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Blattläuse loswerden: Diese Hausmittel helfen wirklich gegen die Tierchen

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Blattläuse
Blattläuse loswerden: Diese Hausmittel helfen wirklich gegen die Tierchen © pixabayy

Sie sind nur wenige Millimeter groß, aber sitzen zu Hunderten auf unseren Pflanzen: Blattläuse. Die kleinen Ungeziefer können Blumen oder Büschen richtig gefährlich werden.

Denn einmal von dem Ungeziefer befallen, sind betroffene Pflanzen allzu oft nicht mehr zu retten. Dabei befallen die fiesen Tierchen sowohl Nutz- als auch Zierpflanzen. Hierzulande gibt es rund 650 verschiedene Arten – sie sind grün, schwarz oder auch beige bis braun. Mittlerweile gibt es zahlreiche Mittel, die gegen das Ungeziefer helfen sollen – bewährt haben sich insbesondere umweltfreundliche Hausmittel.

Blattläuse im Garten? So erkennt man befallene Pflanzen

Beim näheren Hinsehen erkennt man Blattläuse mit bloßem Auge. Aber auch den Pflanzen sieht man einen Befall an. Charakteristisch für Blattläusebefall ist beispielsweise ein klebriger Belag (genannt Honigtau), den die Tiere auf den Pflanzen hinterlassen.

Dabei handelt es sich um ausgeschiedenen Pflanzensaft, von dem sich die Blattläuse ernähren. Das Fatale: Der Honigtau begünstigt den Pilzbefall, weshalb Blattläuse die Pflanzen gleich doppelt gefährden. Zudem sind befallene Pflanzen auch daran zu erkennen, dass die Blätter sich einrollen und kaputtgehen oder Knospen abfallen.

Bei wenig Befall: Mit dem Gartenschlauch oder per Hand gegen Blattläuse

Ist eine Pflanze noch nicht so stark befallen, hilft bereits der Gartenschlauch: Zur Bekämpfung des Ungeziefers einfach den Wasserstrahl möglichst hart einstellen und damit die Pflanze abspritzen.

Ergänzend können die übrig gebliebenen Blattläuse auch mit den Fingern (am besten mit Gummihandschuh) abgestreift oder zerdrückt werden. Ist die Pflanze stärker befallen, hilft diese Maßnahme allerdings nicht mehr.

Negativer Effekt: Chemische Insektizide führen langfristig zu noch mehr Blattläusen

Im Handel gibt es für diese Fälle zahlreiche chemische oder biologische Insektizide zum Draufsprühen. Keine Frage: Insbesondere die chemischen sind zunächst äußerst wirksam. Der Plan, das Ungeziefer chemisch zu bekämpfen, kann aber schnell nach hinten losgehen.

Denn das große Problem bei diesen Mitteln ist, dass sie auch nützlichen Insekten und Tieren schaden können – und zwar auch genau solchen, die wiederum zu den Feinden der Blattläuse zählen. Das sind beispielsweise Marienkäfer oder Vögel. Auch Ohrenkneifer sind hilfreiche Nützlinge im Garten.

Obwohl sie befallene Pflanzen mehrere Wochen zuverlässig von Blattläusen befreien, können Insektizide daher längerfristig sogar mehr Schaden als Nutzen anrichten: Denn durch das Fehlen der Fressfeinde können sich Blattläuse noch stärker vermehren als zuvor.

Spülmittel gegen Blattläuse – hilfreiches Hausmittel bei Zierpflanzen

Ein weiterer Nachteil: Chemische Mittel sind nicht zur Bekämpfung von Blattläusen auf Obst- oder Gemüsepflanzen geeignet, da sie nicht in die Nahrung gelangen sollten.

Letzteres gilt auch für Spülmittel, das häufig gegen das Ungeziefer eingesetzt wird. Auf Zierpflanzen eingesetzt, kann dieses Hausmittel aber durchaus hilfreich sein.

Dazu einfach auf einen Liter kaltes Wasser zehn Milliliter unverdünntes Spülmittel geben und das Ganze gut verrühren. Die Mischung dann in eine Sprühflasche geben und die befallenen Pflanzen damit besprühen. Die Seifenlauge erstickt die Blattläuse. Zudem bildet sie einen rutschigen Film auf den Pflanzen, sodass die Tierchen abrutschen.

Brennnesselbrühe gegen Blattläuse – die natürliche Alternative

Ebenso wie beim Vernichten von Unkraut sollten Gartenbesitzer aber auch im Kampf gegen Blattläuse besser auf umweltfreundliche Mittel setzen. Die biologische Alternative zum Spülmittel ist Brennnesselbrühe. Dazu zwei Hände voll Brennnesseln zerkleinern (Achtung – unbedingt Gartenhandschuhe tragen!) und in ein Gefäß mit zwei Litern warmem Wasser geben. Die Mischung muss nun einen Tag lang ziehen.

Dann die Brühe durch ein Sieb geben und die Brennnesselpflanzen dabei mit einem Holzlöffel im Sieb gut ausdrücken. Im Anschluss den fertigen Brennnesselsud ebenfalls in eine Sprühflasche geben und die betroffenen Pflanzen damit besprühen.

Umweltfreundliche Mittel gegen Blattläuse – auch Wermuttee hilft

Ähnlich gelingt auch die Herstellung von Wermuttee, der ebenfalls gegen Blattläuse wirkt. Man gibt für diese natürliche Alternative 100 Gramm getrocknete Wermutblätter in einen Liter kochendes Wasser.

Die Mischung ebenfalls einen Tag stehen lassen und durch ein Sieb abseihen. Zum Schluss auf die Pflanzen sprühen.

Besonders effektiv gegen Blattläuse – auch Neemöl schadet nur den Schädlingen

Ebenfalls umweltschonend – und besonders effektiv – ist Neemöl (auch Niemöl) genannt. Das Öl wird aus den Fruchtsamen des Niembaumes gewonnen.

Im Gartencenter finden Hobbygärtner bereits fertige Neemöl-Mischungen gegen Blattläuse zum Aufsprühen. Alternativ kann man das reine Öl verwenden. Dazu dieses mit Wasser verdünnen und wieder mit einer Sprühflasche auf die Pflanzen geben. Vorbeugend können Gartenfreunde auch ein paar Tropfen Neemöl in das Gießwasser geben.

Hilfe aus der Natur: Statt Chemie – Blattläuse mit Fressfeinden bekämpfen

Um Blattläuse effektiv zu bekämpfen, können Hobbygärtner sich auch die Hilfe von deren natürlichen Fressfeinden holen. Marienkäfer-Larven sind beispielsweise in Baumärkten oder im Internet erhältlich. Diese zur Bekämpfung des Ungeziefers am besten nahe den befallenen Pflanzen aussetzen. Längerfristig kann es auch helfen, Nistkästen im Garten aufzustellen – da Vögel ebenfalls Blattläuse fressen.

Auch Spinnen, Schlupfwespen oder Ohrwürmer zählen zu den natürlichen Feinden von Blattläusen. Grundsätzlich gilt daher: Je artenreicher der Garten, desto weniger haben Blattläuse eine Chance. Statt auf Chemie zu setzen, die diesen Artenreichtum gefährdet, sollten Gartenbesitzer ihren Garten also möglichst naturnah und abwechslungsreich gestalten.

ID/red

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