 55 Jahre. Diese Altersgruppe bildet 35,1 Prozent der Gesamtheit. Im Dezember waren es 580 und im Januar des Vorjahres 343 Menschen weniger in dieser Gruppe. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen ist mit 2 397 um 102 gestiegen, im Vorjahresvergleich um 328 Menschen.
2691 Abmeldungen und 4876 Arbeitslosmeldungen im Berichtsmonat machen die lebhafte Bewegung auf dem Arbeitsmarkt deutlich. „Eine genaue Betrachtung der Neumeldungen zeigt uns, dass sich 3720 Menschen direkt aus Erwerbstätigkeit in unseren Agenturen gemeldet haben“, erläutert Jutta Müller, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Traunstein, „das sind 76,2 Prozent. Für uns liegt in dieser Zahl auch die Erwartung, dass der überwiegende Anteil dieser Kunden innerhalb der nächsten drei Monate, sobald die Witterung es zulässt, wieder eingestellt wird.“ Der Stellenbestand ist mit insgesamt 2733 Angeboten nur moderat um 12 zurückgegangen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat gab es 136 Stellen mehr. Arbeitgeber meldeten im Januar 653 neue Stellen, das waren 15 mehr als vor einem Jahr. Der Kräftebedarf in Hotel- und Gaststättenberufen und in der Pflege ist nach wie vor hoch. Vereinzelt wurden Handwerksberufe nachgefragt.
Landkreis Traunstein
Im Landkreis Traunstein lag die Arbeitslosenquote im Januar bei 4,1 Prozent. Das ist ein Anstieg gegenüber Dezember um 678 Menschen, oder 0,8 Prozentpunkte und um 275 oder 0,3 Prozentpunkte verglichen mit dem Vorjahresmonat. 3 648 Menschen, darunter 63,6 Prozent Männer und 36,4 Prozent Frauen sind gemeldet.Darunter sind 340 jünger als 25 Jahre, ein Anstieg um 102 im Vergleich zu Dezember und ein Rückgang um 20 im Vorjahresvergleich. Die isolierte Arbeitslosenquote bei den Jüngeren beträgt 2,9 Prozent, ein Rückgang zum Vorjahr um 0,3 Prozentpunkte. 1640 Neumeldungen wurden registriert. Das sind 702 mehr als im Dezember, und 2 weniger als im Januar 2013. Die Zugangszahlen unterscheiden sich nach den Rechtskreisen stark. Von insgesamt 1640 Neumeldungen Im Januar gehörten 1404 Menschen zu der Agentur (SGB III) und 236 Menschen zum Jobcenter (SGB II). Für die Agentur bedeutet dies, dass es im Vergleich zu Dezember einen Anstieg bei den Neumeldungen um 109,6 Prozent gab. „Dies kann als Beleg für die saisonale Arbeitslosigkeit gewertet werden, weil 88,1 Prozent dieser Menschen aus Erwerbstätigkeit kam“, so Müller. Den Neumeldungen stehen 972 Abmeldungen gegenüber, das sind 240 mehr als im Dezember. Hiervon gingen 514 Menschen wieder in Erwerbstätigkeit, 76 Menschen in Ausbildung und/oder Qualifizierung und 318 in Nichterwerbstätigkeit (Rente, Erziehungszeit etc.). Der Stellenbestand ist mit 773 um 17 Angebote geringer als zum Jahresende. Im Vorjahresvergleich gibt es 40 Angebote mehr. Die Hauptbereiche sind das Gastgewerbe mit 135 Angeboten und die Gesundheits- und Sozialberufe mit 119 aktuellen Stellen.
Landkreis Altötting
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Altötting betrug im Januar 4,2 Prozent, das ist ein Anstieg gegenüber Dezember um 0,8 und ein Rückgang um 0,1 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahresmonat. 2511 Menschen waren im Januar arbeitslos gemeldet, 390 mehr als im Dezember und 42 weniger als im Vergleichsmonat 2013.
Darunter sind 255 Jüngere unter 25 Jahren, das sind 57 mehr als im Vormonat und gleichzeitig 36 weniger als im Januar des Vorjahres. 904 Ältere über 50 Jahre, 117 mehr als im Dezember bilden 36,0 Prozent des Bestandes. Darunter sind 579 älter als 55 Jahre.
Die Zahl der Langzeitarbeitslosen beträgt 607, das sind 36 mehr als im Dezember und 77 mehr als im Vergleichsmonat 2013.
516 Menschen konnten ihre Arbeitslosigkeit beenden, dem stehen 909 Neumeldungen gegenüber. Hiervon kamen 636 Menschen aus Erwerbstätigkeit, ein Indiz für die Inanspruchnahme von Saisonkurzarbeitergeld in den Bauberufen und für die Wiedereinsteller im Bereich Hotel- und Gaststätten. „Auch im Landkreis Altötting unterscheiden sich die Zugangszahlen nach den Rechtskreisen“, analysiert Müller, „Der Anstieg bei den Neumeldungen liegt bei der Agentur bei 74,9 Prozent und bei dem Jobcenter haben wir sogar einen Rückgang im Vormonatsvergleich um 15,2 Prozent“. 368 Stellen sind im aktuellen Bestand, 4 weniger als im Vormonat und 62 mehr als im Januar des Vorjahres. Das entspricht einem Anstieg um 20,3 Prozent. 131 Angebote wurden neu aufgenommen, gegenüber Dezember ist das ein Rückgang um 59, das entspricht 31,1 Prozent. Den größten Anteil bildet der Wirtschaftszweig Arbeitnehmerüberlassung mit 143 aktuellen Angeboten.
Landkreis Berchtesgadener Land
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Berchtesgadener Land beträgt im Januar 5,6 Prozent.
Im Januar 2013 betrug sie noch 5,3 Prozent. 2749 Menschen sind arbeitslos gemeldet, das sind 626 Menschen, knapp 30 Prozent mehr als im Dezember und 185 mehr als im Vorjahresmonat.
Unter den derzeit 2749 arbeitslosen Menschen sind 285 (Vorjahr 240) jüngere unter 25 Jahren, das bedeutet einen Anstieg um 18,8 Prozent. Davon sind 37 unter 20 Jahre alt, 9 mehr als im Dezember und 5 mehr als im Vorjahresmonat.
1167 Neumeldungen und 536 Abmeldungen waren im Rechtskreis SGB III (Agentur) zu verzeichnen, 159 Zugänge und 160 Abmeldungen registrierte der Rechtskreis SGB II (Jobcenter). Für die Geschäftsstelle in Bad Reichenhall bedeutete dies einen Zuwachs von 20,6 Prozent im Vormonatsvergleich bei der Anlage der Datensätze. Bei den insgesamt 696 Abmeldungen konnten 427 eine Erwerbstätigkeit angeben, 66 begannen eine Ausbildung, 175 meldeten sich in Nichterwerbstätigkeit (Rente, Erziehungszeit) ab und 28 Kunden machten hierzu keine Angabe oder gaben sonstige Gründe an.
Der Stellenbestand beträgt 559 Angebote, das sind 19 mehr als im Dezember und 14 mehr als im Januar des Vorjahres. 161 Stellen wurden neu gemeldet, Gute Chancen sind weiter in den Gesundheitsberufen mit 61 Angeboten, Gastgewerbe mit 89 und derzeit 54 Angeboten aus dem Groß- und Einzelhandel. Mit 117 Stellen bietet der Bereich Öffentliche Verwaltung, Verteidigung und Sozialversicherung das umfangreichste Angebot.
Landkreis Mühldorf
Die Arbeitslosenquote im Landkreis Mühldorf beträgt im Januar 4,7 Prozent. Das sind 2788 Menschen, 491 mehr als im Dezember. Im Vorjahresvergleich zeigt sich eine Steigerung um 3,1 Prozent, 85 Menschen mehr sind aktuell von Arbeitslosigkeit betroffen.289 jüngere unter 25 Jahren bilden 10,4 Prozent des Bestandes, im Dezember waren es 65 weniger. Der Vergleich mit Januar 2013 zeigt einen Rückgang in dieser Altersgruppe um 26, das sind 8,3 Prozent. 937 Menschen sind älter als 50 Jahre, das sind 133 mehr als im Vormonat. In der Gruppe der über 55-jährigen sind es 82 Menschen mehr, die Januarzahl zeigt 565.
Bei den 1001 registrierten Neumeldungen in der Geschäftsstelle Mühldorf kamen 695 Menschen aus Erwerbstätigkeit, 86 haben eine Ausbildung oder Qualifizierung beendet. Insgesamt wurden 43,8 Prozent mehr Neumeldungen registriert als im Vormonat. Die Teilung nach den Rechtskreisen zeigt erneut, dass der Anstieg bei der Arbeitslosigkeit bei den Agenturen verortet ist. Im Jobcenter Mühldorf wurden im Januar 25 Neumeldungen weniger (268) angezeigt als im Dezember.507 Menschen konnten im Januar ihre Arbeitslosigkeit beenden. Darunter 290 Kunden der Agentur für Arbeit (SGB III) und 217 Kunden des Jobcenters (SGB II). Hiervon gingen insgesamt 156 in Erwerbstätigkeit.
Der Arbeitgeberservice hat im Januar 119 neue Stellenangebote aufgenommen; das sind 35 weniger als im Vormonat und 9 mehr als im Vorjahresmonat. Der aktuelle Stellenbestand liegt bei 433 Angeboten, gegenüber 443 im Dezember. Der Dienstleistungssektor bietet 103 Angebote, darunter 86 aus Arbeitnehmerüberlassung. In den Gesundheitsberufen gibt es 82, in Erziehung und Unterricht 29 aktuelle Angebote. Gastgewerbe, Bau und Handel bieten ebenfalls gute Chancen.
Pressemitteilung Arbeitsagentur Traunstein