Verbraucherschützer: Bankgebühren am Automaten sind Wucher

Berlin - Die Verbraucherschützer sehen in der Höhe der Gebühren an “verbundfremden“ Bankautomaten einen kollektiven Wucher. Der Vorstand des Verbraucherzentralen-Bundesverbands fordert Konsequenzen.
Der Vorstand des Verbraucherzentralen-Bundesverbands, Gerd Billen, forderte bei Bild.de Konsequenzen durch das Bundeskartellamt. Auf den Hinweis, Banken und Sparkassen berechneten oft mindestens 10 Euro, in Extremfällen sogar 20 bis 30 Euro für einmal Geldabheben, meinte Billen, dies habe mit Marktpreisen nichts mehr zu tun. “Hier wird auf dem Rücken der Verbraucher ein Verdrängungswettbewerb geführt.“ Das Bundeskartellamt sei gefordert und müsse prüfen, ob die Banken verbotene Absprachen getroffen hätten, sagte Billen.
Die höchsten Manager-Abfindungen
Die Institute tricksten auf drei Arten, sagte der Verbraucherschützer. Erstens würden die Gebühren zum Teil 20 mal so hoch liegen wie die Kosten. Zweitens würden die Kosten nur sehr versteckt ausgewiesen, so dass die Kunden erst auf dem Kontoauszug Klarheit hätten. Drittens würden Geldautomaten teilweise für die Kunden von Konkurrenten komplett gesperrt. Ein Sprecher des Bundeskartellamts erklärte laut Bild.de auf Anfrage, dass das Amt sich “das Thema anschaue“. Es lägen Beschwerden von Wettbewerbern und Verbrauchern vor.
dpa