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Trend zu naturnahen Gärten: Warum es Zeit ist, die Thuja-Hecke zu ersetzen

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Von: Andrea Schmiedl

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collage aus thuja hecke und naturnaher hecke
Naturnaher Garten: Es gibt einige Alternativen zur traditionellen Thuja-Hecke. © pixabay

Thuja-Hecken sind hierzulande in vielen Gärten zu finden. Doch die Pflanze leidet unter dem Klimawandel. Zudem bietet sie Bienen und Vögel keine Nahrung. Es kann sich also lohnen, eine kultivierte Thuja-Hecke gegen eine naturnahe Hecke auszutauschen. Wir zeigen Euch ein paar interessante Alternativen.

Der Garten ist ein Ort, an dem man sich erholen und die Natur genießen kann. Für immer mehr Menschen ist es wichtig, dass ihr Garten nicht nur schön aussieht, sondern auch ein Lebensraum für Tiere und Pflanzen ist. In den letzten Jahren hat sich deshalb ein Trend zu naturnahen Gärten entwickelt, bei denen der Fokus auf der Schaffung eines harmonischen Ökosystems liegt.

Einer der wichtigsten Aspekte eines naturnahen Gartens ist die Wahl der richtigen Heckenpflanzen. Naturnahe Hecken sehen nicht nur schön aus, sondern bieten auch eine Vielzahl von Vorteilen, darunter einen Lebensraum für Tiere und Insekten, eine bessere Bodenqualität und höhere Luftqualität.

Alternative Heckenpflanzen für naturnahe Gärten

Schwere Zeiten für die früher beliebte Thuja- oder Lebensbaum-Hecke: Sie leidet in den Zeiten des Klimawandels unter den Folgen lang anhaltender Trockenperioden und reagiert zunehmend gestresst. Die Lebensbäume werden braun, die Hecke bekommt Lücken. 

Künftig könne man aber auch ohne dieses Nadelgehölz gut auskommen, meinen die Fachleute der Bayerischen Gartenakademie. Denn es gibt gute Alternativen, vor allem, wenn auch die Tiere etwas von Blüten und Früchten haben sollen. Naturnahe Hecken bestehen aus unterschiedlichen, meist locker wachsenden, blühenden und zum Teil heimischen Gehölzen.

Große Gärten

Höhere Mischhecken aus Liguster, Holunder, Pfaffenhütchen, Kornelkirsche, Feuerdorn, Heimischer Schneeball oder Haselnuss beanspruchen relativ viel Platz. Bei lockerem Wuchs kann ihre Breite zwei bis drei Meter betragen. 

Wer einen schmaleren Bestand wünscht, pflanzt enger, schneidet intensiver und regelmäßig. Dies geht zwar zu Lasten des Fruchtholzes und des Blütenbesatzes, aber auch schmale Hecken bieten weiterhin Lebensraum für Tiere.

Mittelhohe Hecken

Die breite Palette an bunt triebigen Hartriegelarten (ihre Rindenfarbe kommt über den Winter zierend zur Geltung), viele Wildrosenarten, Frühlings- und Blasenspiere, Zier- und Goldjohannisbeere, Kornelkirsche oder Bauernjasmin bringen mit unterschiedlichen Gehölzstrukturen und Blütezeiten eine ganzjährige Vielfalt in naturnahe Gärten. Vögel und Bienen nehmen derartige Angebote dankbar an, sei es als Nahrung oder Lebensraum.

Schnitthecken

Schnitthecken sind Gehölze, die regelmäßig beschnitten werden, um eine bestimmte Form oder Höhe zu erreichen. Sie werden oft als Landschaftsgestaltung oder zur Abtrennung von Gebieten verwendet.

Bei den in Höhe und Breite streng geschnittenen Hecken standen Thuja und Scheinzypressen lange im Vordergrund. Alternativen sind Hainbuche, Liguster und Eibe. Sind derartige Hecken vergreist oder aus der Form geraten, können sie im Gegensatz zu Thuja und Scheinzypresse auch bis etwa zehn Zentimeter über dem Boden abgeschnitten werden. Dieser „Stock“ treibt wieder aus, sodass sich daraus eine neue Hecke aufbauen lässt.

Einige weitere Vorschläge für naturnahe Hecken, die sowohl Lebensraum für Vögel als auch Nektar und Pollen für Bienen und andere Bestäuber bieten:

Es ist jedoch wichtig zu berücksichtigen, dass die Wahl der Hecke auch von den klimatischen Bedingungen und dem gewünschten Zweck (z.B. Sichtschutz, Windschutz, etc.) abhängt. Es empfiehlt sich daher, sich vor der Wahl einer Hecke von einem Fachmann beraten zu lassen.

Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau: Tipps für naturnahe Hecken

Hecken werden ökologisch aufgewertet, wenn davor eine Fläche als extensive Blumenwiese oder Kräuterrasen als Rückzugsort für Kleintiere verbleibt. Zu diesem Zweck können auch Stauden und niedrige Gehölze vor der eigentlichen Hecken-Reihe stehen.

Auch die Zwischenabstände junger, noch nicht zusammengewachsener Hecken lassen sich durch niedrige Stauden und Gehölze sowie Zwiebelblumen optisch verbessern und als zusätzliches Nahrungsangebot und Lebensraum für Tiere sinnvoll füllen.

Blühende Hecken werden etwa ab dem fünften Standjahr im Frühjahr ausgelichtet. Ältere, dickere Triebe aus dem Inneren des Strauches werden mit der Astschere direkt über dem Boden herausgeschnitten. Ein generelles Einkürzen der Sträucher - wie bei Schnitthecken üblich - empfiehlt sich bei diesen locker aufgebauten Blütenhecken nicht. Nur einzelne überlange Triebe werden sanft zurückgeschnitten, am besten direkt oberhalb einer Verzweigung.

as

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